Bei Kindern verursachen Reisen mit dem Auto, Flugzeug oder dem Schiff meist Übelkeit. Wenn auch Ihr Kind darunter leidet hier 10 Tipps, was Sie dagegen unternehmen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Weit verbreitet: Reiseübelkeit bei Autofahrten
- 2 Wodurch entsteht Reiseübelkeit?
- 3 Reiseübelkeit bei Kindern – 10 Tipps die dagegen helfen
- 3.1 Tipp 1: Die richtige Nahrung
- 3.2 Tipp 2: Blick aus dem Fenster
- 3.3 Tipp 3: Nicht nach unten sehen
- 3.4 Tipp 4: Ablenkung hilft
- 3.5 Tipp 5: Nur die Ruhe
- 3.6 Tipp 6: Frische Luft ist Trumpf
- 3.7 Tipp 7: Akupressur
- 3.8 Tipp 8: Viele Pausen
- 3.9 Tipp 9: Einsatz von Medikamenten
- 3.10 Tipp 10: Und wenn gar nichts hilft…
Weit verbreitet: Reiseübelkeit bei Autofahrten
Nicht nur Erwachsene kennen das Problem. Auch Kinder leiden unter Reiseübelkeit. Ob im Auto, im Flugzeug oder in der Bahn, Reiseübelkeit kann überall auftreten. Am häufigsten jedoch zeigt sie sich bei Autofahrten, unabhängig von deren Dauer. Lange Autofahrten mit einem Kind können dadurch für die Eltern, aber natürlich auch für das Kind selbst zur echten Qual werden.
Wodurch entsteht Reiseübelkeit?
Reiseübelkeit entsteht dann, wenn die Orientierung des Menschen im Raum gestört ist. Jede Person orientiert sich einerseits durch die Wahrnehmung über die Augen und andererseits über den Gleichgewichtssinn. Stimmen die über den Gleichgewichtssinn wahrgenommenen Reize nicht mit den optischen überein, reagiert der Körper mit Schwindel, Übelkeit und allgemeinem Unwohlsein. Im Auto geschieht dies, wenn mehr Bewegung zu spüren als zu sehen ist. Ähnlich verhält es sich auch bei der Seekrankheit.
Unsere Augen nehmen vorwiegend das ruhige Innere des Autos wahr, während unser Innenohr die Kurvenlage und die Beschleunigung registriert. Sind beide Reize nicht im Einklang, dann kommt es zu Übelkeit. Allerdings ist es möglich, der Reiseübelkeit bei Kindern mit einigen Maßnahmen zu begegnen. Die folgenden Tipps zeigen, wie es geht.
Reiseübelkeit bei Kindern – 10 Tipps die dagegen helfen
Tipp 1: Die richtige Nahrung
Wenn Sie befürchten, dass sich Ihr Kind im Auto übergeben könnte, müssen Sie es nicht mit nüchternem Magen fahren lassen. Sie sollten allerdings von fettigen Speisen und Milchprodukten absehen. Gegen eine leichte Mahlzeit, etwas trockenes Brot oder Obst ist jedoch nichts einzuwenden.
Auch sollte Ihr Sprössling genügend trinken. Hier empfehlen sich stilles Wasser, Tee oder Saftschorlen mit hohem Wasseranteil.
Tipp 2: Blick aus dem Fenster
Wie oben beschrieben, entsteht die Reiseübelkeit aufgrund eines Wahrnehmungsunterschieds zwischen Auge und Innenohr. Lassen Sie Ihr Kind also während der Fahrt aus dem Fenster sehen, damit es zum Beispiel Kurven und Unebenheiten auf der Strecke kommen sieht und das Innenohr sich darauf einstellen kann.
Die beste Sicht hat Ihr Kind durch die Frontscheibe. Sollte Ihr Kind alt genug sein, könnte das Sitzen auf dem Beifahrersitz also eine deutliche Linderung bewirken, aber auch der mittlere Platz auf der Rückbank eröffnet eine freie Sicht nach vorn.
