Psychoonkologie

Psychoonkologie Webinar: Innere Stärke in schwierigen Zeiten

Psychoonkologie
Krebspatienten brauchen auch emotionale Unterstützung | © PintoArt / stock.adobe.com

Krebskranke Patienten und ihre Angehörigen stehen häufig vor emotionalen Herausforderungen und Fragen. Der Psychoonkologie Online-Workshop bietet wertvolle Unterstützung und Gemeinschaft auf dem Weg zur Bewältigung dieser Belastungen.

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Im Jahr 2018 gab es weltweit 18,1 Millionen neue Fälle und 9,5 Millionen krebsbedingte Todesfälle. Es wird erwartet, dass bis 2040 die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen auf 29,5 Millionen und die Zahl der krebsbedingten Todesfälle auf 16,4 Millionen ansteigen wird.

Patienten reagieren auf unterschiedliche Weise auf ihre Diagnosen, die anfängliche medizinische Abklärung, die nachfolgenden Testergebnisse, und auf die Auswirkungen all dessen, was mit ihnen geschieht. Immer wieder tauchen die Fragen auf: „Warum ich?“, und „Was habe ich getan, dass ich dies verdiene?“ Bei diesen Fragen und Selbstzweifeln kann die Psychoonkologie aushelfen.

Was ist Psychoonkologie?

Eine Krebserkrankung kann für Patienten und ihre Familien erhebliche Belastungen mit sich bringen. Die Art des Leidens variiert je nach individueller und familiärer Erfahrung. Sie kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, wie z. B. die Art der Krebserkrankung, die Lebenssituation des Patienten und die Art und Weise, wie er mit schwierigen Situationen umzugehen pflegt.

Im weitesten Sinne gibt es zwei psychologische Dimensionen von Krebs. Die erste ist die emotionale Reaktion des Patienten und seiner Familie auf die Krebserkrankung. Die zweite sind die emotionalen, verhaltensbezogenen und psychosozialen Schwierigkeiten, die das Leben mit Krebs beeinflussen. Psychoonkologie ist das Spezialgebiet der Krebsmedizin, das sich mit all diesen Dimensionen befasst.





Im Psychoonkologie Online-Workshop können Betroffene und ihre Angehörigen Unterstützung dabei finden, wie sie die Flut an Emotionen bewältigen und wieder Lebensmut und Zuversicht finden.

Die Wichtigkeit von Psychoonkologie

Psychischer Stress ist auf keiner Ebene des Lebens angenehm, und der durch Krebs verursachte Stress ist keine Ausnahme. Außerdem ist bekannt, dass Krebs nicht nur für die Patienten, sondern auch für ihre Angehörigen eine enorme emotionale Belastung darstellt. Warum sollte die Psychologie in Anbetracht des Ernstes der Lage also keinen Platz in der Onkologie haben?

Die erste Reaktion auf die Krebsdiagnose ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während viele Patienten intensive emotionale Reaktionen zeigen, scheinen sich nur sehr wenige gut an die neue unerwartete Situation in ihrem Leben anzupassen. Diese heftigen ersten Reaktionen sind meist darauf zurückzuführen, dass die Menschen Krebs fälschlicherweise mit einem Todesurteil in Verbindung bringen.

Um ihre psychische Stabilität aufrechtzuerhalten, greifen die meisten Patienten auf Abwehrmechanismen zurück. Zu diesen Abwehrmechanismen zählen:

Projektion: die eigenen inakzeptablen Gedanken und Gefühle einer anderen Person zuschreiben, um wünschenswerte Antworten zu finden.

Verdrängung: der bewusste Versuch, die tatsächlichen Gedanken und Gefühle zu verbergen.

Regression: ein Wechsel zu einem niedrigeren oder weniger perfekten Zustand, z. B. sich wie ein Kind zu verhalten.

Verleugnung: ein Zustand der völligen Weigerung, die Realität zu akzeptieren und sich weiterhin so zu verhalten, als würde sie nicht existieren.

Psychische Belastung und ihre Symptome

Psychoonkologie Online-Workshop
Beim Psychoonkologie Online-Workshop erhalten Sie Unterstützung | © jamesteohart / stock.adobe.com

Wenn Menschen mit einem hohen Maß an Ungewissheit konfrontiert sind, durchlaufen sie verschiedene Phasen der Trauer wie Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und schließlich Akzeptanz. Dies kann zu einer enormen emotionalen Belastung und psychischem Stress führen.

Nach Angaben des National Comprehensive Cancer Network (NCCN) ist die psychische Belastung definiert als „eine multifaktorielle unangenehme emotionale Erfahrung psychologischer (kognitiver, verhaltensbezogener, emotionaler), sozialer und/oder spiritueller Natur, die die Fähigkeit beeinträchtigen kann, mit Krebs, seinen körperlichen Symptomen und seiner Behandlung effektiv umzugehen“.

