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Naturkosmetik: Inhaltsstoffe und Kauftipps vorgestellt

Allergische Reaktionen und Ausschlag sind Geschichte Рdie Naturkosmetik machts m̦glich. Aber was steckt eigentlich drin? Dies und einige Kauftipps finden Sie hier.

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Naturkosmetik verzichtet auf tierische Inhaltsstoffe. © marrakeshh/ stock.adobe.com

Nachhaltigkeit ist kein Trend, es ist ein wichtiger Bestandteil der Zukunft. Gerade deshalb setzen viele Frauen auch bei der Wahl ihrer Kosmetikprodukte auf natürliche Inhaltsstoffe und Mineral Make-up. Aber auch die Hautverträglichkeit ist bei Naturprodukten deutlich höher als bei industriell hergestellten Varianten.

Viele Frauen zögern aber immer noch beim Kauf von Naturkosmetik, denn der scheinbar höhere Preis schreckt ab. Dabei sind pflanzliche Produkte, egal ob Kosmetik oder Körperpflege, nicht wesentlich teurer. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen natürlichen und industriell gefertigten Kosmetikprodukten? Und welche Produkte dürfen die Bezeichnung „kontrollierte Naturkosmetik“ überhaupt tragen? Darüber und welche Tipps Sie beim Kauf von Naturkosmetik beachten sollten, erfahren Sie hier nun mehr.

Unterschied zwischen natürlichen und industriellen Kosmetikprodukten

Der wesentliche Unterschied zu herkömmlicher Kosmetik liegt in der Hautverträglichkeit, denn industriell hergestellte Produkte enthalten meistens Konservierungsstoffe und Mineralöle. Diese sind oft nicht besonders gut verträglich und lösen manchmal ein unangenehmes Brennen oder Jucken aus. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu allergischen Reaktionen kommen, die dann hautärztlich behandelt werden müssen. Kosmetikprodukte, die auf Pflanzenbasis hergestellt werden, enthalten solche Stoffe nicht. Nur Cremes & Co., die solche Kriterien erfüllen, dürfen sich kontrollierte Naturkosmetik nennen.

Trotz teilweise fehlender Transparenz und Gesetzen, ist Naturkosmetik besonders für hautempfindliche Frauen eine sinnvolle und vor allem gesunde Alternative zu anderen Produkten.





Richtlinien des BDIH

Zwar gibt es keinen gesetzlichen Standard, den Hersteller einhalten müssen, aber der BDIH gibt einige Richtlinien vor, damit Verbraucher auch mit Sicherheit nur natürliche Inhaltsstoffe in ihrer Kosmetik finden. Diese Richtlinien für Naturkosmetik hier einmal im Detail:

  • pflanzliche Rohstoffe dürfen ausschließlich aus einem zertifizierten ökologischen Anbau stammen
  • tierische Rohstoffe dürfen nicht verwendet werden
  • Tierversuche sind bei der Entwicklung, Herstellung und Prüfung verboten
  • Rohstoffe dürfen ebenfalls nicht an Tieren getestet werden
  • mineralische Rohstoffe sind bei der Herstellung erlaubt
  • beim Herstellungsprozess sind physikalische, enzymatische und mikrobiologische Verfahren erlaubt
  • jegliche chemisch oder industriell gefertigte Stoffe sind verboten
  • zur Konservierung der Produkte sind nur bestimmte Stoffe erlaubt
  • es werden nur natürliche Riechstoffe nach der ISO Norm 9235 zugelassen
  • jegliche radioaktive Bestrahlung von Rohstoffen und Endprodukten ist verboten

Studie zeigt: 30 Prozent aller Kosmetika enthalten hormonelle Inhaltsstoffe

Der BUND hat in einer Kosmetik-Studie (Auswertung der Studie hier) mehr als 60.000 Produkte auf hormonelle Inhaltsstoffe getestet. Alle Produkte wurden auf 15 Chemikalien untersucht, die auf einer Prioritätenliste der EU stehen und deren hormonelle Wirksamkeit in Tierversuchsreihen dokumentiert wurde. Diese Stoffe stehen laut Angaben des BUND in Zusammenhang mit gesundheitlichen Problemen, die in den letzten Jahren verstärkt erkennbar waren. Neben hormonbedingten Krebsarten führen diese Stoffe auch zum Rückgang der Spermienanzahl bei Männern und zum verfrühten Eintreten der Pubertät bei Mädchen. Auch ungeborene Babys und Kleinkinder können gefährdet sein.

Das Ergebnis der Studie

30 Prozent der getesteten Produkte sind mit Hormonen belastet! In jedem fünften Kosmetikprodukt wurden mehrere Hormonstoffe gefunden. Der Anteil der marktführenden Kosmetikhersteller, die ihre Produkte mit Hormonen versetzen, liegt bei rund 45 Prozent. Zudem wurde in fast jedem vierten Produkt der Stoff Methylparaben gefunden.

