Abzocke im Internet

Abzocke im Internet – So schützen Sie sich vor Betrug

Abzocke im Internet ist schon seit Jahren ein Thema, denn mittlerweile richten Betrüger Millionenschäden an. Lesen Sie deshalb hier, wie Sie sich schützen können.

Abzocke im Internet
Im Internet lauern leider viele Betrüger – © Coloures-Pic / stock.adobe.com

Ist Ihnen das auch schon passiert? Auf einer Internetseite sind Sie auf ein lukratives Angebot für kostenlose Softwareprogramme gestoßen und wenige Tage nach Ihrer Registrierung flatterte die Überraschung in Form einer saftigen Rechnung ins Haus?

Solche und ähnliche Abzockfallen sind leider noch an der Tagesordnung. Immer wieder werden Unternehmen wegen Betrugs oder Benachteiligung der Verbraucher verklagt oder zumindest abgemahnt. Aufgrund der zunehmenden Aufklärung sollte diese Form der Internetkriminalität irgendwann ein Ende haben, doch den Tricksern und Betrügern fallen ständig neue Gaunereien ein, um den gutwilligen Nutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie Sie erst gar nicht in unbeabsichtigte Kostenfallen tappen, wie Sie unseriöse Anbieter im Internet erkennen und was Sie unternehmen können, wenn Sie eine überhöhte Rechnung für dubiose Serviceleistungen erhalten, verraten ich Ihnen nachfolgend etwas genauer.

So können Sie sich vor Betrug schützen

Tipp 1 – Newsletter und Werbemails abbestellen:

Abzocke im Internet
Lassen Sie sich nicht täuschen – © Teodor Lazarev / stock.adobe.com

Sicher haben Sie schon Waren im Internet bestellt, Reisen und Flüge gebucht oder kostenpflichtige Software heruntergeladen. Doch im Zuge jeder Registrierung hinterlassen Sie zusätzlich zu Ihrem Namen und Ihrer Adresse jede Menge sensible Daten. Natürlich arbeiten sämtliche große Onlineshops mit Partnerunternehmen zusammen, die beispielsweise ihre Gewinnspiele in die Newsletter und Werbemails integrieren, die Sie erhalten. Dort registrieren Sie sich wieder und erhalten noch mehr Mails. Da ist es dann kein Wunder, dass Sie angesichts hunderter Nachrichten pro Tag irgendwann mal aus Versehen ein teures Abo abschließen oder an einem Gewinnspiel teilnehmen.





Willigen Sie daher bei Ihren nächsten Bestellungen nicht in die Zusendung von Werbemails ein und abonnieren Sie erst gar keinen Newsletter. Am besten bestellen Sie sämtliche Infomails und Newsletter sofort ab, um so auch Ihren täglichen Posteingang zu entrümpeln.

Tipp 2 – Vorsicht vor Reisegewinnen:

Wenn Sie irgendwann einmal eine Mail erhalten, in der Sie zum Gewinn einer Reise beglückwünscht werden: Hände weg, denn eine solche Reise kostet Sie viel Geld! In der Aufzählung der Leistungen für 2 Personen (Flug, Transfer, 7 x Hotelübernachtung und Frühstück, diverse Fahrten) scheint eigentlich noch alles seriös zu sein. Doch wenn Sie mal nach unten scrollen, um den Text hinter dem kleinen Sternchen zu lesen, werden Sie direkt feststellen können, dass noch irgendwelche Servicepauschalen, Kerosinzuschläge und Passenger-Taxes in Höhe von mehreren hundert Euro zu bezahlen sind.

Bedenken Sie auch die zusätzlichen Kosten für Eintritte, Mittagessen und Abendessen sowie für Getränke, die im Gewinn selbstredend auch nicht enthalten sind. Alles in allem bezahlen Sie also für eine gewonnene Reise trotzdem noch mehrere hundert Euro.

Tipp 3 – Keine Handynummer hinterlassen:

Ob Autos, Reisen oder hohe Geldpreise: Solche Gewinne möchte sich keiner entgehen lassen. Oft genügt lediglich die Beantwortung einer auffallend leichten Frage und man ist dem Gewinn ja ach so nahe. Zur endgültigen Registrierung fehlt jetzt nur noch die Handynummer und die Chancen erhöhen sich um das Vielfache.

