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Trockenfutter für Hunde – Das sollten Sie beim Kauf beachten

Neben Feuchtfutter gibt es auch Trockenfutter für Hunde zu kaufen. Dieses ist praktisch und lange haltbar. Auf was Sie jedoch beim Kauf achten müssen, lesen Sie hier.

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Kaufen Sie der Gesundheit Ihres Hundes zuliebe nur hochwertiges Trockenfutter. © Sonja/ stock.adobe.com

Die Inhaltsstoffe sind das A und O

Die vielen Sorten an Trockenfutter scheinen den Markt für Heimtierbedarf regelrecht zu überschwemmen und machen die Wahl für den Hundehalter schwer. Natürlich verspricht jeder Hersteller, das beste Trockenfutter für Ihren Hund zusammengestellt zu haben. Doch ob es tatsächlich an dem ist, verrät Ihnen ein Blick auf die Inhaltsstoffe.

In Deutschland besteht eine Deklarierungspflicht für Hersteller. Wie genau diese allerdings ist, bleibt den Herstellern überlassen. Grundsätzlich gilt: Je genauer die Aufzählung, desto besser und Sie können immer davon ausgehen, dass jene Inhaltsstoffe, die ganz oben stehen, auch in größter Menge enthalten sind.

Was muss im Trockenfutter drin sein?

Grundsätzlich darf nur als Trockenfutter bezeichnet werden, was nicht mehr als 12 Prozent Wasser enthält. Und das sollte alles im Trockenfutter enthalten sein:

» Fleisch

Fleisch ist sehr wichtig für Hunde. Schließlich ist der gesamte Organismus des Hundes auf die Verdauung von Beutetieren ausgerichtet. Zudem ist Fleisch für Hunde eine sehr wichtige Proteinquelle. Je höher die angegebene Prozentzahl auf der Hundefutterverpackung ist, desto besser. Auch sollte immer die Tierart, von der das Fleisch stammt, angegeben sein.





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Auch im Trockenfutter sollte Fleisch der Hauptbestandteil sein. © exclusive-design/ stock.adobe.com

» Vitamine

Insgesamt benötigt der Hund 12 verschiedene Vitamine, die in wasserlösliche und fettlösliche Gruppen unterschieden werden. Während es bei den fettlöslichen Vitaminen zur Überdosierung kommen kann, ist es bei den wasserlöslichen meist das Gegenteil.

Fettlösliche Vitamine: A, D, E, K
Wasserlösliche Vitamine: B1, B2, B6, B12, Folsäure, Pantothensäure, Niacin, Biotin

» Eiweiße

Eiweiße (hydrolysiertes Protein) tierischer und pflanzlicher Herkunft sollten enthalten sein. Im Gegensatz zu Eiweißextrakten ist das hydrolysierte Eiweiß für den Organismus gut zu verarbeiten, daher auch für Allergikerhunde kein Problem.

» Mineralstoffe

Sie sind wichtig für die Entwicklung von Organen und des Bewegungsapparates. Mineralstoffe gehören der anorganischen Fraktion an und müssen jedem Futter beigefügt werden. Zu ihnen zählen: Kupfer, Kalium, Kalzium, Phosphor, Natrium, Chlor, Magnesium, Eisen, Zink und Kupfer. Die Mengenangaben sollten dem altersbedingten Bedarf des Hundes entsprechen, denn auch hier kann ein Zuviel Schäden anrichten.

» Fette

Hier sollten Sie darauf achten, ob es sich um tierische oder pflanzliche Fette handelt. Zu den sinnvollen Fetten gehören Leinöl, Sonnenblumenöl und Rapsöl, Geflügelfett und Lammfett. Mit kompletter Bezeichnung und Mengenangabe, meist in Prozent, sollten diese Fette auch ausgeschrieben sein.

» Rohasche

Sie ist eigentlich ein Sammelsurium anorganischer Stoffe. Ist ihr Anteil zu gering, gibt es Versorgungsschwierigkeiten für den Organismus, ist der Anteil jedoch zu hoch, reichen die Probleme von Zahnstein bis Nierenerkrankungen.

Welches Trockenfutter sollte man im Regal stehen lassen?

Verzichten Sie grundsätzlich auf Trockenfutter, welches als sogenanntes open formula deklariert ist. Hier ist der Hersteller nämlich berechtigt, die Inhaltsstoffe je nach Angebot zu verändern. Im Klartext: Der Hersteller verarbeitet die jeweils billigsten Rohstoffe, die der Markt gerade hergibt.

