Mobbing Schule Schüler Hilfe

Mobbing in der Schule – So helfen Sie Ihrem Kind

Wenn Kinder plötzlich nicht mehr gern zur Schule gehen, kann das ein Anzeichen für Mobbing sein. Wie Sie Ihrem Kind helfen und was Sie gegen Mobbing in der Schule tun können, lesen Sie hier.

Mobbing Schule Schüler Hilfe
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Mobbing ist inzwischen leider sehr verbreitet und geht nicht nur erwachsene Menschen etwas an. Viele Kinder und Jugendliche haben bereits Mobbingerfahrungen machen müssen.

Wir möchten hier etwas näher auf das Thema Mobbing in der Schule eingehen, schließlich handelt es sich dabei um ein sehr ernst zu nehmendes Thema, denn Kinder können sich selbst dagegen meist nicht wehren. Was Sie als Eltern über dieses Thema wissen sollten und wie Sie Ihrem Kind helfen können, erfahren Sie hier.

Ursachen für Mobbing in der Schule

Mobbing in der Schule kann viele Ursachen haben. Oft ist ein Konflikt zwischen Schülern der Auslöser. Meist ist es aber auch die finanzielle Lage der Eltern, die Kinder dazu motiviert, andere zu mobben. Können Eltern ihren Kindern nicht das kaufen, was andere Kinder haben, dann ist das oftmals schon Grund genug, dass Kinder zu Außenseiter oder Mobbing-Opfer werden.





Oftmals werden Kinder aber auch aufgrund ihrer Nationalität, ihres Aussehens, ihrer Sprache, ihrer Religion oder aufgrund ihres Verhaltens gemobbt. Grundsätzlich kann jedes Kind zum Mobbing-Opfer werden, denn Kinder finden immer wieder einen Grund, um andere zu schikanieren.

Übrigens: Mobbing kann auch von Lehrkräften ausgehen.

Formen von Mobbing in der Schule

Beim Mobbing werden grundsätzlich drei verschiedene Formen unterschieden: das verbale Mobbing, das stumme Mobbing und das Mobbing durch körperliche Gewalt.


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» Verbales Mobbing

Wenn Kinder beleidigt, beschimpft oder angeschrien werden, dann spricht man vom verbalen Mobbing. Das Beleidigen und Schikanieren kann im Beisein des Opfers aber auch in seiner Abwesenheit geschehen.

» Stummes Mobbing

Wenn Kinder links liegen gelassen, absichtlich übersehen oder ausgegrenzt werden, dann spricht man vom stummen Mobbing.

» Mobbing durch körperliche Gewalt

Hierbei ist nicht nur gemeint, dass Schüler gehauen und geschlagen werden. Zu körperlichem Mobbing zählt auch Sachbeschädigung, Nötigung, Diebstahl und Erpressung.

körperliches Mobbing Diebstahl Schlagen bedrohen
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Warnzeichen von Mobbing erkennen

Wenn Eltern nichts gegen das Mobbing unternehmen, dann kann das für ihre Kinder schwerwiegende Folgen haben. Denn häufig suchen gemobbte Kinder den Grund für das Mobbing erst einmal bei sich. Da Kinder ihren Eltern meist nicht erzählen, dass sie in der Schule schikaniert werden, fressen sie das Problem in sich herein, was mit der Zeit sehr zermürbend sein kann. Damit das bei Ihrem Kind nicht passiert, sollten Sie die folgenden Warnzeichen kennen, damit Sie rechtzeitig einschreiten können:

  • Kinder möchten nicht mehr in die Schule gehen
  • Kinder isolieren sich
  • es treten häufig Kopfschmerzen und Bauchschmerzen auf
  • Kinder leiden unter Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Aggressionen, Unsicherheit, Appetitlosigkeit
  • Kinder weinen viel
  • die Leistung in der Schule lässt rapide nach
  • Selbstbewusstsein /  Selbstwertgefühl schwindet

Folgen von Mobbing

Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas mit Ihrem Kind nicht stimmt, dann sollten Sie es grundsätzlich darauf ansprechen und nachfragen. Wenn es abblockt und nicht über das Problem reden möchte, dann haken Sie trotzdem nach. Kinder brauchen jetzt Halt von ihren Eltern und Freunden. Besonders Jugendliche, denen das Ansehen in der Schule sehr wichtig ist, brauchen Hilfe. Kleine Kinder lenken sich durch Spielen von ihren Problemen ab, ältere und jugendliche Kinder neigen hingegen meist dazu, sich selbst zu verletzen.

