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Rahmengenähte Schuhe – Qualität von Billigware unterscheiden

Rahmengenähte Schuhe haben zwar ihren Preis, bestechen dafür aber auch durch Top-Qualität. Wie Sie wirklich gute rahmengenähte Schuhe erkennen, lesen Sie hier.

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Rahmengenähte Schuhe stehen jedem Mann. © Hanna Chayka/ stock.adobe.com

Rahmengenähte Herrenschuhe bestechen durch ihre edle Optik, ihre erlesenen Materialien, ihren hohen Tragekomfort und durch ihre Langlebigkeit. Ob eleganter Oxford oder schicker Budapester – der stilbewusste Mann von Welt trägt rahmengenähte Schuhe. Doch nicht jeder Schuh ist ein Qualitätsprodukt, denn viele Hersteller produzieren minderwertige Massenware.

An welchen Merkmalen Sie einen hochwertigen Schuh erkennen, lesen Sie hier:

Die rahmengenähte Machart

Die Art und Weise, wie Schaft und Laufsohle miteinander verbunden sind, wird im Schuhmacherhandwerk Machart genannt. Aus Kostengründen werden Sohlen heute hauptsächlich anvulkanisiert, angespritzt oder verklebt.

Nach alter traditioneller Machart werden Schuhe genäht – per Hand oder mit der Maschine. Bei der durchgenähten Machart wird der Schaft mithilfe einer Naht direkt mit Brandsohle und Sohle verbunden.





Bei der rahmengenähten Machart wird zunächst der Schaft mit der Brandsohle vernäht und gleichzeitig ein nach außen zeigender Lederstreifen – der Rahmen – aufgebracht. Anschließend erfolgt das Zusammennähen des Rahmens mit der Sohle. Die beiden separaten Nähte bieten zum einen den Vorteil, dass keine Feuchtigkeit ins Schuhinnere dringt, zum anderen kann die abgenutzte Sohle ersetzt werden, während der restliche Schuh erhalten bleibt.

So unterscheiden Sie hochwertige Schuhe von billiger Massenware

Auf den ersten Blick ist ein Qualitätsschuh von einem Billigschuh kaum zu unterscheiden. Nur allzu schnell lässt man sich als Kunde von glänzendem Leder, edler Lyralochung und der wertigen Optik einer Ledersohle täuschen. Erst beim zweiten oder dritten Blick kommen die Qualitätsunterschiede zutage. Folgende Kriterien machen einen hochwertigen rahmengenähten Schuh aus:

• Kriterium 1 – Der Preis

Qualität hat ihren Preis. Allein die aufwendigere Verarbeitung rahmengenähter Schuhe kostet mehr als die geklebte oder kombinierte Machart (genäht und geklebt). Für einen guten Schuh bezahlen Sie ab 180 Euro aufwärts. Handgearbeitete Schuhe nach Maß kosten bei günstigen Anbietern ab 500 Euro. Bei einem traditionellen englischen Schuhmacher bezahlen Sie auch schon mal um die 1.500 Euro.

• Kriterium 2 – Die Bezeichnung „Rahmengenäht“

Es gibt einen Unterschied zwischen Rahmengenäht und Rahmenvernäht. Lassen Sie sich bei der Produktbeschreibung nicht durch den Begriff Rahmenvernäht verwirren. Bei diesen preiswerteren Modellen handelt es sich meist um kombiniert durchgenähte Schuhe.
Die Bezeichnung Goodyear welted steht dagegen für die maschinelle und patentierte rahmengenähte Machart. In diesem Fall können Sie sicher sein, dass Sie ein Qualitätsprodukt in den Händen halten.
Handgenähte Schuhe tragen die Bezeichnung Handeingestochen oder Handrahmengenäht.

• Kriterium 3 – Klebereste

Ein simpler Test bringt den Etikettenschwindel an den Tag: Drücken Sie am Rahmen den Schaft etwas zur Seite. Sobald Sie Klebereste entdecken, haben Sie es mit einer billigeren kombinierten Machart zu tun. Ein guter rahmengenähter Schuh weist an keiner Stelle Klebstoff auf, denn allein dies würde schon den Tragekomfort mindern. Das verarbeitete Leder muss an jeder Stelle atmen können. Durch Klebstoff würde die Funktion beeinträchtigt.

• Kriterium 4 – Naht und Faden

Die rahmengenähte Machart zeigt sich mit einem Blick unter die Laufsohle, denn hier wird die Naht sichtbar. Achten Sie bei der Naht auf einen Lochabstand von nicht mehr als 4 bis 7 mm. Größere Abstände verraten eine weniger gute Qualität.
Auch der Faden spielt eine wichtige Rolle. Dieser sollte aus gedrehter Naturfaser – meistens Hanf – bestehen und entweder gepecht oder gewachst sein, um die Nahtlöcher abzudichten.

• Kriterium 5 – Die Laufsohle

Bei rahmengenähten Schuhen besteht die Laufsohle ausschließlich aus Leder. Hochwertige Ledersohlen versprechen durch ihren geringen Abrieb eine lange Tragedauer und sind zudem äußerst atmungsaktiv und formstabil. Gute Ledersohlen erkennen Sie an der Prägung des Herstellers. Das Leder der Rendenbach-Sohlen wird neun Monate lang der traditionellen und schonenden Eichenloh-Grubengerbung unterzogen, bis es verarbeitet wird.

• Kriterium 6 – Das Schaftleder

Das Leder für den Schaft zeichnet sich durch seine Geschmeidigkeit und seine feine Maserung aus. Ein guter Herrenschuh wird aus Kalbsleder, dem Boxcalf, gefertigt.

• Kriterium 7 – Die Brandsohle

Auch das Innenleben eines Schuhs gibt Aufschluss über seine Qualität. Die Brandsohle sollte aus mindestens 1,2 mm dickem, pflanzlich gegerbtem Leder bestehen und sich von der Ferse bis zur Schuhspitze durchziehen. Bei preiswerteren Modellen verläuft die Ledersohle nur bis knapp über die Mitte, um eine höhere Qualität vorzutäuschen. Eine hochwertige Brandsohle ist mit Kork ausgeballt. Die Korkschicht wirkt sowohl im Winter als auch im Sommer temperaturausgleichend. Außerdem dient sie als Grundlage für das individuelle Fußbett, das sich im Laufe der Zeit von selbst formt.

Renommierte Hersteller und Händler für rahmengenähte Schuhe

» Preisklasse um die 200 Euro:
www.laszlo-budapest.com
www.shoepassion.de/

» Preisklasse um die 500 Euro:
www.massschuhmacherei.de

» Preisklasse um die 1.500 Euro:
www.johnlobb.com

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.