nutzgarten anlegen tipps

Nutzgarten anlegen – So gehen Sie vor

Es gibt nichts Schöneres und vor allem Gesünderes, als Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten zu verwerten. Wie Sie selbst einen Nutzgarten anlegen, lesen Sie hier.

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Immer frisch: Gemüse aus dem eigenen Nutzgarten. © Milan/ stock.adobe.com

Immer wieder hört man in Nachrichten von Lebensmittelskandalen, bei dem das Obst und Gemüse häufig mit Pestiziden belastet ist. Gesunde Ernährung sieht irgendwie anders aus. Daher bevorzugen immer mehr Menschen den Anbau von Gemüse und Obst im eigenen Garten. Nur so kann man sicher sein, dass die Lebensmittel auch komplett unbehandelt sind. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass Sie eine Menge Geld sparen, wenn Sie sich so teilweise selbst versorgen können.

Wenn Sie ein großes Grundstück haben, ist das Anlegen eines Nutzgartens überhaupt kein Problem. Dort finden Sie sicherlich ein Plätzchen. Auch wenn Sie nur einen kleinen Garten haben, müssen Sie nicht auf eigenes Obst und Gemüse verzichten. Hier eignen sich besonders Mischkulturen, bei dem kein separater Bereich abgetrennt wird, sondern Nutz- und Zierpflanzen nebeneinander angebaut werden. So können Sie Obst, Gemüse, Ziersträucher, Blumen und Kräuter miteinander kombinieren.

Vorüberlegungen treffen

Bevor Sie den Nutzgarten anlegen können, sollten Sie sich ein paar grundlegende Gedanken machen.

Standort bestimmen

Wichtig ist zuerst die Auswahl des Standortes, damit die Pflanzen optimal gedeihen und die Ernte zufriedenstellend ausfällt. In den ersten Jahren dürfen Sie natürlich keine riesige Ernte erwarten, denn die Pflanzen müssen erst kräftig werden und eine gewisse Größe erreichen. Für einen Nutzgarten eignet sich am besten ein sonniger Platz, denn gerade Gemüse braucht viel Wärme und Licht.





Die richtigen Pflanzen

Falls Sie nur einen kleinen Bereich im Garten zur Verfügung haben, sollten Sie ganz genau überlegen, welche Pflanze Sie wählen. Die Obst- und Gemüsepflanzen sollten möglichst kompakt sein, große Obstbäume scheiden somit gleich aus, da sie sehr ausladend werden können. Sie müssen nicht unbedingt richtige Beete anlegen, man kann Obstbäume und -sträucher auch wunderbar entlang eines Zaunes platzieren oder die Obstbäume in eine bestehende Grünfläche integrieren.

» Achtung: Falls sich Kinder im Haushalt befinden, sind Obstbäume auf Grünflächen weniger geeignet. Durch Fallobst werden Insekten angelockt, sodass man beim Barfußlaufen einen Wespen- oder Bienenstich riskiert.

Platz für einen Komposthaufen schaffen

Bei einem Nutzgarten, sollte der Boden regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Ein Komposthaufen liefert nicht nur einen natürlichen Dünger, sondern hilft auch noch dabei, den Müll zu reduzieren. Sollte Sie also ausreichend Platz im Garten haben, sollten Sie auch einen Komposthaufen anlegen.


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Pflanzen für den Nutzgarten

Im Handel finden Sie viele Pflanzen für den Nutzgarten. Welche Pflanzen Sie wählen, hängt in erster Linie von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Ein anderes Kriterium ist natürlich die Größe der zur Verfügung stehenden Fläche. Je größer der Garten ist, umso weniger Gedanken müssen Sie sich um die Auswahl der Pflanzen machen. Wenn der Platz nur sehr gering ist, dann ist auf möglichst kompakt wachsende Pflanzen zu setzen. Hier bieten sich vor allem Gemüsesorten an, die in die Höhe wachsen, wie zum Beispiel Bohnen oder Tomaten.

Obst in Säulenform

Obst wächst nicht nur an großen Bäumen, heutzutage bekommen Sie schon vermehrt Obstsorten in Säulenform. So können Sie trotzdem Kirschen, Brombeeren, Himbeeren, Zwetschgen, Äpfel, Nektarinen, Birnen, Stachelbeeren oder Aprikosen anbauen und genießen.

nutzgarten obstbäume
Für kleine Gärten gibt es kleine Obstbäume. © Für kleine Gärten gibt/ stock.adobe.com

» Tipp: Eine Neuheit sind Kiwis in Säulenform.

