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Klavierpflege: 3 Werterhaltende Tipps für lange schönen Klang

Ein Klavier schafft man sich meist nur einmal im Leben an. Von da an gilt es den Wert zu erhalten! Richtig gepflegt kann das Instrument von Generationen genutzt werden.

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Ein gepflegtes Klavier verzaubert viele Jahre mit seinen Klängen. © thanakorn/ stock.adobe.com

Wussten Sie, dass das Klavier das beliebteste Musikinstrument der Deutschen ist? Zumindest bei Schülern, die ein Instrument erlernen wollen, steht der Flügel an erster Stelle. Da kann nicht einmal die Gitarre oder das Keyboard mithalten. Allerdings ist der edle Klangerzeuger auch nicht ganz billig.

Ratgeber zur Klavierpflege

Egal, ob es sich um das klassische Klavier, den Flügel oder um eine elektronische Variante des beliebten Tasteninstrumentes handelt, ein Klavier besteht zum größten Teil aus Holz und damit aus einem Material, das besonders stark auf seine Umgebung reagiert. Um die schönen Klänge auf lange Zeit zu erhalten und den Wert nicht zu schmälern, braucht ein Klavier deshalb sorgfältige Pflege.

➩ Tipp 1: Das richtige Raumklima beachten

Wie bereits erwähnt, bestehen die meisten Klaviere und Flügel größtenteils aus Holz und somit aus einem lebendigen Werkstoff. Egal, welches spezielle Holz zum Bau des Klaviers verwendet wurde, das richtige Raumklima ist essentiell, um das Klavier auch langfristig vor Schäden zu bewahren, die die Klangqualität und die Funktionalität einschränken können.

Alte Klavierbauer-Faustregel: Holz benötigt ein ähnliches Klima wie der Mensch!

Daraus lassen sich folgende Schlussfolgerungen ableiten:





  1. Das bedeutet, dass ein Klavier weder an einem zu kalten noch an einem zu warmen Ort aufgestellt werden sollte und auch unbedingt vor Feuchtigkeit zu schützen ist.
  2. Starke Temperaturschwankungen sind zu vermeiden, da das Holz sonst durch starkes Dehnen und Zusammenziehen porös werden kann und Risse bekommt. Im schlimmsten Fall kann dies nämlich die Klangqualität irreparabel beeinträchtigen. Deshalb ist es am besten, das Klavier in einem trockenen und gemäßigt temperierten Raum zu stellen.
  3. Aber auch direkte Sonneneinstrahlung oder unmittelbar einwirkende Heizungsluft, sowie Durchzug sind Gift für das Klavier.
  4. Besonders bei Fußbodenheizungen ist Vorsicht geboten. Da das Klavier bei einer Fußbodenheizung ständig im direkten Kontakt mit der Heizquelle steht, sollte das Raumklima in diesem Fall besonders sorgfältig und regelmäßig überprüft werden. Ideal sind eine Raumtemperatur von 18 bis 24 °C und eine Luftfeuchtigkeit von maximal 50 bis 70 Prozent.

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➩ Tipp 2: Für ausreichende Luftzirkulation sorgen

Da Holz ein lebendiges Material ist, nimmt es im Laufe der Zeit eine Menge Feuchtigkeit auf. Die gespeicherte Feuchtigkeit sollte möglichst gut zirkulieren können, damit sie sich nicht im Material festsetzt und zu Schimmelbildung und Aufquellen führt.

  • Regelmäßiges Stoßlüften ist besonders gut geeignet, um für eine ausreichende Luftzirkulation zu sorgen.
  • Im Winter ist die Raumluft eher trocken, da Heizen die Luft stetig austrocknet. Zieht das Holz sich aufgrund einer zu geringen Luftfeuchtigkeit stark zusammen, kann es Risse bekommen, was die Klangqualität ebenfalls beeinträchtigt.
  • Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent ist das Risiko besonders hoch, deshalb sollte das Raumklima zu jeder Saison regelmäßig überprüft werden. Bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit können Luftbefeuchter aus Naturton helfen, die im gesamten Raum verteilt und einfach an Heizkörpern angebracht werden.
  • Die relative Luftfeuchtigkeit im Raum darf allerdings nicht dauerhaft um mehr als 30 Prozent schwanken, da das Holz sich sonst durch stetiges Ausdehnen und Zusammenziehen verziehen kann. Wenn Sie darauf nicht achten, kann es passieren, dass sich Leimkanten lösen und das Instrument nicht wieder gut zu machenden Schaden nimmt.

➩ Tipp 3: Reinigung und Lackpflege

Steht ein Klavier am richtigen Standort, sind die wichtigsten Faktoren für ein langes Leben und eine gleichbleibende Klangqualität bereits erfüllt. Trotzdem braucht das Instrument zusätzliche Pflege, die optimal auf die Materialbeschaffenheit abgestimmt sein muss. Die meisten Klaviere und Flügel sind zum Schutz des Holzes und zur optischen Verschönerung mit einem Polyesterlack überzogen. So wird das Holz vor äußeren Einflüssen geschützt und das Klavier bekommt einen edlen Glanz.

Lackpflege

Der Lack lässt sich am besten mit einem angefeuchteten Fensterleder reinigen. Auf aggressive Reinigungsmittel mit chemischen Zusätzen sollten Sie dabei unbedingt verzichtet.

Stärkere Verschmutzungen

Stärkere Verschmutzungen können mit einer speziellen Klavierpolitur entfernt werden. Entsprechende Pflegeprodukte sind im Internethandel oder in Musikhäusern wie zum Beispiel bei Kirstein oder anderen Instrumentenhändlern erhältlich. Auch ein sanfter Glasreiniger kann eingesetzt werden.

Tasten

Um die Tasten des Klaviers zu reinigen, eignet sich lauwarmes Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel besonders gut. Das Reinigungstuch darf allerdings nur angefeuchtet werden und nicht wirklich nass sein, damit kein Wasser in die Tastenzwischenräume läuft. Da die Tasten unter der Oberfläche aus unbehandeltem Holz bestehen, können sie durch Wasserablagerungen leicht aufquellen und sich schließlich verklemmen.

» Extra-Tipp:Neben dem idealen Raumklima und der richtige Pflege sorgt auch regelmäßiges Stimmen dafür, dass ein Klavier lange seine optimale Klangqualität bewahrt. Mindestens zweimal im Jahr sollte ein klassisches Klavier gestimmt werden. Betrauen Sie am besten einen professionellen Klavierstimmer mit dieser Aufgabe, es sei denn, Sie sind selbst vom Fach. So behält das Instrument über viele Jahre seinen unvergleichlichen Klang und ist jederzeit spielbereit.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.