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Allergieauslösende Zutaten werden weitgehend vermieden. © Svetlana Lukienko/ stock.adobe.com

Die Ergebnisse der BUND-Studie waren für viele Frauen Anlass dazu, über ihre Kosmetikprodukte nachzudenken. Und das nahm die Environmental Working Group zum Anlass für eine weitere Studie und hat festgestellt, dass jeder Mensch pro Tag rund zehn verschiedene Produkte zur Körperpflege verwendet und jedes dieser Produkte im Durchschnitt 126 Inhaltsstoffe hat. Die Skin-Deep-Studie hat weiterhin herausgefunden, dass nur 89 Prozent der in Cremes & Co. verwendeten Inhaltsstoffe als sicher eingestuft werden.


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Kauftipps für Naturkosmetik

Tipp 1 – Kosmetik ohne Tierversuche kaufen

Am 11. März 2013 trat eine EU-weite Richtlinie in Kraft, die den Verkauf von Kosmetikprodukten verbietet, die an Tieren getestet werden. Dennoch gibt es für Hersteller verschiedene Möglichkeiten, diesem Verbot auszuweichen.

Daher mein Tipp: Die Tierschutzorganisation PETA listet auf ihrer Homepage ausschließlich Marken, die sich verpflichtet haben auf Tierversuche zu verzichten, auf. Schauen Sie also vorher nach, ob die Marken der Produkte, die Sie kaufen möchten, hier aufgelistet sind.

Tipp 2 – Vorher recherchieren

Es gibt immer wieder Diskussionen über einen gesetzlichen Standard für Naturkosmetik. Zwar haben auch die günstigen Drogeriemarken zum Teil das BDIH-Siegel, aber damit erfüllen sie nur einen Mindeststandard. Bekannte Marken und Hersteller gehen über diesen Standard hinaus und bieten den Kunden meist mehr.

Wenn Sie also beim Kauf von natürlicher Kosmetik auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie vorher im Internet über die Inhaltsstoffe, die Entwicklung und das Testverfahren recherchieren.

Tipp 3 – Auf Naturkosmetik-Siegel achten

Wenn Sie auf der Suche nach echter Naturkosmetik sind, dann sollten Sie schauen, welche Siegel sich auf den Produkten befinden. Haben diese die nachfolgenden Siegel, dann können Sie sich sicher sein, dass es sich dabei wirklich um natürliche Kosmetik handelt.

» BDIH

Das ist wohl das bekannteste Siegel für Naturkosmetik. Nach den Kriterien des BDIH ist die Verwendung synthetischer Substanzen wie Paraffine, Silikonöle, synthetische Farb- und Duftstoffe nicht erlaubt. 15 definierte Rohstoffe müssen stets von zertifizierter ökologischer Bioerzeugung stammen. Tierversuche sind grundsätzlich nicht erlaubt.

» NaTrue

Das in 2008 von namhaften Herstellern wie WALA (Dr. Hauschka), Weleda und LOGOCOS gegründete Siegel, bietet drei Qualitätsstufen. Diese ähneln den Kriterien des BDIH und sind an der Anzahl der Sterne im Logo erkennbar. Um volle drei Sterne zu erhalten, muss der Anteil an „bio“ der Naturstoffe 95 Prozent betragen. Um 2 Sterne zu erhalten, mindestens 70 Prozent.

» Ecocert

Die Zertifizierung von Ecocert gilt für Naturkosmetik in ganz Europa. Um das Ecocert-Siegel „Ökologische Naturkosmetik“ zu erhalten, müssen 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein und dabei 95 Prozent der pflanzlichen Rohstoffe „bio“.

Beim einfacheren Siegel „Naturkosmetik“ bedarf es ebenfalls 95 Prozent Naturstoffe, jedoch nur 50 Prozent pflanzliche Bio-Rohstoffe. Erlaubt ist ein Anteil von fünf Prozent synthetischer Substanzen.

» Naturland

Bei Kosmetikartikeln, die mit dem Emblem des Bio-Anbauverbandes Naturland versehen werden, müssen 95 Prozent der landwirtschaftlichen Rohstoffe aus Naturland-Erzeugung sein, zudem gilt die Zertifizierung des BDIH als Voraussetzung.

» Demeter

Um das Demeter-Siegel verliehen zu bekommen, müssen 90 Prozent der Inhaltsstoffe aus Demeter-Rohstoffen bestehen. Verzichtet werden auf Mineralöle, Benzol, Hexan, Butylen- oder Propylenglycol, Rohstoffe, die aus Tieren gewonnen wurden, dem Einsatz von Gentechnik und Nanopartikeln, radioaktive Bestrahlung oder Begasung.

Mandy

Mandy gehört zum Team von Tipps.net und strotzt nur so vor Kreativität. In den Bereichen Mediengestaltung, Fotografieren aber auch Haushalt und Garten gibt sie ihr Wissen am liebsten weiter.