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Richtig kompostieren – So wirds gemacht

Bioabfälle sollten Sie nicht einfach in die Mülltonne werfen. Legen Sie sich lieber einen Kompostplatz an. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Biomüll richtig kompostieren.

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Ein Komposthaufen sollten in keinem Garten fehlen. © jbphotographylt/ stock.adobe.com

Natürlicher Dünger für den Garten

Kompost ist ein guter und vor allem natürlicher Dünger für den Garten, denn er versorgt den Erdboden mit einer ganzen Reihe von wichtigen Nährstoffen. Deshalb sollten Sie regelmäßig Kompost unterarbeiten, das sorgt auch für einen lockeren Boden. Allerdings ist Kompost nicht gleich Kompost, denn es kommt vor allem auf die Qualität des Kompostes an und diese hängt von seiner Zusammensetzung ab. Deshalb sollten Sie ein paar wichtige Punkte beim Kompostieren beachten. Außerdem sollten Sie auf jeden Fall wissen, was auf den Kompost gehört und was Sie lieber nicht auf den Komposthaufen werfen sollten.

Einen Kompostplatz anlegen

Standort

Wenn Sie sich für das Kompostieren entschieden haben, dann sollten Sie sich als Erstes mit der Auswahl eines geeigneten Standortes für den Komposthaufen beschäftigen. Auf jeden Fall sollte sich der Standort im Schatten befinden, am besten irgendwo an einer abgelegenen Stelle im Garten, sodass es nicht zur Geruchsbelästigung kommt, der Standort aber dennoch gut zugänglich ist. Ideal ist es, wenn der Kompostbehälter unter einem Baum steht. So ist er auch gut vor Regen geschützt.

Auswahl der Behälter

Metallbehälter sollten Sie nicht für das Kompostieren verwenden, denn unter Umständen gelangen dadurch Schwermetalle in den Kompost. Wesentlich besser geeignet sind Behälter aus Holz oder robustem Kunststoff. Beim Holz sollten Sie unbedingt auf Sorten achten, die nur sehr schwer verrotten. Das Tolle daran ist, dass Sie sich einen Komposter aus Holz auch ganz einfach selber bauen können. So können Sie ganz leicht einige Euro sparen.

Behälter abdecken

Damit keine Samen von Unkräutern in den Kompost gelangen und damit er vor Regen geschützt ist, sollten Sie den Behälter mit einem Vlies oder einer Folie abdecken. Es gibt im Handel auch so genannte Thermo-Komposter, spezielle Behälter mit einer besonderen Wärmeisolierung, welche für einen schnelleren Zersetzungsprozess sorgt. Zusätzlich können Sie noch Kompost-Beschleuniger einsetzen, damit die Zersetzung der Abfälle noch schneller erfolgt.





Was gehört auf den Komposthaufen?

Der Kompost bekommt eine umso bessere Qualität, je mehr verschiedene Bestandteile sich darin befinden. Kompostieren können Sie im Grunde alle Abfälle aus dem Garten und dem Haushalt, welche einen organischen Ursprung haben. Sie sollten es vermeiden, zu große Mengen von einem einzelnen Rohstoff zu kompostieren, darunter würde die Qualität stark leiden. Die folgenden Stoffe können auf jeden Fall kompostiert werden:

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Viele Küchenabfälle können Sie in den Kompost geben. © Marina Lohrbach/ stock.adobe.com
  • Laub
  • Obstreste
  • Küchenabfälle
  • geschreddertes Holz
  • Rasenschnitt
  • Gartenabfälle
  • zerkleinerte Eierschalen
  • Teebeutel
  • Kaffeesatz

Was gehört nicht auf den Komposthaufen?

Nicht auf den Komposthaufen gehören grundsätzlich alle Stoffe, die nicht verrotten. Diese würden unverändert im Kompost verbleiben und dann auch so in das Erdreich gelangen. Hier eine kleine Auflistung der Dinge, die nicht auf den Kompost gehören. Zu einigen Dingen finden Sie unter der Aufzählung eine genaue Erklärung, warum diese nicht auf den Komposthaufen gehören:

  • Plastik
  • Steine
  • Zeitungen
  • Metall
  • Glas
  • Knochen
  • gekochte Essensreste
  • Kohlenasche
  • Unkräuter/kranke Pflanzen
  • Fleisch

Gekochte Essensreste: Gekochte Essensreste dürfen nicht auf den Kompost, denn sie würden zum Beispiel Ratten anlocken, was dann schnell zu einer Plage im entsprechenden Wohngebiet werden kann.

