mobbi

Mobbing am Arbeitsplatz – Tipps zur Selbsthilfe

Fast jeder hat es schon einmal erlebt und doch ist es immer noch ein Tabuthema. Ausgrenzung, Beleidigungen, Sticheleien – das alles sind Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz. Erfahren Sie hier, wie Sie sich effektiv dagegen wehren können.

mobbing am arbeitsplatz
© twinsterphoto – stock.adobe.com

Jeder kann zum Mobbingopfer werden

Mobbing ist ein facettenreiches Thema, denn es gibt nicht nur das Mobbing am Arbeitsplatz, sondern beispielsweise auch das Mobbing in der Schule, Cyber-Mobbing, Mobbing in der Ehe, Mobbing in der Familie und noch viele andere Arten des Mobbings. Allein 2010 lag die Zahl der Mobbingopfer bei 1,7 Millionen Menschen. Tendenz steigend. Und dabei kann wirklich jeder zum Mobbingopfer werden. Niemand ist davor gefeit. Was Sie alles über das Thema Mobbing am Arbeitsplatz wissen sollten und wie Sie sich dagegen wehren können, erfahren Sie nun hier.

Was versteht man unter Mobbing am Arbeitsplatz?

Wenn man über Mobbing am Arbeitsplatz spricht, dann ist damit gemeint, dass Mobbingopfer schikaniert, angefeindet, angegriffen oder diskriminiert werden. Das alles kann sich auf verschiedene Art und Weise äußern. Hier ein paar Beispiele für Mobbing am Arbeitsplatz:

  • Gerüchte werden über die betroffene Person verbreitet
  • Zusammenarbeit mit dem/der Betroffenen wird verweigert
  • mündliche/schriftliche Drohungen
  • Angriffe auf die Gesundheit (z.B. Handgreiflichkeiten)
  • sinnlose Arbeitsaufgaben werden erteilt
  • wichtige Informationen werden vorenthalten
  • Betroffene werden lächerlich gemacht
  • usw.

Das alles sind nur wenige Beispiele zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz. Mobbern fällt nämlich immer wieder etwas Neues ein, wie sie ihre Mobbingopfer schikanieren können. Mobbing am Arbeitsplatz reicht jedoch meist von Informations- und Kontaktverweigerung, über Feindseligkeiten gegenüber der Persönlichkeit der betroffenen Person, bis hin zu Angriffen auf die Gesundheit.





Folgen für die Betroffenen

Wenn Betroffene über Monate hinweg tyrannisiert werden, dann hat das nicht nur negative Auswirkungen auf das physische Wohlbefinden, sondern auch auf die Psyche. Besonders das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der betroffenen Person wird in Mitleidenschaft gezogen, was meist dazu führt, dass sie sich nicht stark genug fühlt, um sich gegen die Mobbingattacken bzw. gegen die Mobber zu wehren.

Psychische Beschwerden

In der Folge von Mobbing am Arbeitsplatz treten häufig die folgenden Befindlichkeitsstörungen auf:

  • Angst (z.B. zur Arbeit zu gehen)
  • Depressionen
  • Selbstzweifel
  • Konzentrationsprobleme
  • Antriebslosigkeit
  • usw.

All diese Probleme können dazu führen, dass Mobber immer wieder neue Punkte sowie Anreize finden, die Betroffenen zu schikanieren. Besonders die Konzentrationsprobleme führen dazu, dass die Betroffenen immer häufiger Fehler machen, was das Mobbing verstärken kann.

mobbing am arbeitsplatz
© fizkes – stock.adobe.com

Physische Beschwerden

Als Konsequenz von Mobbing am Arbeitsplatz treten die folgenden physischen Auffälligkeiten oftmals auf:

  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • usw.

Wer Angst davor hat zur Arbeit zu gehen, der kämpft auch meist mit Magenschmerzen und Kopfschmerzen. Auch Schlafstörungen stellen ein großes Problem dar, denn man ist zwar immer wach, aber nie richtig. Schlafmangel kann zu vielen weiteren Problemen führen, wie z.B. eine geminderte Leistungsfähigkeit, häufig auftretene Kreislaufprobleme und das Burn-Out-Syndrom. Wer hier nicht die Notbremse zieht und sich gegen die Mobber und deren Mobbingattacken wehrt, der hat ganz schlechte Karten, denn wenn Sie sich der Opferrolle fügen, dann machen Sie genau das, was die Mobber von Ihnen wollen. Also wehren Sie sich!

Mobbing am Arbeitsplatz – Wehren Sie sich!