So und ähnlich werden die Teilnehmer geködert. Im Rausch der Euphorie wird jedoch wieder einmal versäumt, das extrem Kleingedruckte am unteren Bildschirmrand zu lesen. Hier erfahren die Spieler nämlich, dass sie sich mit der Bekanntgabe ihrer Rufnummer ein teures SMS-Abo für 4,99 Euro pro Woche eingehandelt haben. Zwar können Sie diesen Service ohne Einhaltung von Fristen sofort wieder kündigen, wer jedoch gänzlich ahnungslos ist, merkt erst bei der nächsten Rechnung, worauf er sich da eingelassen hat. Geben Sie daher auf keinen Fall Ihre Mobilfunknummer preis, wenn Sie an einem Gewinnspiel teilnehmen.

Tipp 4 – Schwarze Schafe verstecken sich gerne im Ausland:

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Betrüger sitzen oft im Ausland – © beeboys / stock.adobe.com

Ein Blick ins Impressum eines dubiosen Anbieters genügt, um zu wissen, dass Ihre Zweifel berechtigt waren. Unternehmen, die vorgeben, ihre Geschäfte in Deutschland zu tätigen, verstecken sich oft im sicheren Ausland oder sind nur über eine Postfachnummer zu erreichen. Das heißt jetzt natürlich noch lange nicht, dass sich automatisch jede ausländische Firma des Betrugs bezichtigen lassen muss. Im Zweifel ist ein Firmensitz in Dubai oder auf den Kanalinseln jedoch immer noch ein weiteres Indiz auf unseriöses Geschäftsgebaren.

Tipp 5 – Unbedingt AGB und Kleingedrucktes lesen:

Bevor Sie sich auf einer Seite registrieren, lesen Sie sich auf jeden Fall die AGB und andere klein gedruckte Bedingungen eines Anbieters durch. Zwar werden unlautere Methoden wie das Verstecken hoher Bearbeitungsgebühren im Fließtext der AGB abgemahnt, doch können Sie dem Ärger schon im Vorfeld begegnen.

Tipp 6 – Bei versteckten Preisen Rechnungen nicht bezahlen:

Viele Webseiten erwecken den Eindruck, die angebotenen Serviceleistungen seien gratis zu haben. Die hohen Gebühren verstecken sich dabei in den AGB. Diese Methode wird auch in anderen Bereichen (Softwaredownload, Ahnenforschung, Routenplaner, Gesundheitscheck usw.) immer noch gerne angewandt. Bezahlen Sie die Rechnung nicht, denn Sie sind aufgrund der arglistigen Täuschung des Anbieters nicht dazu verpflichtet.

Tipp 7 – Nicht einschüchtern lassen:

Wenn Sie die Rechnung eines unseriösen Anbieters nicht bezahlen, erhalten Sie in der Regel eine Mahnung, in der Ihnen bereits mit gerichtlichen Mahnverfahren, Kontopfändungen, einem Schufaeintrag und ähnlichen Szenarien gedroht wird. Viele Kunden lassen sich davon einschüchtern und bezahlen die Rechnung schließlich. Wer sich jetzt nicht beirren lässt, wartet auch in Ruhe die vier bis fünf Schreiben der Inkassounternehmen und Rechtsanwälte ab, die irgendwann im Sand verlaufen. Dann hat sich der Fall erledigt, denn jetzt wissen die Anbieter, dass sie sich an Ihnen die Zähne umsonst ausbeißen.

◾ Tipp 8 – Verbraucherzentrale kontaktieren:

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Kontaktieren Sie Ihre Verbraucherzentrale vor Ort – © Robert Kneschke / stock.adobe.com

Reagieren müssen Sie erst, wenn Sie tatsächlich einen Mahnbescheid vom Gericht erhalten. In diesem Fall legen Sie innerhalb von 14 Tagen Widerspruch ein – auch wenn die Forderung ungerechtfertigt ist. Nach Erfahrung der Verbraucherzentralen geschieht dies jedoch selten. Falls doch, wenden Sie sich zur Sicherheit an die Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes. Dort wird man Sie weiter beraten. In der Regel sind die unseriösen Unternehmen und deren Machenschaften den Verbraucherzentralen bereits bekannt und im günstigsten Fall wurden gegen die schwarzen Schafe bereits Klagen eingereicht.

Sie können die Arbeit der Verbraucherzentralen unterstützen, indem Sie die Abzockfirmen melden. Auch Sammelklagen versprechen große Erfolge. Hier finden Sie die Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes:

» Verbraucherzentralen in Deutschland

Fazit:

Schützen Sie sich vor Gefahren im Internet. Lesen Sie sich dazu immer das Kleingedruckte und die AGB durch. Denken Sie zudem immer daran: niemand hat etwas zu verschenken. Also geben Sie nicht einfach Ihre Daten heraus, nur weil Ihnen jemand eine Reise schenken möchte. Gewinne sind in der Regel immer mit Bedingungen oder irgendwelchen Kosten verbunden.