Besonders Mädchen tendieren häufig dazu, sich zu ritzen. Das heißt, dass sie sich mit einem scharfen Gegenstand in die Haut schneiden. Sie möchten ihren seelischen Schmerz mit dem körperlichen Schmerz überdecken. Langandauerndes Mobbing kann auch im Suizid enden. Etwa 15-20 Prozent der jährlichen Suizidfälle sind als Folge von Mobbing zurückzuführen, da Mobbing nicht nur erwachsene Menschen in tiefe Depressionen stürzen kann (Quelle). Also helfen Sie Ihre Kinder durch diese schwere Zeit und bemühen Sie sich, das Problem zu lösen. Vielleicht machen Sie mit Ihrem Kind einfach mal einen Mobbingtest. So sehen Sie, wie schlimm die Situation ist, und Ihr Kind bekommt so das Gefühl, dass Sie ihm wirklich helfen wollen.

» Mobbingberatung.info bietet einen Mobbingtest an. Dieser Mobbingtest kann einmal aus Sicht des Schülers wie auch aus Sicht der Eltern ausgefüllt werden.

Maßnahmen gegen Mobbing

Das können Schülerinnen und Schüler unternehmen

Schüler sollten sich immer an eine Person wenden, die ihnen helfen kann. Das können die Eltern, Lehrer, Freunde, ein Psychologe oder eine Beratungsstelle sein. Viele Schulen arbeiten mit Schulsozialarbeitern zusammen, die auch hinzugezogen werden können. Wichtig ist, dass es Ansprechpartner gibt und die Schüler sich ihnen mitteilen. Diese müssen dann unverzüglich handeln.

Möchte Ihr Kind mit niemanden über seine Probleme reden, bieten Sie ihm an, mit der Telefonseelsorge zu sprechen. Kinder schämen sich oftmals dafür, dass sie gemobbt werden, und möchten sich deshalb oftmals keiner vertrauten Person mitteilen.

» TelefonSeelsorge.de

Das können Eltern unternehmen

Sie als Eltern sollten sich unbedingt liebevoll um Ihr Kind kümmern. Sie müssen Ihrem Kind erklären, dass es die Fehler bzw. den Grund für das Mobbing nicht bei sich suchen sollte. Schließlich sind es meist die Mobber selbst, die darunter leiden, dass sie nicht viele Freunde haben oder nicht richtig in den Klassenverband integriert werden. Da sie krampfhaft versuchen, Ansehen in der Klasse zu erlangen, mobben sie dann eben andere Kinder.

Sie als Eltern sollten am besten Kontakt zur Schule aufnehmen, das Problem erläutern und fordern, dass dagegen etwas unternommen wird.

Sollte das alles nichts helfen, dann sollten Sie sich an die nächsthöhere Instanz wenden. Das kann die Schulleitung, Schulaufsichtsbehörde oder aber der Elternbeirat sein. Sie können sich aber auch an eine Erziehungsberatungsstelle oder das Jugendamt wenden.

Mobbing Eltern Hilfe Schule
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Grundsätzlich sollten Sie sich nicht mit den Eltern des Mobbers in Verbindung setzen. Diese werden zwar sicherlich mit ihrem Kind über die Situation reden und fordern, dass dieser mit dem Mobbing aufhört, aber meist macht gerade dieses Gespräch mit den Eltern nur noch alles schlimmer. Denn wenn der Mobber Ärger mit seinen Eltern bekommt, dann rächt sich dieser dafür meist bei seinem Opfer.

Das sollten Lehrkräfte unternehmen

Sofern Lehrkräfte wissen oder aber bemerken, dass ein Kind gemobbt wird, sollten sie mit der ganzen Klasse über dieses Thema sprechen und erklären, welche gravierenden Folgen das Mobbing haben kann. Kinder sind sich meist nämlich gar nicht bewusst, was sie durch das sinnlose Schikanieren bei ihren Opfern anrichten. Sie sollten auch andere Schülerinnen und Schüler ermutigen, über Mobbing-Vorfälle zu sprechen. Täter sollten zudem zur Rede gestellt werden. Meist werden sie dadurch so eingeschüchtert, dass sie das Mobben in Zukunft unterlassen.

Lehrkräfte sollten auch Maßnahmen ergreifen, um das Klassenklima zu verbessern. Besonders effektiv gegen Mobbing sind Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstrainings und Anti-Aggressionstrainings. Hier können Kinder lernen, mit ihren Problemen, Aggressionen und angestauten Emotionen umzugehen, ohne dabei anderen zu schaden.

Fazit

Wenn Sie merken, dass sich Ihr Kind in letzter Zeit anders als sonst verhält, dann sollten Sie Ihr Kind unbedingt darauf ansprechen. Es ist wichtig, dass Sie die Warnzeichen des Mobbings kennen und sofort handeln, wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Kind gemobbt wird. Auch wenn Sie nur Vermutungen haben, warten Sie nicht allzu lange, um die Situation zu klären.

Mandy

Mandy gehört zum Team von Tipps.net und strotzt nur so vor Kreativität. In den Bereichen Mediengestaltung, Fotografieren aber auch Haushalt und Garten gibt sie ihr Wissen am liebsten weiter.