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Kaminholz selber machen – Schritt für Schritt zum eigenen Brennholz

Ein Kamin bringt Gemütlichkeit, kann aber auch teuer werden. Wie Sie sich den Gang und das Geld für den Baumarkt sparen und Kaminholz selber machen, erfahren Sie hier Schritt für Schritt.

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Kaminholz: liefern oder selber schlagen? © Marietjie Opperman/ stock.adobe.com

Holz ist wieder ein gefragter Energieträger. Als nachwachsender Rohstoff ist das Heizen mit Holz umweltfreundlich und auch durchaus effizient. Immer mehr Menschen schaffen sich Brennholzkamine an. Kamine sorgen für eine urige und angenehme Wärme und schaffen eine behagliche Wohlfühlatmosphäre im Wohnzimmer. Außerdem kann ein moderner Kamin unkompliziert und umweltfreundlich betrieben werden, sofern man über einen geeigneten Schornsteinanschluss verfügt.

Eine Voraussetzung für das Betreiben eines Kamins ist selbstverständlich die Verfügung über den Brennstoff Holz. Natürlich können Sie ofenfertiges Kaminholz im Fachhandel und in Baumärkten kaufen. Wer es sich aber nicht entgehen lassen will, sein eigenes Brennholz zu schlagen und aufzubereiten, sollte bei der Holzgewinnung, der Aufbereitung und Einlagerung einiges beachten.

Kaminholz selber machen – Welches Holz ist geeignet?

Wer sein Kaminholz selber machen will sollte sich zuerst darüber informieren, welches Holz eigentlich zu Heizzwecken taugt. Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht, allerdings einige grundsätzliche Regeln:

» Laub- oder Nadelbäume?

Das Holz von Laubbäumen ist gegenüber dem Holz von Nadelbäumen zu bevorzugen, weil das Holz von Nadelbäumen häufig verharzt ist und deshalb eine verstärkte Qualmbildung und einen verminderten Brennwert mit sich bringt.





» Trocken oder Nass?

Des Weiteren sollte das verfeuerte Holz möglichst trocken sein, allerdings noch über eine gewisse Restfeuchte verfügen. In diesem Zustand erzielt das Holz den besten Brennwert.

» Größe der Holzscheite

Außerdem kommt es auf die Form des Holzes an. Es sollte zu passenden Scheiten verarbeitet werden, mit denen sich der Kamin gut befeuern lässt. Die richtige Größe ist abhängig von Ihrem Kamin.

Brennholz selber schlagen

Wenn Sie Ihr Kaminholz selber machen wollen, ist es am einfachsten, wenn man auf dem eigenen Grundstück oder im Garten über geeignete Bäume verfügt. Dennoch muss auch in diesem Fall berücksichtigt werden, dass es in einigen Kommunen Baumschutzverordnungen gibt, die das Abholzen einschränken. Beispielsweise stehen in manchen Kommunen Bäume ab einem Umfang von 80 Zentimetern unter besonderem Schutz und dürfen nur mit Genehmigung gefällt werden. Wer das nicht beachtet, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Informieren Sie sich daher am besten bei den zuständigen Behörden, bevor Sie Baumfällarbeiten im Garten in Angriff nehmen.


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Kaminholz per Selbstwerbung

Wer aus dem eigenen Garten nicht genügend Brennholz gewinnen kann, hat die Möglichkeit, sich Kaminholz per Selbstwerbung zu beschaffen. Es ist zwar verboten, einfach in den Wald zu gehen, um sich Brennholz zu beschaffen. Aber mit der Zustimmung des Forstamtes kann man eine bestimmte Menge Holz aus dem Wald erwerben und dann auch selber schlagen.

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Fragen Sie Ihren Förster, ob Sie im Wald Bäume schlagen dürfen. © Robert Kneschke/ stock.adobe.com

In Frage kommen Stämme, die zum Fällen markiert sind oder Stämme, die bereits gefällt sind und noch entastet werden müssen. In einigen Bundesländern ist für die sogenannte Selbstwerbung von Brennholz ein Selbstwerberschein erforderlich. In anderen Bundesländern darf Selbstwerbung nur in Begleitung des Forstpersonals erfolgen. Besonders wichtig ist es, in jedem Fall über eine geeignete Schutzausrüstung für die Waldarbeit zu verfügen. Vorgeschrieben sind:

  • Helm
  • Handschuhe
  • Gehörschutz
  • Visier
  • Sicherheitsschuhe
  • Schnittschutzhose

Auch etwas Übung im Umgang mit der Motorsäge sollte man mitbringen.

Kaminholz selber machen in 3 Schritten

1. Holz spalten

Die gefällten Stämme sollten stets von der Kronenseite aus in Richtung der Wurzel gespalten werden. Denn die Holzfasern verlaufen in diese Richtung. Bei kleinen bis mittelstarken Bäumen erledigen Sie dies mit einer Axt. Um den Kraftakt dafür so gering wie möglich zu halten und auch für Ihre eigene Sicherheit, sollten Sie kein Modell aus Omas Zeiten benutzen. Qualitativ hochwertige Beile wie die Fiskars Spaltaxt X17 sind aus gehärtetem Messerstahl und verfügen über rutschfeste Griffe. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass Ihnen die Axt während der Arbeit aus der Hand fällt.

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Mit einer guten Axt geht das Hacken gut voran. © Ivan/ stock.adobe.com

2. Abtransport und Nachbearbeitung

Abtransportiert wird das selbst geschlagene Holz ausschließlich über die vorgeschriebenen Wald- und Rückwege. Zu Hause muss das Holz noch mit einer Wipp- oder Kreissäge in Scheite geschnitten werden. Sind die Einzelstücke zu groß, müssen sie nochmals mit der Axt gespalten werden. Als ideale Größe der Holzscheite gelten rund 30 Zentimeter.

3. Lagerung

Das selbst angefertigte Brennholz wird schließlich an einem luftigen und sonnigen Platz aufgeschichtet. Auf keinen Fall sollte ungespaltenes Holz gelagert werden. Es wird schnell hart, ist dann schwieriger zu spalten und verliert seinen Brennwert.

Wie lange kann man Kaminholz liegen lassen?

Die Lagerdauer für Holzscheite hängt von der Holzart ab und kann von 12 Monaten bis zu 4 Jahren betragen. In diesem Zeitraum darf man mit dem höchsten Brennwert rechnen. Es kommt in jedem Fall darauf an, dass das Holz zwar trocknet, aber noch eine Restfeuchtigkeit behält und nicht zu hart wird.

Gutes Werkzeug ist wichtig

Wenn Sie Kaminholz selber machen wollen, kommt es auf gutes Werkzeug an. Für das Fällen ist eine waldtaugliche Motorsäge unerlässlich. Den professionellen Umgang mit einer Kettensäge sollten Sie sich von einem Fachmann zeigen lassen. Einige Forstämter bieten zu diesem Zweck auch Kettensägenkurse an.

» Hier wichtige Tipps, die beachtet werden sollten:

  • Nie eine im Holz feststeckende Kettensäge anwerfen
  • Stets neben dem Körper schneiden
  • Auf einen festen Stand achten
  • Immer Schutzkleidung und Sicherheitshandschuhe tragen.

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.