Saisonkennzeichen für Motorrad von März bis November.

Motorrad zulassen – 4 verschiedene Kennzeichen möglich

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wenn Sie Ihr Motorrad zulassen möchten, stehen Sie vor der großen Aufgabe, sich für ein Nummernschild zu entscheiden. Ich kläre Sie über die verschiedenen Kennzeichen und deren Besonderheiten auf.

Saisonkennzeichen für Motorrad von März bis November.
Viele Motorradfahrer nutzen Saisonkennzeichen. © Björn Wylezich / stock.adobe.com

Spätestens Mitte Februar kribbelt es Motorradfahrern so langsam wieder in den Fingern. Die Saison steht in den Startlöchern und die meisten möchten nur noch rauf auf ihre Maschine und mal wieder ordentlich aufdrehen.

Wer sich eine neue Maschine zugelegt hat, steht jetzt aber erst einmal vor der großen Frage: Wie lasse ich mein Motorrad zu? Saison-, Wechsel, H- oder reguläres Kennzeichen? Sie wussten gar nicht, dass Sie so viele Möglichkeiten haben? Kein Problem! Ich habe Ihnen hier einmal alle Kennzeichen-Möglichkeiten und deren Besonderheiten erläutert.

Mögliche Kennzeichen für Motorräder

» Saison-Kennzeichen

Das wohl meist verwendete Kennzeichen bei Motorräder ist das Saison-Kennzeichen. Hier können Sie selbst entscheiden von wann bis wann Sie Ihre Maschine zulassen wollen. Die meisten Motorradfahrer nutzen die Frühling-, Sommer- und Herbstmonate um ihre Touren zu drehen. In den Wintermonaten steht das Fahrzeug dann in der Garage und wartet auf seinen nächsten Einsatz.

» Dauer der Zulassung variabel

Die Dauer der Zulassung liegt bei mindestens 2 Monaten und ist beschränkt auf 11 Monate. Sie allein suchen sich den Zeitraum aus. Auf dem Kennzeichen sehen Sie dann zuerst das Kürzel für den Verwaltungsbezirk, anschließend 1-2 Buchstaben und dann noch eine 1-2-stellige Ziffer. Von wann bis wann ihr Saisonkennzeichen nun wirklich gültig ist, steht ebenfalls auf dem Nummernschild rechts. Bei der Anmeldung werden dann die Zahlen der Monate (im Beispiel unten 03/10 für März bis Oktober) auf das Nummernschild eingestanzt. Von November bis März muss Ihr Motorrad dann seinen Winterschlaf halten.





» Vorteile der Saison-Kennzeichen

Die Vorteile bei den Saison-Kennzeichen liegen klar auf der Hand. Die Beiträge für Versicherung und Steuern müssen nur für die genutzten Monate gezahlt werden. So können Sie locker ein paar Euro sparen. Dazu kommt, dass Sie bei einem Saison-Kennzeichen nicht ständig zur Kfz-Zulassungsstelle müssen, um das Motorrad an- oder abzumelden. Das erspart lästige Warterei bei den Behörden und zudem auch die ständigen Gebühren.

» Ganzjähriges Kennzeichen

Hin und wieder gibt es natürlich auch Fahrer, die dann fahren wollen, wenn Sie Lust darauf haben und wenn es das Wetter zulässt. Das kann auch im Winter sein. Hier eignet sich das allseits bekannte reguläre Kennzeichen. Mit diesem Nummernschild können Sie dann das ganze Jahr über fahren. Auf die Monatsbegrenzung wird beim Stanzen einfach verzichtet.

Wussten Sie schon, dass die Wunschkennzeichen-Wahl nicht nur für Pkws, sondern auch für Motorräder gilt? Wenn Sie einen ganz besonderen Wunsch haben, sollten Sie sich dieses schon frühzeitig reservieren, damit Ihnen niemand Ihr Wunschkennzeichen vor der Nase wegschnappt. Spielend leicht geht das beispielsweise unter kroschke.de. Dieser Dienst bietet sich besonders dann an, wenn der zuständige Bezirk keine Online-Reservierung anbietet.


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» Wechselkennzeichen

Am 01.07.2012 wurden in Deutschland die Wechselkennzeichen eingeführt. Mit diesem Kennzeichen können Sie zwei Fahrzeuge gleichzeitig fahren. Ganz gleichzeitig funktioniert leider nicht, aber zumindest abwechselnd, je nach Lust und Laune. Das Wechsel-Kennzeichen besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird mit dem jeweiligen Fahrzeug fest verbunden. Der zweite Teil besteht aus zwei kleinen Zusatzschildern mit jeweils der Ziffer 1 und 2. Nur das Fahrzeug, welches beide Teile montiert hat, darf auf der Straße fahren.

» Regelung für Wechselkennzeichen

Sie können nur zwei Fahrzeuge der gleichen Fahrzeugklasse mit einem Wechselkennzeichen ausstatten. Pkw und Motorrad gehen beispielsweise nicht. Möglich wären:

  • zwei Motorräder
  • ein Motorrad und ein Quad
  • ein Motorrad und ein Leichtkraftrad
  • ein Motorrad und ein Trike

» Achtung: Wechselkennzeichen gibt es nicht als Saisonkennzeichen!

» H-Kennzeichen für Oldtimer

Oldtimer Motorrad kann H-Kennzeichen erhalten.
Für Oldtimer-Motorräder gibt es das H-Kennezeichen. © hanseat / stock.adobe.com

Wenn von Oldtimern die Rede ist, denke die meisten an alte Autos. Aber auch ein Motorrad kann als Oldtimer gelten, wenn es bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Wenn ein Motorrad als Oldtimer deklariert wurde, kann es auch in den Genuss eines H-Kennzeichens kommen. Das H-Kennzeichen sieht aus wie ein ganz normales Kennzeichen, nur das am rechten Rand ein H (steht für „historisches Kennzeichen“) eingestanzt wird.

Großer Vorteil bei einem H-Kennzeichen ist, dass Sie jährlich nur pauschal 46 Euro Steuern zahlen. (Hier nähere Informationen vom ADAC). Sie benötigen allerdings ein spezielles Gutachten, welches bescheinigt, dass es sich bei diesem Motorrad auch wirklich um ein solches „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ handelt.

» Voraussetzungen für H-Kennzeichen

Damit Sie überhaupt die Vorteile des H-Kennzeichens genießen können, muss das Motorrad einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen:

  • erstmalige Zulassung vor 30 Jahren
  • erhaltungswürdiger Zustand
  • weitestgehender Originalzustand
  • positive Hauptuntersuchung und Gutachten

Erst wenn alle Tests positiv abschließen, kann Ihr Motorrad als Oldtimer zugelassen werden. Mehr Informationen zu den speziellen Tests und Gutachten finden Sie direkt beim TÜV Nord.

Fazit

Mit der genauen Erläuterung der einzelnen Möglichkeiten sollte Ihnen die Entscheidung um einiges leichter fallen. Wenn Sie Ihr Motorrad zugelassen und mit Ihrem gewünschten Kennzeichen ausgestattet haben, steht der ersten Tour in der neuen Saison ja nichts mehr im Wege. Ich wünsche Ihnen allzeit gute Fahrt!

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.