naturkosletik prüfsiegel bdih hautpflege

Naturkosmetik – Besser als herkömmliche Kosmetika?

In vielen Bereichen geht der Weg zurück zur Natur. So setzen immer mehr Frauen auf Naturkosmetik. Doch ist Naturkosmetik wirklich besser als herkömmliche Kosmetika?

naturkosletik prüfsiegel bdih hautpflege
In Naturkosmetik finden sich natürliche Inhaltsstoffe. © maru54/ stock.adobe.com

Die meisten würden diese Frage wohl spontan mit JA beantworten, doch verallgemeinern kann man dies nicht. Leider ist nicht überall, wo Natur drauf steht, auch wirklich reine Natur drin. Darüber hinaus müssen Sie berücksichtigen, dass es viele Frauen gibt, die allergisch auf bestimmte Pflanzen reagieren, sodass auch Naturkosmetik unter Umständen nicht gut vertragen wird.

Ist Naturkosmetik wirklich ganz natürlich?

Naturkosmetik ist in Deutschland leider kein geschützter Begriff, sodass es hier keine klaren Richtlinien bezüglich der Inhaltsstoffe gibt. Wenn Sie ganz sichergehen möchten, dann müssen Sie beim Kauf unbedingt auf das BDIH-Prüfsiegel achten, welches kontrollierte Naturkosmetik garantiert. Ansonsten darf im Grunde jeder Kosmetikhersteller die Bezeichnung Naturkosmetik verwenden, ohne dass die Produkte absolut natürlich sind.

100 Prozent Natur ist bislang nicht machbar

Doch auch die kontrollierte Naturkosmetik kommt nicht komplett ohne Chemie aus. 100 Prozent Natur ist bislang einfach nicht machbar, da die Produkte sonst nicht haltbar werden. Dennoch wird natürlich so weit wie möglich auf chemische Zusätze verzichtet, sodass das Risiko von Unverträglichkeitsreaktionen auf ein Minimum begrenzt ist. Ein paar Konservierungsstoffe oder Emulgatoren müssen trotzdem noch im Labor hergestellt werden. Mit Sicherheit können auch mit natürlichen Substanzen Konservierungsstoffe hergestellt werden, doch wären die Produkte aufgrund des enormen Aufwands fast unerschwinglich.

Welche Richtlinien gibt es für kontrollierte Naturkosmetik?

Für die Herstellung kontrollierter Naturkosmetik gibt es strenge Richtlinien, sodass Sie sichergehen können, dass bestimmte Stoffe auf keinen Fall enthalten sind, wenn das Prüfsiegel auf der Verpackung prangt. Der BDIH prüft Naturkosmetik seit dem Jahr 2001, bisher hat man über 5.000 Produkte überprüft. Hier eine kleine Übersicht der Richtlinien:

  • Alle pflanzlichen Inhaltsstoffe müssen aus ökologischem und zertifiziertem Anbau stammen.
  • Es dürfen nur tierische Produkte eingesetzt werden, wie zum Beispiel Milch oder Honig. Von toten Tieren dürfen keine Rohstoffe verwendet werden.
  • Darüber hinaus dürfen während der Herstellung und auch anschließend keinerlei Tierversuche durchgeführt werden.
  • Mineralische Rohstoffe wie Säuren, Laugen und Salze dürfen bei kontrollierter Naturkosmetik zum Einsatz kommen.
  • Auch was den Herstellungsprozess angeht, gibt es von der BDIH ganz klare Vorgaben. Nicht eingesetzt werden dürfen zum Beispiel synthetische Duftstoffe, Silikone, Erdölprodukte wie zum Beispiel Paraffine, synthetische Farbstoffe und sogenannte ethoxilierte Rohstoffe.
  • Da synthetische Konservierungsmittel nicht zulässig sind, dürfen als naturidentische Alternativen Sorbinsäure, Benzylalkohol, Salicylsäure oder Benzoesäure sowie einige Salzsäuren eingesetzt werden. Auf der Verpackung muss der Hersteller dann allerdings angeben, mit welchem Stoff die Konservierung erfolgt ist.
  • Duftstoffe müssen natürlichen Ursprungs sein, und Naturkosmetika darf nicht radioaktiv bestrahlt werden.

Ist Naturkosmetik automatisch besser für die Haut?

Diese Frage muss eindeutig mit NEIN beantwortet werden, denn jeder Mensch hat eine andere Haut und diese kann ganz unterschiedlich auf Kosmetika reagieren. Allergikerinnen werden höchst wahrscheinlich sogar mit herkömmlicher Kosmetik die bessere Wahl treffen. Die Hersteller herkömmlicher Kosmetik sind inzwischen auch sehr bemüht, auf  Zusätze zu verzichten, die häufig Unverträglichkeiten verursachen.

Fazit

Im Grunde muss jede Frau selbst ausprobieren, mit was sie besser zurechtkommt. Stiftung Warentest hat vor einiger Zeit einen Vergleich durchgeführt und die Naturkosmetik schnitt auch nicht besser ab als herkömmliche Kosmetika (hier Testbericht lesen). Jede Haut ist anders beschaffen und hat andere Bedürfnisse, sodass die Reaktionen auch unterschiedlich ausfallen. Dennoch geht der Trend immer mehr zur Naturkosmetik hin, weil die meisten Frauen natürliche Wirkstoffe einfach bevorzugen.

Kathrin

Kathrin ist freie Redakteurin und unterstützt unser Team schon seit vielen Jahren. Ihre Spezialgebiete liegen im Bereich Mode und Beauty, aber auch Haushalt und Garten. Und genau dort tobt sie sich auf Tipps.net auch so richtig aus.