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Whisky Tipps für Einsteiger zu Herstellung und Trinkgenuss

Sie würden gern mal einen Whisky probieren oder verschenken, kennen sich aber nicht aus? Dann kommen meine Tipps für Einsteiger ja genau richtig.

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Was macht Whisky so besonders? © Igor Normann/ stock.adobe.com

Rund 18 Prozent von über 20.000 Befragten trinken mehrmals pro Monat Alkohol. Auf den Whisky entfallen dabei 0,5 Liter pro Jahr und Bürger, zumindest statistisch gesehen. Die steigende Beliebtheit ist also nicht zu leugnen, ob zum Eigenverzehr oder als Geschenk.

Wer kein Whiskyeinsteiger mehr ist, wird beim Kauf gezielt vorgehen. Anfänger tun sich allerdings schwer, weil der Whisky einfach zu viele Facetten hat. Insbesondere, wenn er ein Geschenk sein soll und man selbst noch nie welchen probiert hat, wird die Kaufentscheidung zum Krampf. In gut geführten Spirituosengeschäften wird man Sie sicher fachmännisch beraten. Wer aber vor dem Supermarktregal steht, ist quasi auf sich allein gestellt.

Weil es mir in der Vergangenheit ähnlich ging, habe ich mich mit dem Thema Whisky genauer auseinander gesetzt. Aus meinem Halbwissen über das Lebenswasser (Whisky: gälisch) ist somit ein beträchtlicher Erkenntnisstand geworden, den ich Whisky-Einsteigern gern weiter geben möchte.

Whisky und Whiskey – Gibt es da einen Unterschied?

Aber ja! Whisky darf sich eigentlich nur jener nennen, der auch wirklich aus Schottland kommt. Whiskey mit „e“ geschrieben ist nicht zwingend schlechter, kommt dann aber aus anderen Regionen, wie Irland, den Vereinigten Staaten oder auch Deutschland. Warum sagte ich eigentlich? Weil es durchaus Whiskysorten ohne „e“ gibt, die nicht aus Schottland stammen. Den „echten“ erkennen Sie am Zusatz „Scotch“, sollte dieser fehlen hilft ein Blick auf den Herstellungsort: Made in Scottland oder ähnlich.





Whisky – Woran erkenne ich gute Qualität?

Bei der Reifezeit für Whisky gibt es kaum Unterschiede. Alle Sorten müssen mindestens 3 Jahre in einem Holzfass gelagert werden, oft ist dieser Zeitraum sogar länger. Logischerweise wird der Whisky dann auch mit jedem Jahr teurer. Qualitätsunterschiede zeigen sich aber durch die Art der Herstellung, insbesondere dem verwendeten Getreide.


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➩ Single Malt Whisky

Hierbei handelt es sich um den hochwertigsten Whisky. Um sich Single Malt nennen zu dürfen, muss dieser Whisky in einer einzigen Brennerei hergestellt worden sein (kein Verschnitt). Außerdem darf ausschließlich gemälzte Gerste verwendet werden. Im Gegensatz zu normaler Gerste wird das Getreide für den Single Malt kurz angekeimt und dann getrocknet. Der Vorgang stoppt das Wachstum, ist aber dementsprechend aufwendiger und bestimmt somit den Preis des Whiskys.

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Einblick in eine Whisky-Destillerie. © Peter/ stock.adobe.com

➩ Blended Whisky

Auch der Blended Whisky oder Pure Whisky wird mit gemälzter Gerste hergestellt. Hier wird allerdings Grain Whisky und Malt Whisky miteinander vermischt. Der Unterschied zum Single Malt? Single Malt entwickelt je nach Herstellung und Lagerung immer wieder einen neuen individuellen Geschmack. Beim Blended kann man diesen immer wieder und gleichbleibend neu erzeugen.

Übrigens

Das Holz, das für die Fässer zur Whiskylagerung verwendet wird, muss mindest 40 – 100 Jahre alt sein. Am häufigsten kommt amerikanische Eiche zum Einsatz. Andere Holzarten verfälschen den Geschmack. Bei der ersten Füllung entzieht der Whisky dem Holz nämlich sein volles Aroma.

Whisky trinken – Tipps für Einsteiger

Natürlich wird Whisky überwiegend getrunken. Aber auch als Cocktailzutat und sogar beim Backen findet er Verwendung. Aber wie genießt man den Whisky denn nun richtig?

