piercing entzündet tipps

Entzündetes Piercing behandeln – Tipps für eine schnelle Wundheilung

Ein Piercing mag zwar schön aussehen, aber wenn es sich entzündet, hört der Spaß auf. Dann heißt es nur noch schnell handeln und meine Tipps beherzigen.

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Piercings sollten sich nicht entzünden. © olly / stock.adobe.com

Tattoo, Tunnel, Piercing – die Verschönerung des Körpers kennt heutzutage fast keine Grenzen. Leider ist das Ganze meist aber auch mit großen Schmerzen verbunden. Sowohl bei der Anschaffung als auch bei der Wundheilung. Am schlimmsten sind die Schmerzen aber immer, wenn sich der Körperschmuck wie beispielsweise ein Piercing entzündet. Und das kann schnell mal passieren, denn schließlich handelt es sich dabei um eine gewollte Körperverletzung, die mit Verletzungen der Haut einhergeht.

Normal ist ein entzündetes Piercing auf keinen Fall und üblicherweise sollte das bei ausreichender Hygiene und Pflege auch nicht vorkommen. Sicherlich kann es in den ersten Tagen nach dem Stechen zu Erscheinungen kommen, die nach einer ganz leichten Entzündung aussehen. Es ist ja auch vollkommen natürlich, dass die Stelle leicht gerötet und geschwollen ist. Sollten jedoch stärkere Schmerzen auftreten oder die Wunde ungewohnt viel Flüssigkeit oder gar Eiter absondern, dann ist damit auf keinen Fall zu spaßen.

Wie erkennt man ein entzündetes Piercing?

Eine leichte Rötung ist in den ersten Tagen absolut normal. Sollte diese allerdings schlimmer werden, dann deutet das ganz klar auf eine beginnende Entzündung hin. Wenn Sie die Stelle berühren, dann merken Sie auch häufig, dass das Gewebe dort etwas wärmer ist. Ein ganz leichter Schmerz beim Berühren ist auch im Bereich des Normalen, dieser sollte allerdings von Tag zu Tag weniger werden. Falls sich die Schmerzen verstärken, ist auf jeden Fall der Gang ins Piercing-Studio angesagt.

Auch die anfängliche Schwellung sollte in den kommenden Tagen immer weiter zurückgehen. Eine später auftretende Schwellung ist immer ein Alarmsignal. Manchmal kommt es durch eine Entzündung auch zu Verhärtungen im Gewebe.





Tipps für eine schnelle Heilung des Piercings

» Tipp 1 – Piercing regelmäßig reinigen

Damit eine Entzündung am Piercing gar nicht erst entstehen kann, sind Sauberkeit und eine ausreichende Pflege das A und O. Jedes gute Studio gibt dem Kunden ein Merkblatt mit den wichtigsten Hinweisen zur Reinigung des Piercings mit, an die Sie sich auch immer genau halten sollten. Auf jeden Fall sollten Sie das frisch gestochene Piercing so wenig wie möglich berühren und vor der Pflege unbedingt gründlich die Hände waschen. Das Piercing müssen Sie nach dem Stechen dreimal täglich sorgfältig reinigen und das am besten mit dem vom Piercer empfohlenen Produkt.

Oftmals hört man die Empfehlung, man solle beim Reinigen das Piercing im Stichkanal drehen. Das ist allerdings nicht empfehlenswert, denn der Kanal wird dabei immer wieder neu aufgerissen. Die Reinigungs- und Desinfektionsprodukte sind schon so konzipiert, dass sie von ganz alleine in den Stichkanal gelangen.

Empfehlenswerte Produkte:

Viele schwören bei einer Entzündung oder bei gewuchertem Gewebe auf Wasserstoffperoxid mit einer Konzentration von 3 Prozent. Dieses bekommen Sie in kleinen Fläschchen in der Apotheke. Diese Flüssigkeit geben Sie auf das Piercing und lassen es einige Zeit einwirken. Anschließend können Sie die Stelle noch mit etwas Betaisodona betupfen. Bei einer ganz leichten entzündlichen Reaktion können Sie die betroffene Hautstelle auch mit Kamillosan behandeln.


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» Tipp 2 – Reibung vermeiden

Meistens ist mangelnde oder falsche Hygiene die Ursache für eine Entzündung des Piercings. Oftmals entwickelt sich eine Entzündung aber auch durch ständige Reibung, zum Beispiel bei einem Bauchnabel-Piercing. In diesem Fall sollten Sie das frische Piercing mit einem luftdurchlässigen Pflaster abkleben und weitere Reibung so weit wie möglich vermeiden. Auch bei Brust-Piercings und anderen Körper-Piercings ist das öfter der Fall. In diesem Fall unbedingt lockere Kleidung aus Baumwolle anziehen, damit Luft an die Wunde kommt.

» Tipp 3 – Auf Rauchen & Alkohol verzichten

Falls sich ein Piercing im Mundraum entzündet hat, dann sollten Sie so weit wie möglich auf das Rauchen verzichten und auch Alkohol meiden. In diesem Fall können Sie eine antibakterielle aber milde Mundspülung verwenden und den Mund damit mehrmals täglich spülen. Wichtig dabei: Das Produkt sollte alkoholfrei sein.

» Tipp 4 – Antibiotika nutzen

Bei äußerlichen Piercings und einer stärkeren Entzündung kommen Sie um Antibiotika selten herum. Sie können sich in der Apotheke beraten lassen und zum Beispiel ein antibiotisches Präparat kaufen. Empfehlenswert ist das Tyrosur-Gel, das Sie nach Packungsbeilage dünn auf die entzündete Haut auftragen müssen.

» Tipp 5 – Piercer/Arzt aufsuchen

Sollte sich die Entzündung allerdings innerhalb weniger Tage nicht bessern, dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als Ihren Piercer oder gar einen Arzt aufzusuchen. Falls Sie zum Arzt gehen, dann müssen Sie die Behandlung manchmal allerdings aus eigener Tasche bezahlen, weil es sich beim Piercing gesetzlich gesehen eben um eine freiwillige Körperverletzung handelt.

Auf jeden Fall gehört ein entzündetes Piercing behandelt, ansonsten droht nicht nur ein eventueller Verlust des Piercings, sondern es kann auch zu ernsthaften, gesundheitlichen Komplikationen kommen. Wichtig ist übrigens auch, dass Sie das entzündete Piercing niemals selbst herausnehmen, sondern dies vom Piercer erledigen lassen.

Kathrin

Kathrin ist freie Redakteurin und unterstützt unser Team schon seit vielen Jahren. Ihre Spezialgebiete liegen im Bereich Mode und Beauty, aber auch Haushalt und Garten. Und genau dort tobt sie sich auf Tipps.net auch so richtig aus.