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Küche planen: So finden Sie Ihr persönliches Küchenkonzept!

Sie wünschen sich eine große Wohnküche auf wenigen Quadratmetern? Vergessen Sie’s! Nur wer realistisch sein Küchenkonzept plant, wird später nicht enttäuscht.

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Eine gute Küchenplanung ist wichtig. © bnenin/ stock.adobe.com

Nach über 20 Jahren mit einer Küche in tiefem Dunkelbraun entschlossen mein Mann und ich uns endlich zu einer neuen Küche. Zugegeben, die Küchenschränke sahen trotz ihres Alters noch recht passabel aus, ich konnte das altbackene Design aber trotzdem nicht mehr sehen. Hinzu kamen qualitative Mängel wie schlecht schließende Türen oder ein Geschirrspüler, der von Zeit zu Zeit immer mal wieder aussetzte. Unser Plan stand also fest, ein Konzept hatten wir allerdings nicht.

Das man eine neue Küche nicht einfach mal eben so kaufen kann, war mir bewusst. Allerdings nicht, mit welchem Aufwand dieses Vorhaben verbunden ist. Bevor es daran ging, die Fronten, Griffe und Arbeitsplatten auszusuchen, mussten wir uns für ein Küchenkonzept entscheiden. Sprich, welche Form soll die Küche haben und vor allem, wie bekommen wir den Wunsch praktisch umgesetzt?

Unser größtes Problem: Platzmangel

Mit gerade einmal 12 qm² ist unsere Küche nicht sonderlich groß. Wie gern hätte ich mittig einen Kochtresen oder einen großen Esstisch gehabt, was natürlich nicht ging. Was soll’s, dachte ich mir und fing an zu recherchieren. Schließlich geht es vielen anderen ebenso und auch für kleine Küchen muss es doch praktische Küchenkonzepte geben. Und siehe da, ich wurde fündig! Auf www.kueche-co.de entdeckte ich mehr oder weniger zufällig sage und schreibe 5 verschiedene Küchenideen, die sich auf nur 11,5 qm² super umsetzen lassen. Wenn man innenarchitektonisch so gewandt ist wie ein Hamster beim Stricken, sind derlei Tipps wirklich goldwert.


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Welche Küchenform passt in die Küche?

Diese Frage stellte sich dann als Nächstes. Will ich eine U-Küche oder eine in L-Form? Passt noch eine Essecke hinein und wie viel Küchenschränke brauche ich wirklich? Wie Sie spätestens jetzt erkennen, sollte man sich für die Küchenplanung viel Zeit nehmen. Um Ihnen bei der Entscheidung etwas zu helfen, hier die gängigsten Küchenkonzepte im Vergleich.

Einzeiliges Küchenkonzept

Nicht jeder Küchengrundriss ist quadratisch oder rechteckig aufgebaut. Besonders in kleinen Wohnungen liegen Bad und Küche oft parallel zueinander und sind deshalb eher schlauchförmig konzipiert. Hier bietet sich nicht nur eine einzeilige Küche an, sie ist meist auch die einzige Stellvariante.

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Einzeilige Küche für kleine Räume. © Prostock-studio/ stock.adobe.com

➩ Perfekt für schmale Räume

Einzeilig bedeutet nichts anderes, als dass sich die Küchenmöbel nur an einer Wandseite, also in einer Zeile, befinden. Deshalb ist es besonders wichtig, bei der Anordnung der einzelnen Elemente auf Zweckmäßigkeit zu achten. Geschirrspüler, Abfalleimer und Herd nehmen einen Großteil der Unterschränke in Anspruch. Damit fällt wertvoller Stauraum weg, den Sie in die Hängeschränke verlagern müssen oder in mindestens einen Hochschrank.

Außerdem sollten sich zum Kochen benötigte Küchenutensilien in unmittelbarer Herdnähe befinden, das erspart lange Wege. Bedenken Sie bei dieser Anordnung außerdem, ob Sie Rechts- oder Linkshänder sind. Um das Ganze nicht ungemütlich und steril wirken zu lassen, lockern Sie die Oberfronten mit Glastüren und offenen Regalen auf.

Zweizeiliges Küchenkonzept – viel Stauraum

Bei diesem Konzept liegen zwei Küchenzeilen parallel zueinander. Das wirkt auf den ersten Blick auch recht schlauchförmig, bietet aber jede Menge Stauraum. Außerdem erlangen Sie damit ausreichend Arbeitsfläche, so dass Elektrokleingeräte, wie Toaster, Mikrowelle oder Brotbackautomat nicht bei jedem Gebrauch aus dem Schrank geholt werden müssen.