Kohlenasche: Auch Kohlenasche sollten Sie nicht auf den Kompost geben, denn sie enthält häufig eine hohe Konzentration an Schwermetallen. Lediglich Holzasche dürfen Sie in geringen Mengen dazu geben, denn diese versorgt den Kompost mit wertvollem Kalium, welches dann später auch dem Garten zugutekommt (Achtung: Nach dem Grillen muss die Holzkohlenasche unbedingt ganz abgekühlt sein!).

Unkräuter/kranke Pflanzen: Unkräuter sollten Sie auf keinen Fall auf den Kompost geben, denn auf diese Weise würden Sie später zu einer rasanten Vermehrung von Unkraut im Garten beitragen. Auch bei kranken Pflanzen müssen Sie gut aufpassen, denn bei einigen könnten Sie die Erkrankung dadurch weiter übertragen. Problemlos kompostieren können Sie jedoch Pflanzen, die von Rost, Rotpusteln, Schorf oder Mehltau befallen sind.

Drei Kompostbehälter sind optimal

Wenn Sie im eigenen Garten kompostieren möchten, dann reicht ein einziger Behälter kaum aus. Wenn Sie ausreichend Platz auf Ihrem Grundstück haben, dann sollten Sie am besten drei Behälter zum Kompostieren aufstellen. In diesem Fall benutzen Sie den ersten Behälter zum Kompostieren von Abfällen aus dem Garten und dem Haushalt, ein weiteres Behältnis wird für das Aufsetzen des Kompostes genutzt, während Sie in einem dritten Behälter den fertigen Kompost unterbringen können, bis er in den Boden eingearbeitet wird. Natürlich können Sie auch mit einem Behälter im Garten kompostieren, hier ist dann einfach ein wenig Improvisation gefragt.

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Nach einigen Monaten haben Sie frische Erde. © M. Schuppich/ stock.adobe.com

Besondere Nutzung des Komposthaufens

Ein Komposthaufen ist optisch nicht gerade ein Augenschmaus, doch Sie können ihn durchaus auch etwas verschönern und ihn ganz nebenbei auch noch zusätzlich nutzen. Kürbisse gedeihen auf einem Komposthaufen besonders gut, denn sie lieben einen humusreichen Untergrund. Somit wäre nicht nur ein Teil des Komposthaufens durch die großen Blätter der Kürbisse verdeckt, sondern Sie könnten den Komposthaufen auch gleichzeitig als zusätzliche Nutzfläche verwenden.

Wie geht das Kompostieren nun vonstatten?

Schritt 1

Im Idealfall haben Sie also zwei oder drei Kompostbehälter im Garten stehen. Im ersten sammeln Sie nun immer die Abfälle aus der Küche und dem Garten.

Schritt 2

Sobald sich hier genug angesammelt hat, müssen Sie sich mit dem sogenannten Aufsetzen beschäftigen. Das geschieht, indem Sie Schichten von etwa 20 Zentimeter in den zweiten Behälter füllen. Sie wechseln nun immer zwischen frischen Abfällen und fertigem Kompost ab. Wenn noch kein fertiger Kompost vorhanden ist, können Sie auch Schichten aus Gartenerde dazwischen geben. Wenn Sie noch etwas Gesteinsmehl dazu geben, dann können Sie die Verrottung beschleunigen. Damit der Kompost nicht austrocknet, kommt oben drauf eine Schicht Erde zum Abschluss.

Schritt 3

So lassen Sie den Kompost nun einige Zeit ruhen, denn die Abfälle brauchen etwa sechs bis neun Monate, um vollständig zu verrotten. Während der Wintermonate kommt es allerdings nicht zur Verrottung, oder diese geht nur sehr langsam vonstatten.

Schritt 4

Nach etwa vier bis fünf Monaten wird der Kompost umgesetzt, sodass er praktisch neu gemischt wird. Außerdem gelangt auf diese Weise Luft an den Kompost, was der Verrottung zugutekommt.

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.