» Nebenprodukte

Egal ob es sich um tierische oder pflanzliche Nebenprodukte handelt, in jedem Fall stammen sie aus minderwertigen Rohstoffen und übertreffen von der Menge meist den tatsächlichen Inhalt der hochwertigen Rohstoffe. So handelt es sich bei tierischen Nebenprodukten um billige Schlachtabfälle, bei pflanzlichen Nebenstoffen kann es sich neben Bäckereiabfällen auch um minderwertiges Getreide oder sogar Erdnussschalen handeln. So etwas braucht kein Hund! Meist werden Fleisch und tierische Nebenprodukte in einem Zug angegeben, unter einer Prozentzahl zusammengefasst. Hier dürfen Sie getrost davon ausgehen, dass der Anteil der Nebenprodukte weitaus höher ist als der des teureren Fleisches.

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Achten Sie auf möglichst wenig Zusatzstoffe im Trockenfutter. © Comugnero Silvana/ stock.adobe.com

» Getreide

Getreide gehört einfach nicht auf den Hauptspeiseplan der Carnivoren (Fleischfresser). Ist es in geringem Maße im Trockenfutter enthalten, stellt es kein Problem dar. Da Getreide jedoch vergleichsweise preiswert ist, verwenden es viele Hersteller als willkommenen Füllstoff. Viele Hunde bezahlen den nicht selten recht hohen Getreideanteil im Futter mit Allergien.

» Eiweißextrakte

Häufig als Gluten (Maiskleber) bezeichnet, dienen sie ausschließlich dazu, die einzelnen Komponenten tatsächlich zu verkleben. Für viele Hunde stellen sie sich als sehr schwer verdaulich heraus.

» Zucker

Egal wie er genannt wird – Glukose, Fruktose, Karamell – in jedem Fall gehört er in keine Art Hundefutter!

» weitere Zusatzstoffe

Hinter den oft auch als EWG-Zusatzstoffe ausgeschriebenen und nie näher deklarierten Zusatzstoffen verstecken sich Farbstoffe, Konservierungsmittel, Lockstoffe und Aromastoffe. Ihr Hund frisst einfach nur das Futter XY aus der Werbung? Kein Wunder! Er wird durch die Aromastoffe und Lockstoffe regelrecht darauf programmiert. Natürliches Hundefutter erscheint ihm fad und geruchlos.

Als Faustregel für hochwertiges Trockenfutter kann man festlegen: Je höherwertig das Futter ist, desto geringer ist die empfohlene Futtermenge. Aber hochwertig ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit teuer. Sie erhalten bereits hochwertiges Trockenfutter für Hunde im mittleren Preissegment. Wie bereits gesagt: Ausschlaggebend sind immer die Inhaltsstoffe!

Kaltgepresstes Trockenfutter

In letzter Zeit findet man immer mehr Trockenfutter, welches als kaltgepresst bezeichnet wird. Die Produktionsweise ist der Herstellung von kaltgepressten Ölen ähnlich. Allen natürlichen Zutaten wird die Feuchtigkeit mittels Pressung anstatt von Trocknung entzogen. Dabei bleiben die Inhaltsstoffe der Rohstoffe weitestgehend erhalten.

Im Gegensatz zum herkömmlichen Trockenfutter quillt dieses bei Wasserzugabe nicht auf, was natürlich dann auch für den Aufenthalt im Magen gilt. Der hohe Fleischanteil dieses Futters regt auch die Säurebildung des Magens wieder in natürlicher Weise an. Sollten Sie Ihren Hund auf kaltgepresstes Trockenfutter umstellen wollen, gilt es auch hier langsam vorzugehen.

Mengenangaben zur Fütterung

Die auf den Verpackungen angegebenen Tagesrationen zur Fütterung sollten Sie weitestgehend einhalten. Die Inhaltsstoffe sind in der Regel je Kilogramm Futter berechnet. Mit der Futtermenge wird nicht nur garantiert, dass der Hund satt wird, sondern entsprechend seiner Größe auch die ausreichende Menge an Nährstoffen erhält.

Kothaufen als Indikator für gutes Hundefutter

So seltsam es auch klingen mag, der Kothaufen ist tatsächlich ein Indikator für die Qualität von Hundefutter. Je voluminöser dieser nämlich ausfällt, desto mehr unverwertbare Inhaltsstoffe sind im Futter enthalten. Kleine, kompakte Kothaufen dagegen sprechen für ein Hundefutter, welches fast komplett vom Organismus verwertet werden kann.

Antje Plate

Antje Plate teilt ihr Leben seit etwas mehr als 40 Jahren mit Hunden, seit etwa 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Lebewesen Hund tiefergehend. Über die Jahre knüpfte sie teilweise sehr enge Kontakte zu anderen Haltern, Züchtern verschiedenster Rassen, Tierärzten und Kynologen. Außerdem entwirft und fertigt sie maßgefertigte Hundegeschirre.