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Barfen beim Hund – Das sollten Sie bei der Rohfleischfütterung beachten

Die Ernährung des Hundes ist ein weites Feld und so gibt es natürlich die unterschiedlichsten Futterangebote. Wir möchten hier einmal auf das Barfen beim Hund eingehen.

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Rohfleischfütterung mit Gemüse tut den meisten Hunde gut. © Angelika Heine/ stock.adobe.com

Was versteht man unter Barfen?

In Anbetracht dessen, dass der Hund ein Fleischfresser ist, liegt die Rohfleischfütterung, nichts anderes versteckt sich nämlich hinter dem Begriff Barfen, am Naheliegendsten. Wir möchten Ihnen hier einmal die Vorteile und Nachteile des Barfens, sowie die wichtigsten Punkte, die es dabei zu beachten gilt, etwas näher bringen.

Vorteile des Barfens:

  • Der Hund als Fleischfresser wird wirklich artgerecht ernährt.
  • Aufgrund des reinen Fütterns sind bei kranken Hunden häufig Verbesserungen des Gesundheitszustandes, je nach Erkrankung sogar eine völlige Genesung zu beobachten. Vor allem Allergiker und Hunde mit Herzproblemen profitieren sehr oft vom Barfen!
  • Hunden mit Gewichtsproblemen hilft das Barfen meist auf den rechten Weg, zum richtigen Gewicht zurückzukehren. Auch bei älteren Hunden zeigt sich Barfen immer wieder als vorteilhaft.
  • Dieses Futter enthält keine Nebenerzeugnisse oder schädliche Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Lockstoffe, Zucker oder Salze.
  • Die Säureproduktion im Hundemagen wird auf natürliche Weise und nur in benötigter Menge angeregt.

Nachteile des Barfens:

  • Der Hundehalter muss sich umfassend über den Ernährungsbedarf des Hundes informieren. Dazu gehört rassespezifisches Wissen ebenso wie Allgemeines.
  • Der Hundehalter muss wissen, welche Vitamine, Fette und Spurenelemente in welcher Menge dem Fleisch beigemischt werden müssen. Auch hier gilt: Viel hilft nicht immer viel!
  • Mahlzeiten müssen immer frisch angerichtet werden!
  • Im Vergleich zur Trockenfütterung oder Nassfütterung erfordert das Barfen einen hohen Zeitaufwand.
  • Auf Urlaubsreisen mit Hund ist das Barfen aufgrund der benötigten frischen Zutaten meist schwer auszuführen.

Was ist beim Barfen zu beachten?

Auch wenn der Hund ein Fleischfresser ist, benötigt er weitaus mehr als einfach nur Fleisch. Wild lebende Fleischfresser ernähren sich nicht nur ausschließlich vom Muskelfleisch der Beute, sondern stürzen sich mit Begeisterung und häufig zuerst auf den Verdauungstrakt. Hier befinden sich nämlich jene Stoffe bereits angedaut, die der Körper außer dem Energiespender Fleisch benötigt und nicht selbst herstellen kann. Für ein gesundes Leben braucht der Hund:

  • Eiweiße
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Spurenelemente
  • ungesättigte Fettsäuren
  • Vitamine
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Hunde lieben Abwechslung, auch beim Barfen. © Karoline Thalhofer/ stock.adobe.com

» Tipp 1

Rohfleisch sollte immer eine Mischung aus Muskelfleisch, Knorpel und Innereien z. B. grüner Pansen sein. Viele Futteranbieter, Hundefleischer sowieso, haben sich auf diesen Bedarf eingestellt und bieten je nach Alter des Hundes entsprechende Mischungsverhältnisse an.

» Tipp 2

Ungesättigte Fettsäuren erhält Ihr Hund durch Zugabe von Lachsöl oder frischem Lachs.





» Tipp 3

Vitamine aus Früchten und Gemüse geben Sie dem Futter aus einem frischen Gemüse-Früchtebrei dazu. Bei Vitaminen in Pulverform kann es bei einigen Vitaminen z. B. Vitamin E zur Überdosierung kommen, was sich wiederum nachteilig, sogar gesundheitsschädigend auf den Hund auswirkt, da der Überschuss nicht einfach abgebaut, sondern im Körper eingelagert wird.

» Tipp 4

Der Hund ist kein Getreidefresser und auch in der Natur ist der Getreidegehalt im Verdauungstrakt vegetarischer Beutetiere nur gering. Halten Sie es also auch bei Ihrem Hund so, vor allem, da Hunde nicht selten sogar allergisch auf Getreide reagieren.

Informieren Sie sich ausführlich über die Vorgehensweisen!

Bevor Sie sich für das gesunde Barfen entscheiden, informieren Sie sich bitte ausführlich über die Vorgehensweisen. Fehler werden häufig bei der Zugabe von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitamine gemacht. Falsche Dosierungen wirken sich auf Dauer negativ auf den Hundeorganismus aus. Hervorragende Informationen zum Einstieg ins Barfen finden Sie hier oder hier. Auch viele Foren beschäftigen sich mittlerweile mit dieser artgerechten Fütterungsmethode. In ihnen finden Sie Anregungen, können Fragen stellen und Erfahrungsaustausch betreiben.

Futterumstellung muss langsam erfolgen

Die Futterumstellung von Feuchtfutter oder Trockenfutter auf das Barfen muss langsam erfolgen, da der gesamte Verdauungstrakt sich erst auf das Frischfutter umstellen muss und lernen muss, mit dem rohen Fleisch umzugehen. Dabei kann es durchaus auch zu Durchfall kommen. Die meisten Barfer haben ihre Hunde an Trockenfutter und Frischfutter gewöhnt, um auf Reisen mit dem Hund nicht auf die komplette Barf-Ausrüstung angewiesen zu sein. Es dürfte auch schwierig sein, z. B. in der Minibar eines Hotels, Frischfleisch in den benötigten Mengen unterzubringen.

Antje Plate

Antje Plate teilt ihr Leben seit etwas mehr als 40 Jahren mit Hunden, seit etwa 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Lebewesen Hund tiefergehend. Über die Jahre knüpfte sie teilweise sehr enge Kontakte zu anderen Haltern, Züchtern verschiedenster Rassen, Tierärzten und Kynologen. Außerdem entwirft und fertigt sie maßgefertigte Hundegeschirre.