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Urlaub in Schottland – 7 Klischees, die nicht stimmen

Ein Urlaub in Schottland muss nicht zwangsläufig verregnet sein. Aufklärung einiger hartnäckiger Vorurteile gegenüber Schottland finden Sie hier.

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Edinburgh mit seinen mittelalterlichen Gebäuden. © evenfh/ stock.adobe.com

Die Klischees über Schottland sind ebenso alt wie hartnäckig: Die Schotten sind geizig, laufen den ganzen Tag im Kilt herum und trinken am liebsten Whisky. Die Highlands sind ständig nebelverhangen und außerdem ist das Wetter immer schlecht. Diese und andere Vorurteile schmälern den Ruf Schottlands, obwohl manche so ganz und gar nicht stimmen. Wir klären mal auf.

Urlaubsziele am Mittelmeer sind nach wie vor beliebter

Regelmäßige Umfragen belegen: In den letzten Jahren zählten Spanien, Italien, die Türkei und Ägypten zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen – also alles sonnige Länder am schönen warmen Mittelmeer. Im Norden kommen allenfalls noch Skandinavien und England infrage, aber nach Schottland zieht es die wenigsten, weshalb das Land nach wie vor als Geheimtipp gilt.

Zum einen Teil liegt es daran, dass jeder die schönsten Wochen des Jahres verständlicherweise lieber in Regionen verbringt, die beständig angenehmes Wetter garantieren, zum anderen Teil halten sich über Schottland so einige Vorurteile, die den einen oder anderen vielleicht davon abhalten, das schöne Land zu bereisen. Doch die wenigsten Klischees entsprechen der Wahrheit.

» Klischee Nr. 1: Die Schotten sind geizig.

Das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie das erste Mal nach Schottland reisen, werden Sie überrascht sein, wie großzügig und gastfreundlich die Schotten sind. Selbst wenn Sie im kleinsten Fischerdorf mitten in der Nacht in einer privaten Bed & Breakfast Unterkunft anklingeln, wird man Sie mit einem erfreuten Hi Dear willkommen heißen.





» Klischee Nr. 2: Die Schotten sind stur.

Das stimmt natürlich nicht, denn es gibt kaum ein anderes Land, dessen Einwohner eine so offene Herzlichkeit an den Tag legen. So kann es Ihnen passieren, dass Sie im Zug von fremden Menschen in lange und interessante Gespräche verwickelt werden und am Ende der langen Fahrt neue Freunde haben.

» Klischee Nr. 3: Alle schottischen Männer tragen Kilts und spielen Dudelsack.

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Kilt und Dudelsack gibt es zu feierlichen Anlässen. © Elnur/ stock.adobe.com

Dudelsack spielende Männer in Kilts begegnen Ihnen meistens da, wo auch viele Touristen anzutreffen sind. In den historischen Zentren von Edinburgh, Glasgow und Aberdeen. Auch während der Highland Games im Sommer tragen die stolzen Schotten ihre Nationaltracht. Im Alltag gehört der Kilt natürlich in den Schrank, denn im Business ist der dunkle Anzug mit Krawatte angesagt.

» Klischee Nr. 4: Die Schotten trinken am liebsten Whisky.

In Schottland wird zwar der beste Whisky (Scotch) hergestellt, aber deswegen wird er nicht ständig konsumiert. Den edlen und teuren Single Malt genießt man dagegen in besonderen Momenten schon fast rituell.

Tipp: Wenn Sie einen guten Whisky schätzen, sollten Sie in Schottland mehrere Destillerien besuchen und an einem Rundgang sowie anschließender Verkostung teilnehmen. In den angeschlossenen Shops werden Ihnen zudem Raritäten angeboten, die nicht für den Export vorgesehen und in Deutschland daher nicht erhältlich sind. Eine Liste von Destillerien in Schottland finden Sie hier.

» Klischee Nr. 5: Die Schotten sprechen alle unverständliches Gälisch

Richtiges Gälisch sprechen in Schottland heute noch nicht einmal mehr die Vertreter der älteren Generation. Gälisch hat dabei mit der englischen Sprache ebenso wenig gemeinsam wie Altbayerisch mit Hochdeutsch, denn selbst die Schotten verstehen ihre Ursprache nicht mehr. Was Sie im Alltag hören, ist ein abgewandelter englischer Dialekt, der für deutsche Touristen stellenweise sogar besser zu verstehen ist, weil die Schotten eine härtere Aussprache haben und Silben deutlicher betonen als Engländer oder Amerikaner.

» Klischee Nr. 6: Die Highlands bestehen hauptsächlich aus Moor und Nebel

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Dampfloks wie aus einer anderen Zeit. © Marcin/ stock.adobe.com

Unternehmen Sie einen Tagesausflug durch die Highlands und Ihnen stockt vor lauter Überwältigung der Atem. Im Sommer ist die Landschaft in ein prächtiges Farbenmeer getaucht, denn das intensiv violett blühende Heidekraut wächst hier überall. Natürlich liegen die Gipfel in den frühen Morgenstunden noch im Nebel, doch der verzieht sich angesichts der ersten warmen Sonnenstrahlen.

Tipp: Die Zugstrecke Fort William – Mallaig zählt zu den schönsten Routen der Welt. In den Sommermonaten wird sie täglich vom Jacobite Steam Train befahren, der über den aus den Harry-Potter-Filmen bekannten spektakulären Glenfinnan Viaduct fährt. Stilecht wird Ihr Zug von einer echten Dampflok gezogen, sodass Sie meinen, Sie seien tatsächlich mit dem Hogwarts Express unterwegs.

» Klischee Nr. 7: In Schottland regnet es ständig und es ist kalt.

Auch falsch! Wer schon öfter in Schottland war, wird bestätigen, dass die Sonne viel häufiger als angenommen scheint und es im Sommer sehr warm werden kann. Edinburgh hat sogar einen kleinen Badevorort mit dem mediterran klingenden Namen Portobello. Am langen und breiten Strand finden sich am Wochenende die Familien ein und wer nicht aufpasst, muss mit einem Sonnenbrand rechnen. Im Juli und August können Sie hier Temperaturen um die 25°C genießen.

Da Schottland von allen Seiten von Meer umgeben ist – die Ostküste grenzt an die Nordsee, die Westküste mit der Inselgruppe der Hebriden an den Atlantik – weht hier jedoch ständig eine frische Brise, die auch schon mal überraschend für vorübergehende Regenschauer sorgt. Stellenweise wechselt ein Tag Regen mit einem Tag Sonne ab und das kann sich dann auch über Wochen hinziehen.

Tipp: Nehmen Sie daher immer eine leichte Regenjacke mit, die Sie bequem zusammenrollen und in Ihrem Rucksack oder Ihrer Handtasche verstauen können.

Weitergehende Informationen und Reiserouten sowie Buchungsmöglichkeiten für Unterkünfte, Flüge und Fähren finden Sie auf der deutschsprachigen Seite des schottischen Fremdenverkehrsamtes http://international.visitscotland.com/de/.

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.