Es gibt viele genetische Erkrankungen, die Hunden das Leben schwer machen kรถnnen. Wir mรถchten hier vor allem auf Hautkrankheiten bei Hunden eingehen und deren Erkennung und Behandlung erlรคutern.

Inhaltsverzeichnis
Genetisch bedingte Organerkrankungen
Chronische Erkrankungen der inneren Organe, des Nervennetzes, der Haut und des Hรถr- und Sehapparates zeigen sich oft als schwer erkennbar und tรผckisch. Auslรถser fรผr chronische Erkrankungen der Organe sind zwar auch Viren, Bakterien und Parasiten, doch immer hรคufiger begรผnstigen erbliche Defekte den Ausbruch einer Krankheit oder finden darin รผberhaupt ihre Ursache. Sie manifestieren sich hรคufig als Hautkrankheiten, Augenerkrankungen, Neigung zu Geschwรผren, aber auch als Stoffwechselstรถrungen und in der Verarbeitung von Nรคhrstoffen, als gestรถrtes Immunsystem oder im Nervensystem, z. B. als Epilepsie.
Monogene und polygene Erbkrankheiten
Erbkrankheiten sind in zwei Gruppen zu unterteilen. In jene, die monogen, also nur von einem defekten Gen verursacht werden, und jene, die polygen, also von einem Genmix abhรคngig sind. Wรคhrend fรผr viele monogene Erbkrankheiten bereits DNA-Tests mรถglich sind, ist es bei den polygenen aufgrund der beteiligten Genvielfalt heute noch sehr schwer, ja bis unmรถglich, die verursachenden Gene zu identifizieren.
Welche Hunde sind betroffen?
Wenn es denn etwas Gutes an Erbkrankheiten gibt, dann die Tatsache, dass sich die Hรคufigkeit auf ganz bestimmte Hunderassen oder Mischlinge, in denen die betroffene Rasse enthalten ist, konzentriert. Andere Hunde sind zwar nicht vor der Krankheit gefeit, denn ein Gen kann immer mutieren, doch die reale Chance ist wesentlich geringer. Bei den in unserer Nennung vorrangig betroffenen Rassen handelt es sich ausschlieรlich um die Erfahrungen aus deutscher Zucht und von deutschen Tierรคrzten. Wir mรถchten hier nun einmal etwas genauer auf Hautkrankheiten beim Hund eingehen. Welche es gibt, wie sie sich รคuรern und was Sie dagegen machen kรถnnen, erfahren Sie nun hier.
1. Armadillo Westi Syndrom – Epidermale Dysplasie
ยป vorrangig betroffen:
West Highland White Terrier
ยป Symptome:
Starker Juckreiz am ganzen Kรถrper, Fellverlust, Hautverรคnderungen wie partielle Verfรคrbungen, Faltenbildung und Verdickungen.
ยป Folgen:
Allgemeines Unwohlsein, hรคufig starke Geruchsentwicklung und Parasitenbefall.
ยป Behandlung:
Die Krankheit ist nicht heilbar. Sie kann jedoch bei stรคndiger Behandlung gut kontrolliert werden. Eine Behandlung erfolgt vorrangig gegen den Parasitenbefall.
2. Demodikose (vermutlich teilweise erblich)
Demodikose wird durch eine Milbenart hervorgerufen. Ein defektes Immunsystem wird unter anderem als begรผnstigend angenommen, deshalb steht die Krankheit hier auch unter Erbkrankheiten.
ยป vorrangig betroffen:
Cocker Spaniel, Deutscher Schรคferhund, Dalmatiner, Deutsche Dogge, Englische Bulldogge, Westi, Boston Terrier, Dackel, Boxer, Mops, Chihuahua, Schar Pei, Englischer Pointer, Beagle, Afghane, Collie Bobtail
ยป Symptome:
Haarausfall, trockene Haut, Schuppenbildung, schmerzhafte eitrige Infekte, Hautverdickungen und Krustenbildung. Die Ausbreitung kann sich lokal beschrรคnken, aber auch den ganzen Hundekรถrper erfassen.
ยป Folgen:
Unwohlsein ist die hรคufigste Folge. Bei der generalisierten Form, also bei einem Komplettbefall, kann eine Nichtbehandlung zur totalen Auszehrung des Kรถrpers und damit zum Tod fรผhren.
ยป Behandlung:
Die Art der Behandlung ist abhรคngig von der Form der Demodikose (Diagnose erfolgt u. a. mittels tiefen Hautgeschabsels). Die lokale Demodikose gilt mittlerweile als gut heilbar, schwerer wird es bei der generalisierten Form. Prognosen kann der Tierarzt immer erst nach der exakten Formendiagnose stellen.
Achtung: Gilt als familiรคre Hรคufung, da die Milben bereits innerhalb der ersten Lebenstage von der Mutter auf den Nachwuchs รผbertragen werden.
3. Schรคferhund-Pyodermie (nicht nur erblich, kann auch erworben werden)
ยป vorrangig betroffen:
Deutscher Schรคferhund und deren Mischlinge
ยป Symptome:
Im Anfangsstadium entstehen Knรถtchen, Pusteln und Juckreiz, spรคter Geschwรผre, Fisteln und Furunkel, die sich fast immer รผber den gesamten Kรถrper verbreiten, besonders aber an Druckstellen auftreten. Appetitverlust, Gewichtsverlust, Anschwellen der Lymphknoten und Fieber sind auch Symptome fรผr diese Krankheit.
ยป Folgen:
Unbehandelt oder unsachgemรคร behandelt kann die Erkrankung zum Tod fรผhren.
ยป Behandlung:
Meist ist eine Langzeitbehandlung mit antibakteriell wirkenden Medikamenten, je nach Ausbreitung und Schwere auch mit zusรคtzlichen anderen Medikamente notwendig.