Da es nichts Unnormales ist, zu einem bestimmten Zeitpunkt der Krebserkrankung psychische Belastungen zu erfahren, ist es besser, darauf vorbereitet zu sein. Laut der Internationalen Gesellschaft für Psychoonkologie (IPOS) wird Belastungen als das sechste Vitalzeichen bezeichnet. Vitalzeichen sind Zeichen, die den Gesundheitszustand eines Menschen anzeigen, wie Körpertemperatur, Atemfrequenz, Puls, Blutdruck und Schmerzen.

Der Leidensdruck wird mit einem Screening-Tool namens „Distress-Thermometer” gemessen, bei dem Patienten und Pflegepersonal eine entsprechende Zahl aus dem Diagramm auswählen können. „Null” steht für keine psychische Belastung und „Zehn” für eine schwere Belastung. Dies mag einfach klingen, aber Studien haben gezeigt, dass der erste Screening-Prozess bei Krebspatienten mit dieser einfachen Technik beschleunigt werden kann.

Bei 45 % bis 60 % der Krebspatienten auf der ganzen Welt wird festgestellt, dass sie unter psychischen Problemen leiden. Eine Krebserkrankung kann das emotionale Wohlbefinden des Patienten und des Pflegepersonals stark beeinträchtigen, sodass die Suche nach der richtigen professionellen Unterstützung dazu beiträgt, die Lebensqualität zu verbessern. Andererseits könnte sich eine Vernachlässigung dieser Problematik nachteilig auf die allgemeine Erfolgsquote der Behandlung auswirken.

Der Leidensdruck kann sich auf wichtige Bereiche des persönlichen, beruflichen, psychologischen, sozialen und spirituellen Lebens auswirken. Nachfolgend sind einige der Symptome des Leidensdrucks aufgeführt:

● Traurigkeit, Angst und Hilflosigkeit

● Wut und das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben

● Wiederkehrende negative automatische Gedanken über Krebs

● Irrationale Überzeugungen über sich selbst, andere und die Welt. Hinterfragen des Glaubens, des Lebenssinns und der Bedeutung des Lebens sowie häufige Gedanken an Krankheit und Tod

Schwierigkeiten beim Einschlafen und Probleme mit den Essgewohnheiten

● Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung

● Unfähigkeit, mit den Nebenwirkungen der Behandlung wie Schmerzen, Übelkeit und Müdigkeit zurechtzukommen.

Überblick über das Webinar mit Dr. Nicole Strauch

Im ersten Teil des Webinars erfährt man, wie psychoonkologische Methoden in den unterschiedlichen Phasen der Krebserkrankung unterstützen können. Es wird ein Handlungsrepertoire aufgezeigt, das helfen soll, mit dem Leidensdruck umgehen zu können. Ein wichtiger Teil dieses Vortrags liegt darin, wieder Mut und Kraft für die täglichen Herausforderungen zu finden.

Der zweite Teil bietet einen offenen Raum für Fragen und Themen der Teilnehmer, in dem man hilfreiche Tipps und Anleitungen der Psychoonkologin Dr. Nicole Strauch erhält. Im Rahmen der geschützten Gruppe mit Gleichgesinnten können Erfahrungen ausgetauscht und Inspiration von anderen Krebspatienten gefunden werden, die den eigenen Leidensweg erleichtern können.

Der kostenlose 90-minütige Workshop findet online statt, was es ermöglicht, bequem von zu Hause teilzunehmen, ohne das Haus verlassen zu müssen und ohne zusätzlich Zeit und Kosten für den Anfahrtsweg zu investieren. Die Kleingruppe besteht aus maximal 10 bis 20 Teilnehmern, die sich aus Betroffenen und Angehörigen zusammensetzt.

Die Anmeldung erfolgt unkompliziert und unverbindlich über die Webseite. Sollte keiner der verfügbaren Termine der Veranstaltung passen, kann ein zukünftiger Termin vorgemerkt werden.

Darum ist der Austausch mit Gleichgesinnten so wichtig

In Zeiten absoluter Verzweiflung ist es wichtig, der Seele das zu geben, was sie benötigt. Menschen mit einer Krebsdiagnose fühlen sich einsam und im Stich gelassen, was wiederum zu einer niedrigen eigenen Frequenz führt, die dem Heilungsprozess entgegenwirkt.

Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen und zu spüren, dass man in diesem Prozess nicht allein ist. In Gemeinschaft von Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, findet man Zuspruch und Wege, wie man ein positives Mindset wiederfindet, denn eine positive Einstellung zu Problemen ist bereits der halbe Erfolg.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.