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie wirklich gemobbt werden, dann ist es zuerst einmal wichtig das herauszufinden. Erzählen Sie am besten einer vertrauten Person von Ihren Problemen und warten Sie ab, wie diese darauf reagieren. Wenn diese auch meinen, dass Sie gemobbt werden, dann sollten Sie schnellstmöglich etwas dagegen unternehmen.

» Nach den Gründen fragen

Auch wenn es Ihnen schwer fallen mag: Sprechen Sie die Mobber auf ihr Verhalten an. Am besten immer in einem Gespräch unter vier Augen. Fragen Sie nach den Gründen und fordern Sie die Mobber dazu auf, mit dem Mobben aufzuhören, da das Ganze sonst ernste Konsequenzen hat. Das flößt bei den Mobbern Respekt ein, wodurch sie eventuell mit dem Mobben aufhören. Offensives Auftreten verunsichert die Mobber. Vielleicht können Sie allein mit dem Gespräch schon viel bewirken.

» Mobbing-Tagebuch führen

Schreiben Sie am besten jede Mobbingattacke auf. So sammeln Sie Beweise, die Sie im Fall der Fälle gegen die Mobber verwenden können. Wenn es bei einer Mobbingattacke Zeugen gab, dann lassen Sie sich am besten durch eine Unterschrift bestätigen, dass diese Attacke wirklich stattgefunden hat. Notieren Sie sich am besten wann die Attacke stattgefunden hat, was passiert ist und wer daran beteiligt war. So haben Sie gegen die Mobber immer etwas in der Hand.

» Vom Beschwerderecht Gebrauch machen

Nutzen Sie Ihr Beschwerderecht bei Ihrem Arbeitgeber. Erläutern Sie Ihrem Arbeitgeber die Problematik ganz genau, sodass er sich ein Bild davon machen kann, wie schwerwiegend diese ist. Ihr Arbeitgeber ist anschließend dazu verpflichtet, etwas gegen das Mobbing zu unternehmen. Er kann z.B. eine Abmahnung erteilen, den Mobber versetzen oder aber auch kündigen. Wenn Ihr Arbeitgeber einer der Mobber ist, dann sollten Sie Ihr Problem lieber dem Betriebsrat vortragen. Dieser wird sich dann mit dem Arbeitgeber auseinandersetzen.

Wenn Sie sich an Ihren Arbeitgeber oder den Betriebsrat wenden, dann müssen Sie aber immer Beweise vorlegen können, dass Sie auch wirklich gemobbt werden. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie ein Mobbing-Tagebuch führen.

» Rechtsanwalt einschalten

Wenn nichts mehr helfen sollte, dann können Sie auch einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen. Mobbing ist nämlich strafbar. Seien Sie aber immer vorsichtig, denn es kam schon öfter vor, dass Mobbingopfer durch die Inanspruchnahme von Hilfe finanziell ruiniert wurden. Viele Mobber möchten gerade das bezwecken. Es gibt aber auch Rechtsanwälte, die nach der Gebührenordnung abrechnen und deren Kosten z.B. von Berufsverbänden im Rahmen einer Rechtsschutzversicherung übernommen werden.

» Vertrauen Sie sich einer Person an!

Vertrauen Sie sich am besten einer nahestehenden Person an. Ständiges Mobben verunsichert und zermürbt. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich Unterstützung bei Freunden, Kollegen oder dem Partner holen. Wenn die psychische Belastung zu groß ist, dann sollten Sie auch eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Sie dürfen auf keinen Fall alles für sich behalten und hoffen, dass das Ganze bald ein Ende hat. Gerade jetzt brauchen Sie eine emotionale Unterstützung. Es gibt übrigens auch Selbsthilfegruppen für Mobbingopfer.

Gegen die physische Belastung können Sie natürlich auch etwas unternehmen. Treiben Sie zum Beispiel Sport oder lesen Sie Bücher, die Sie vom Arbeitsalltag und deren Problem ablenken. Viele finden auch Gartenarbeit sehr entspannend. Finden Sie heraus, wobei Sie am besten entspannen bzw. womit Sie sich am besten ablenken können.

Fazit

Denken Sie immer daran, dass niemand vor einer Mobbingattacke sicher ist. Schweigen Sie nicht und werden Sie aktiv. Machen Sie das nicht, dann stärken Sie damit den Mobber und seine Mobbingattacken.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie auch in diesem Buchtipp!

Mandy

Mandy gehört zum Team von Tipps.net und strotzt nur so vor Kreativität. In den Bereichen Mediengestaltung, Fotografieren aber auch Haushalt und Garten gibt sie ihr Wissen am liebsten weiter.