➩ Arbeitshöhe individuell anpassen

Da in einer zweizeiligen Küche selten Platz für einen separaten Sitzplatz ist, müssen alle Arbeiten direkt an der Arbeitsfläche ausgeführt werden. Wichtig ist es deshalb, die Höhe genau Ihren Körpermaßen anzupassen.

» Dazu passende Lesetipps: Für jeden die optimale Arbeitshöhe & Ergonomie in der Küche

Eingebaut wird dieses Konzept häufig in Räumen, in denen sich Tür und Fenster gegenüberliegen. Damit man sich während der Arbeit noch frei bewegen kann, ist genügend Freiraum (mind. 1,20 Meter) zwischen den beiden Zeilen einzuplanen. Bedenken Sie dabei auch die Breite der ausziehbaren Elemente (Schubladen oder Schranktür).

Küche in L-Form

Die L-förmige Küche ist der Klassiker unter den Küchenkonzepten. Durch die Anordnung der Schränke über Eck entsteht viel Stauraum und auch Arbeitsfläche. L-Küchen werden vornehmlich in Räumen verbaut, deren Seiten in etwa gleich lang aber nicht unbedingt quadratisch sind.

➩ Keine tote Ecke

Durch die eckförmige Anordnung verkürzen sich Laufwege optimal. Auch der vermeintlich tote Raum unter und über der Ecke, kann dank Drehkarussell oder Schwenkmechanismus, bestmöglich genutzt werden. Ebenso ist der Einbau des Herdes samt Dunstabzugshaube in der Ecke möglich, genauso wie das Spülbecken. Hier entscheidet Ihr persönlicher Geschmack.

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L-förmige Küche mit Essecke. © New Africa/ stock.adobe.com

Ein großer Vorteil der L-Küche ist, dass fast immer ein separater Essplatz eingeplant werden kann. Hier können dann auch alle Vorbereitungen und Schnippelarbeiten sitzend ausgeführt werden, ein Aspekt den ich nicht missen möchte.

Küche in U-Form

Dieses Küchenkonzept wäre mein persönlicher Traum, leider fehlt mir dafür der Platz. Um eine U-förmige Küche auch wirklich in vollen Zügen genießen zu können, muss ein entsprechend großes Zimmer vorhanden sein.

➩ Mindestabstand zwischen den Küchenzeilen beachten

Damit Sie sich mit Ihrem Partner beim gemeinsamen Kochen nicht in die Quere kommen, darf der Platz zwischen den einzelnen Küchenzeilen nicht zu eng sein. Wie auch bei der zweizeiligen Variante sind mindestens 1,20 Meter einzuhalten.

Ein kleiner Essplatz für maximal drei Personen entsteht durch eine integrierte Tischplatte, die bei Bedarf einfach ausgezogen wird. Auf den ersten Blick sieht man diese nicht, da Sie wie ein Schubladenelement wirkt. Praktisch dabei: Wenn Sie Ihren Tisch nicht benötigen, verschwindet er einfach wieder im Schrank.

Küche in G-Form

Hierbei handelt es sich lediglich um eine erweiterte U-Küche. Besonders beliebt ist diese Variante bei offen gehaltenen Räumen, sprich wenn Wohnzimmer und Küche ineinander übergehen.

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So wird vorhandener Raum optimal genutzt. © Photographee.eu/ stock.adobe.com

➩ Zusätzlicher Schenkel als Raumteiler nutzbar

Auch wenn das angesetzte Zeilenstück nicht besonders groß erscheint, bietet es jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten und zusätzlichen Stauraum. In den meisten Fällen wird eine Seite als Sitzplatz für den Frühstückskaffee oder zum Einnehmen kleiner Snacks genutzt. Durch höhenverstellbare Barhocker (in 6 verschiedenen Farben bei Amazon erhältlich)  kann sich jedes Familienmitglied seine eigene optimale Sitzhöhe einstellen.

Ein weiterer Vorteil der G-Form ist, dass Sie nicht allein in der Küche stehen, während Ihre Gäste auf das Essen warten. Sie können also schon bei der Vorbereitung über Gott und die Welt reden, gemeinsam brutzeln oder Ihre Kochkünste zeigen, während der Rest gemütlich am Tresen ein Glas Wein trinkt.

Fazit

Welches Küchenkonzept letztendlich bei Ihnen Einzug hält, hängt maßgeblich von den vorhanden Räumlichkeiten ab. Sie werden keine Freude haben, wenn Sie sich wenige Quadratmeter komplett zustellen, nur um maximalen Stauraum zu erhalten. Lassen Sie sich in jedem Fall beraten, egal ob on- oder offline und vergessen Sie bei der Planung nicht die Lage der vorhandenen Anschlüsse.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.