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Katze an der Leine führen – 6 Tipps damit es klappt

Anders als bei Hunden ist es gar nicht so einfach, eine Katze an der Leine zu führen. Probieren Sie aber mal unsere Tipps aus. Damit klappt’s vielleicht.

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Manche Katzen haben Spaß an Spaziergängen und Ausflügen. © ajr_images/ stock.adobe.com

Einige Katzen gewöhnen sich nie an die Leine

Viele Katzenhalter, die ihren Liebling ausschließlich in der Wohnung halten, kommen früher oder später auf die Idee, dass ihre Samtpfote angeleint womöglich ein wenig Frischluft schnuppern könnte. Dieser Schritt will allerdings gründlich überlegt sein. Wer mit dem Gedanken spielt, seine Katze an Geschirr und Leine zu gewöhnen, muss nämlich viele Dinge beachten.

Anders als Hunde eignen sich Katzen von Natur aus nämlich grundsätzlich wenig für gemütliche Spaziergänge an der Leine. Ob ein Spaziergang überhaupt möglich ist, entscheidet also das Naturell Ihrer Katze und ihre Akzeptanz der Leine sowie der plötzlichen räumlichen Einschränkung. Die folgenden Tipps geben Ihnen aber einige Anhaltspunkte, ob und wie Sie die Gewöhnung an die Leine angehen sollten.

Katze an der Leine führen – 6 Tipps, damit es klappt

Tipp 1: Ist es sinnvoll?

Wenn Sie Ihrer Katze durch den Spaziergang einen Hauch von Freiheit ermöglichen möchten, sollten Sie bedenken, dass sich Ihre guten Absichten ins Gegenteil verkehren könnten. Katzen, die ohnehin wenig zufrieden mit ihrem Stubentigerdasein sind, könnten durch Spaziergänge noch mehr auf den Geschmack kommen und anfangen zu rebellieren. Andere Katzen hingegen sind völlig zufrieden mit der gelegentlichen Dosis Frischluft an der Leine.

Sie kennen Ihre Katze am besten und sollten gründlich abwägen, ob die Gewöhnung an die Leine sinnvoll ist. Es gibt jedoch einige Fälle, in denen das Anleinen eine gute Alternative sein kann, z. B. bei einem Umzug mit der Katze oder auf Reisen. Manche Katzen bekommen Todesangst beim Anblick ihrer Transportbox, lassen sich aber seelenruhig angeleint auf dem Schoß Ihres Menschen im Auto transportieren.





Tipp 2: Halsband oder Geschirr?

Die Wahl sollte definitiv auf ein Geschirr fallen, da bei einem Halsband die Gefahr der Strangulierung zu groß ist und sich Ihre Katze womöglich herauswinden kann. Allerdings ist das perfekte Katzengeschirr noch nicht erfunden worden.

Katzen sind aufgrund ihrer Wendigkeit wahre Entfesselungskünstler, weshalb jeder Spaziergang mit Ihrer Katze mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Gerade wenn sich eine Katze erschreckt, kann es gefährlich werden, weil sie sich entweder in ihrem Geschirr verheddern und verletzen oder hinausschlüpfen und die Flucht ergreifen kann.

Die meisten Katzengeschirre sind mit Halsband und Brustgurt sowie einem Rückensteg ausgestattet. Aus ihnen kann sich Ihre Katze zwar nicht so leicht befreien, doch auch hier besteht die Gefahr der Strangulierung, wenn Ihre Katze an der ungewohnten Leine zieht.

Tipp 3: Das erste Anlegen des Geschirrs

Bei der Gewöhnung an das Geschirr sollten Sie langsam und behutsam vorgehen. Legen Sie es Ihrer Katze vorsichtig an, zurren Sie es aber noch nicht sehr fest. Nun gilt es, die Reaktion Ihrer Katze zu beobachten. Es ist durchaus möglich, dass Ihre Katze in Panik gerät. Genau aus diesem Grund sollte das Geschirr nur sehr locker angelegt sein, denn so kann sich Ihr Tier selbst aus ihm befreien. Ein Eingreifen könnte für Sie tiefe Kratzwunden bedeuten.