Jeder kann seinen Whisky trinken wie er will, alles eine Frage des Geschmacks. Aber auch hier gibt es, ähnlich wie beim Wein, einige Trinkempfehlungen die sich über Jahre hinweg durchgesetzt haben.

➩ Whisky auf Eis oder nicht?

In amerikanischen Filmen hört man die harten Kerle oft einen Whisky on the Rocks bestellen. Für einen Blend mag das vielleicht noch zutreffen, bei einem Single Malt allerdings nicht. Dieser wird ganz bewusst bei Zimmertemperatur getrunken, weil er erst dann seinen unverwechselbaren Geschmack entfaltet.

➩ Whisky trinken – Das richtige Glas

Es wird Ihnen niemand vorschreiben, aus welchem Glas man einen Whisky zu trinken hat. Aber mal ehrlich, solch eine edles Wässerchen gehört weder in eine Biertulpe noch in einen Plastikbecher. Ich denke, da stimmen Sie mir zu. Ein gutes Whiskyglas ist nach oben weit geöffnet und das hat seinen Grund. Nachdem der Whisky im Glas ist, wird es leicht geschwenkt. Wenn Sie nun ansetzen um zu trinken, können Sie mit der Nase alle edlen Aromen aufnehmen. Whisky trinken ist auch Riechgenuss!

Ich glaube nun wird klar, warum das richtige Glas für den Whiskytrinker so wichtig ist. Wenn Sie Whisky verschenken möchten, dann am Besten gleich das passende Glas dazu. Inzwischen gibt es richtig gute Exemplare, die Sie sogar mit dem Namen des Beschenkten versehen lassen können, siehe monsterzeug.de. Persönlicher und liebevoller kann Ihr Whiskygeschenk kaum werden.

➽ Kleiner Tipp
Whisky ist kein Wodka! Er wird schluckweise getrunken und immer einen Moment im Mund gelassen, bevor er wie Öl die Kehle hinunterrinnt.

➩ Whisky mit Wasser?

Das klingt erst einmal als würde man den Whisky panschen. Stimmt aber so nicht ganz. Manche Whiskysorten werden wirklich mit etwas Wasser aufgegossen. Damit soll der Geschmack besser zur Geltung kommen, der sonst durch zu viel Alkohol unterdrückt wird. Mischen Sie immer im Verhältnis 1 : 3, also ein Teil Wasser und drei Teile Whisky. Sprudel ist allerdings ungeeignet, Quellwasser optimal und stilles Wasser die preiswertere Alternative.

Was macht den Whisky so teuer?

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Whiskylager mit den typischen Eichefässern. © Duncan Noakes/ stock.adobe.com

Da kommen einige Punkte zusammen. An erster Stelle steht aber die aufwendige Herstellung. Die Destillation geht über mehrere Phasen:

  1. Mälzen
  2. Darren
  3. Maischen
  4. Brennen.

Hinzu kommt die sehr lange Lagerzeit, ehe der Whisky in den Verkauf gehen kann. Gleiches gilt für die Abfüllung. Um den hohen Alkoholgehalt (bis 65 Prozent) zu senken, muss der Whisky vor der Abfüllung verdünnt werden. Hierzu wird stilles Quellwasser verwendet. Manche Whiskysorten werden anschließend noch kältegefiltert, um die entstandene Trübung zu beseitigen. Whisky erhält seine Farbe abhängig vom verwendeten Fass. Damit im Handel aber immer ein gleich bleibendes Aussehen vorhanden ist, wird der Whisky zum Schluß noch eingefärbt. Sie sehen, der Aufwand ist immens und rechtfertigt damit auch den häufig utopischen Preis.

Die Schotten und ihr Whisky – Eine interessante Dokumentation

Hier können Sie eine überaus interessante Dokumentation rund um den Whisky sehen und allerlei Nützliches erfahren.

Wirkliche Whiskyliebhaber können zu diesem Thema sicher noch viel mehr sagen. Für Einsteiger reichen meine kleinen Tipps hoffentlich aus, um beim Kauf mit ein paar Kenntnissen zu punkten. Ob als Geschenk oder für Sie selbst ist dabei völlig egal. Ich halte es mit den Schotten und sage „Slàinte mhath“, was auf deutsch so viel bedeutet wie „Zum Wohle“!

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.