Mischkultur für kleinere Gärten

In deutschen Gärten findet man die Mischkultur bisher eher selten, denn bei vielen Gartenbesitzern ist der typische Anbau in Beeten noch fest im Kopf verankert. Doch die Mischkultur kann auch optisch sehr interessant wirken, gerade Naturgärten steht sie ausgezeichnet.

Die Natur ist dabei das beste Vorbild, denn hier siedeln sich nur Pflanzen nebeneinander an, die gut miteinander harmonieren oder sich sogar ergänzen. Bei der Mischkultur sollte man Gleiches anstreben, deshalb sollten Sie bei der Planung unbedingt berücksichtigen, welche Pflanzen von ihren Bedürfnissen her gut zueinanderpassen.

Mischkultur – Darauf sollten Sie achten

Wichtig ist, dass Sie ausreichend Platz zwischen den Pflanzen schaffen. Weder unter der Erde noch darüber sollten die Pflanzen sich irgendwie bedrängen. Jede Pflanze hat einen anderen Nährstoffbedarf, so entnehmen sie dem Erdreich unterschiedliche Nährstoffe und auch die Substanzen, die durch den Stoffwechsel wieder abgegeben werden, sind ganz unterschiedlich.

Achten Sie auf ein gutes Gleichgewicht, sodass keine Pflanze zu kurz kommt. Einige Pflanzen können überhaupt nicht nebeneinander existieren, sie würden eingehen, während andere sich noch gegenseitig unterstützen. So können zum Beispiel viele Pflanzen mit einem würzigen Aroma auch den Geschmack der benachbarten Pflanzen verbessern.

Viele Kräuter können ebenfalls dazu beitragen, dass Schädlinge und Krankheiten kaum an den benachbarten Gewächsen auftauchen. Sie sollten niemals zwei Pflanzensorten nebeneinander platzieren, die für die gleichen Schädlinge empfänglich sind. Falls die Pflanzen nicht gut miteinander harmonieren, bleiben diese auch manchmal im Wachstum weit zurück.

Mischkulturtabelle

Hier finden Sie auf einen Blick, welche gängigen Sorten sich miteinander beziehungsweise nicht miteinander vertragen.

Gemüsesorteverträgt sich mit…unverträglich gegenüber…
BuschbohnenErdbeeren, Gurken,
Sellerie, Tomaten,
Kopfsalat, Kohl,
Bohnenkraut
Knoblauch, Zwiebeln,
Fenchel, Lauch,
Erbsen
ErbsenGurken, Kohl,
Dill, Möhren,
Kopfsalat, Zucchini,
Fenchel, Kohlrabi,
Radieschen
Kartoffeln, Tomaten,
Bohnen, Lauch,
Zwiebeln, Knoblauch
ErdbeerenKopfsalat, Spinat,
Schnittlauch, Knoblauch,
Buschbohnen, Lauch,
Zwiebeln, Radieschen
Kohl
GurkenDill, Kopfsalat,
Kohl, Sellerie,
Lauch, Bohnen,
Erbsen, Zwiebeln
Tomaten, Bohnen
KnoblauchGurken, Rosen,
Tomaten, Himbeeren,
Erdbeeren, Möhren,
Obstbäume, Lilien
Kohl, Erbsen,
Stangenbohnen
KohlDill, Kopfsalat,
Lauch, Tomaten,
Kartoffeln, Erbsen,
Sellerie
Knoblauch,
Zwiebeln, Erdbeeren
KohlrabiKopfsalat, Radieschen,
Lauch, Sellerie,
Erbsen, Bohnen,
Tomaten
Gurken
KopfsalatDill, Bohnen,
Erdbeeren, Lauch,
Zwiebeln, Tomaten,
Gurken, Erbsen, Kohl
Sellerie, Petersilie
LauchKohl, Tomaten,
Erdbeeren, Kopfsalat,
Möhren, Sellerie
Erbsen, Bohnen
MöhrenErbsen, Rettich,
Schnittlauch, Knoblauch,
Dill, Lauch, Tomaten,
Zwiebeln
RadieschenKohl, Möhren,
Bohnen, Kopfsalat,
Erbsen
Gurken
TomatenKnoblauch, Kohlrabi,
Kohl, Buschbohnen
Fenchel, Erbsen, Kartoffeln
ZucciniLauch, Rettich,
Zwieblen, Stangenbohnen,
Kopfsalat, Möhren,
Radieschen, Sellerie,
Petersilie
Gurken

Kathrin

Kathrin ist freie Redakteurin und unterstützt unser Team schon seit vielen Jahren. Ihre Spezialgebiete liegen im Bereich Mode und Beauty, aber auch Haushalt und Garten. Und genau dort tobt sie sich auf Tipps.net auch so richtig aus.