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Das Geschirr sollte Ihrer Katze gut passen. © OceanProd/ stock.adobe.com

Den meisten Katzen ist das neue Geschirr einfach nicht geheuer oder sie fühlen sich sichtlich genervt. Sie bleiben liegen, versuchen das Geschirr wegzuputzen oder abzubeißen. Lassen Sie Ihre Katze auf keinen Fall allein, sondern nehmen Sie das Geschirr nach wenigen ruhig erduldeten Minuten sofort wieder ab und belohnen Sie Ihre Katze!

Im Idealfall akzeptiert oder ignoriert Ihre Katze das Geschirr aber sehr schnell. Sie wird anfangs vielleicht geduckt laufen, was sich meist schnell gibt. Bei einer solchen Katze stehen die Chancen sehr gut, dass der Gang an der Leine funktioniert. Eine panische Katze hingegen wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nie an das Geschirr gewöhnen.

Tipp 4: Erste Schritte

Hat Ihre Katze das Geschirr akzeptiert, können Sie es schrittweise enger stellen, bevor Sie zum ersten Mal die Leine anbringen. Die ersten angeleinten Schritte sollten Sie mit Ihrer Katze auf jeden Fall in geschützter Umgebung unternehmen, das heißt innerhalb der eigenen vier Wände. Später können Sie den Radius nach und nach auf den Hausflur und vielleicht das Treppenhaus ausweiten, bevor es tatsächlich nach draußen geht.

Bedenken Sie, dass es auch bei selbstbewussten Katzen jederzeit zu Panikreaktionen kommen kann! Im Idealfall hat Ihre Katze aber jetzt so viel Vertrauen zu Ihnen, dass sie sich auf den Arm nehmen lässt, wenn sie Angst bekommt.

Tipp 5: Die ungewohnte Leine

Am Anfang sollten Sie eine kurze Leine verwenden, die Sie zusammen mit dem Katzengeschirr erstanden haben. Sie ermöglicht Ihnen einen engen Kontakt mit Ihrer Katze, allerdings wird es für Ihre Katze sehr ungewohnt sein, dass Sie ihr so dicht auf den Fersen sind. Auch, dass sie nicht so schnell laufen kann wie gewohnt, wird Ihre Katze höchstwahrscheinlich irritieren.

Wichtig: Lassen Sie Ihrer Katze Zeit und ermöglichen Sie ihr, alles in ihrem Tempo zu erkunden. Vielleicht legt sie sich auch erst einmal auf den Boden, um ihr Umfeld genau zu beobachten. In diesem Fall sollten Sie Ihre Katze keinesfalls unter Druck setzen, sondern sie gewähren lassen. Setzen Sie sie zu sehr unter Druck, können Sie damit sogar Ihre Katze vertreiben. Sprich, sie wird immer wieder wegrennen, wenn sie ihr Geschirr sieht.

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Behalten Sie Ihre Katze im Auge. © berezko/ stock.adobe.com

Tipp 6: Längere Aufenthalte im Freien

Nach und nach können Sie nun mit Ihrer Katze länger im Freien bleiben. Belohnen Sie Ihr Tier mit Leckerlis und achten Sie stets auf die Reaktionen Ihrer Katze. Ist sie unsicher, aber neugierig? Oder hat sie Angst und macht den Eindruck, dass sie am liebsten wieder in die Sicherheit der eigenen vier Wände flüchten möchte? Entsprechen Sie den Wünschen Ihres Vierbeiners so gut wie möglich.

Wenn sich Ihre Katze souverän gibt und Spaß an den Ausflügen zu haben scheint, können Sie, sofern es die Umgebung erlaubt, vielleicht bald eine längere Leine verwenden, um Ihrer Katze ein wenig mehr freie Bewegung zu ermöglichen. Selbstverständlich muss Ihre Katze auch dann immer unter Aufsicht bleiben, damit sie sich nicht verheddern und verletzten kann.

Mandy

Mandy gehört zum Team von Tipps.net und strotzt nur so vor Kreativität. In den Bereichen Mediengestaltung, Fotografieren aber auch Haushalt und Garten gibt sie ihr Wissen am liebsten weiter.