Tipp 3: Nicht nach unten sehen
Alle Aktivitäten, die es erfordern, den Blick nach unten anstatt auf die vorbeiziehende Umgebung zu richten, verschlimmern die Reiseübelkeit in der Regel noch. Aus diesem Grund sind Konsolenspiele, Reisebrettspiele und Bücher kein geeigneter Zeitvertreib für Kinder, die unter Reiseübelkeit leiden.
Tipp 4: Ablenkung hilft
Es gibt allerdings viele andere Varianten, um Ihr Kind während der Autofahrt zu unterhalten und von der Reisekrankheit abzulenken. So sollten Sie sich auf den Urlaub mit Kindern gut vorbereiten und Musik oder Hörspiele einpacken. Diese sind zum Beispiel hervorragend geeignet, um die Tour zu versüßen.
Auch Suchspiele, die den Blick nach draußen lenken, sind eine gute Möglichkeit, den Fokus weg von der Übelkeit zu verlagern. Es kann zum Beispiel Ausschau nach bestimmten Autofarben oder Kennzeichen gehalten werden – lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf!
Tipp 5: Nur die Ruhe
Für Ihr Kind ist die Situation unangenehm genug – verstärken Sie nicht den Stress, indem Sie sich ebenfalls aufregen und womöglich alle fünf Minuten fragen, ob Ihrem Kind schon schlecht ist. Auf diese Weise hat Ihr Kind keine Chance, sich soweit ablenken zu lassen, um die Reisekrankheit zu vergessen.
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Tipp 6: Frische Luft ist Trumpf
Jeder, der selbst schon unter Reiseübelkeit gelitten hat, weiß es: Stickige, warme Luft macht alles noch viel schlimmer. Achten Sie darauf, dass Ihr Auto regelmäßig durchlüftet wird – und das nicht nur im heißen Sommer.
Auch starke Gerüche im Auto können das Problem verstärken. Aus diesem Grund sollten Sie weder Lufterfrischer im Fahrzeug hängen haben, noch zu starkes Parfüm benutzen oder gar im Inneren des Autos rauchen.
Tipp 7: Akupressur
Reisekrankheit lässt sich gut und vor allem nebenwirkungsfrei durch Akupressur behandeln. Der Druckpunkt ist an der Innenseite des Unterarmes, zwei Daumenbreit über der Beugefalte des Handgelenks gelegen, und zwar in einer Vertiefung zwischen den beiden Beugesehnen.
Im Handel gibt es auch spezielle Akupressurarmbänder gegen Übelkeit, mithilfe derer die richtige Stelle nicht verfehlt werden kann. Durch Akupressur ist es möglich, Reiseübelkeit vorzubeugen, es können aber auch akute Beschwerden gelindert werden.
Tipp 8: Viele Pausen
Muten Sie Ihrem Kind nicht zu viel auf einmal zu, auch wenn Sie am liebsten zügiger vorankommen würden. Planen Sie am besten von Vornherein mehr Zeit für viele Stopps ein, um Ihrem Kind zwischendurch immer wieder kleine Auszeiten und eine Extra-Portion Frischluft ermöglichen zu können.
Tipp 9: Einsatz von Medikamenten
Wenn alle anderen Mittel keine Wirkung zeigen, können spezielle Medikamente gegen Reisekrankheit eingesetzt werden, die auch speziell für Kinder erhältlich sind. Ob Sie lieber Tabletten oder Kaugummis verwenden, bleibt Ihnen und Ihrem Kind überlassen.
Manche Kinder lieben die minzigen Kaugummis, bei anderen löst der Geschmack allein schon Brechreiz aus. Für Babys und Kleinkinder sind zudem Zäpfchen gegen Reisekrankheit erhältlich. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Tipp 10: Und wenn gar nichts hilft…
Selbst wenn Sie alle Vorsichtsmaßnahmen erfüllen und alles richtig machen, können Sie die Reisekrankheit Ihres Kindes leider nicht völlig abstellen. Es wird Autofahrten vermutlich besser überstehen und sich seltener übergeben müssen, aber es kann dennoch hin und wieder vorkommen.
Wenn Sie mit Kindern reisen, sollten Sie grundsätzlich immer auf den Ernstfall vorbereitet sein! Wenn Sie einen Spuckeimer oder eine Spucktüte sowie Papiertaschentücher sofort parat haben, überstehen Kind und Auto das Malheur unbefleckt.