Mischfonds gegen Zinsflaute

Abgesicherte Aktienrendite: Mischfonds gegen Zinsflaute

Immer weniger Zinsen machen es Anlegern nicht leicht, Rendite zu erwirtschaften. Mit Mischfonds profitieren Sie weiterhin und minimieren das Verlustrisiko.

Mischfonds gegen Zinsflaute
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Anhaltend niedrige Zinsen bereiten gerade den konservativen Anlegern Kopfzerbrechen. Die Zinsen liegen häufig unter der Inflationsrate, das Vermögen wird durch den Kaufkraftverlust kontinuierlich weniger. Ein wenig unschlüssig schielen sie auf die Entwicklung an der Börse, die den DAX seit Monaten auf einem soliden Niveau sieht. Die Befürchtung, durch einen Kursrückgang eventuell zumindest buchhalterische Verluste zu erleiden, hält sie jedoch von einem Investment ab. Dabei gibt es eine Variante, welche die Stabilität von Anleihen mit den Chancen der Aktienmärkte verbindet.

Mischfonds als Strategie für konservative Anleger

Die Variante, von der hier die Rede ist, sind Mischfonds. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausprägungen, entweder als Einzelfonds oder als Dachfonds. In einem Mischfonds verwaltet das Fondsmanagement Anleihen, Geldmarktpapiere und Aktien gleichermaßen. Die Anlagerichtlinien geben vor, wie hoch der Aktienanteil eines Fonds sein darf. Diese Anlageklasse wird entweder als Fondsgruppe mit unterschiedlicher Risikogewichtung oder als Einzelfonds aufgelegt.

» Bedeutung der Risikogruppen

Handelt es sich um eine Gruppe von Fonds, so lautet die Bezeichnung in der Regel XY classic, XY ausgewogen und XY dynamisch. Innerhalb dieser drei Kategorien werden unterschiedliche Aktienquoten festgelegt. In der konservativsten Ausprägung beträgt der Aktienanteil häufig nur bis zu 30 Prozent, kann aber auch auf null heruntergefahren werden. Die Einstufung innerhalb der Risikoklassen kann durchaus nur Risikoklasse zwei sein, eine sehr vorsichtige Einstufung.





Ausgewogene Mischfonds beinhalten eine Aktienquote zwischen 30 und 50 Prozent. Das Potenzial auf höhere Gewinne ist durch den höheren Aktienanteil gegeben. Diese Fonds werden der Risikoklasse drei zugeordnet. Gleiches gilt auch für die dynamisch ausgerichteten Papiere, welche über eine Aktienbeimischung von 70 Prozent verfügen.


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Wertentwicklung wechselseitig abhängig von den Kapitalmärkten

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Aktien von niedrigen Zinsen profitieren, andererseits hohe Zinsen einen Rückgang der Aktienkurse bewirken. Diese Aussage ist schlüssig. Zahlen Anleihen höhere Zinsen als Aktiengesellschaften Dividenden ausschütten, wenden sich viele Investoren Anleihen zu und verkaufen ihre Aktienbestände. Niedrige Zinsen wiederum bewirken, dass Anleger nach Aktien Ausschau halten, deren Dividende über dem Zinsniveau liegt oder deren Kurse kurz- und mittelfristig Potenzial nach oben haben.

» Auswirkungen für Anleger

Für die Inhaber von Anteilsscheinen eines Mischfonds bedeutet dies, dass sie automatisch an der jeweils positiveren Marktentwicklung partizipieren. Steigen die Zinsen bei Anleihen, wird das Fondsmanagement verstärkt in Anleihen investieren, was wiederum zu einer erhöhten Ausschüttung respektive Wiederanlage führt. Bietet der Markt nur niedrige Zinsen, wird die Aktienquote optimiert, die Anleger profitieren von steigenden Kursen. Je nach Anlegermentalität wird der Sicherheitsaspekt, wie oben beschrieben, aber immer im Sinne des Anlegers gewahrt.

Dachfonds als zweischneidiges Schwert

Mischfonds sind auch als Dachfonds erhältlich. Diese investieren nicht in einzelne Wertpapiere, sondern wiederum in andere Investmentfonds. Für den Anleger bedeutet dies auf der einen Seite eine noch größere Risikostreuung und damit noch höhere Sicherheit. Auf der anderen Seite verlangt ein Fondsmanagement aber eine Verwaltungsgebühr. Investiert nun ein Dachfonds gegen entsprechende Verwaltungsgebühr in andere Fonds, kann es passieren, dass auch diese Fonds wiederum Kosten in Rechnung stellen. Für den Anleger bedeutet dies doppelte Belastung.

abgesicherte Aktienrendite
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» Depotvergleich machen

Wie kann ein Anleger, der eigentlich die gebührenfreien Tages- und Festgelder nutzt, seine Kosten bei einer Anlage in einen Mischfonds so gering wie möglich halten? Die Antwort darauf bietet ein Depotvergleich. Wer erstmalig in Fonds, hier in Mischfonds, investieren möchte, benötigt ein Depot. Schon lange bieten Direktbanken, im Gegensatz zu den Instituten vor Ort, gebührenfreie Depots an. Fonds werden in der Regel mit Ausgabeaufschlägen zwischen drei und fünf Prozent ausgegeben.

Im Rahmen eines Depotvergleichs finden potenzielle Anleger aber die Banken, welche auch auf den Ausgabeaufschlag verzichten. Damit finden konservative Sparer eine echte Alternative zu ihren bisherigen Einlagen. Zum einen fallen keine Kosten für Depot und Erwerb der Anteile an. Zum anderen bieten Mischfonds die Chance, an den Wertsteigerungen von Aktien bei gleichzeitiger Absicherung durch die Anleihen im Fonds teilzuhaben.

Fazit

  • Mischfonds eignen sich für konservative Anleger durch niedrige Aktienquoten als Alternative bei extrem niedrigen Zinsen, um einem inflationsbedingten Wertverlust ihrer Sparguthaben entgegenzuwirken.
  • Der Einstieg kann entsprechend der Risikoneigung mit unterschiedlichen Aktienquoten erfolgen.
  • Anleger profitieren sowohl von steigenden Aktienkursen als auch bei einer Marktumkehr von steigenden Zinsen.
  • Dachfonds bieten eine noch breitere Risikominimierung.
  • Mit der Wahl des richtigen Anbieters fallen weder Kosten für die Depotführung noch für den Fondserwerb an.
  • Fondsanteile können jederzeit wieder zurückgegeben werden.

Sind Sie als Sparer von der Zinsflaute betroffen? Schauen Sie sich einmal die Entwicklung von Mischfonds in den letzten Jahren an – vielleicht finden Sie ja eine neue Präferenz für ihre Geldanlage.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.