Die Jeans ist viel mehr als ein Kleidungsstück. Sie ist ein Kultobjekt. Aber welche Qualitätsmerkmale machen eine Jeans zu einer guten Hose? Ich verrate es Ihnen.
Eine bequeme, modische Jeans ist das Kleidungsstück in jedem Kleiderschrank und aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken. Nicht wenige haben eine ganz innige Bindung zu ihrer Lieblingsjeans aufrechterhalten und sie auch dann nicht aussortieren können, wenn sie längst nicht mehr passt.
Dabei ist es oftmals gerade die Marke, welche die Jeans für viele Träger zu etwas ganz Besonderem macht. Besonders in der Pubertät führte das Label der Jeans oft auch zur Gruppenbildung. Markenjeans sind also sehr beliebt, denn mit der Marke kauft man sich oft auch ein Stück Lebensgefühl.
Inhaltsverzeichnis
Was macht eine gute Jeans aus?
Die Suche nach einer gut sitzenden Jeans kann lange dauern und sich schwierig gestalten. Es gibt nämlich unendlich viele Farben, Schnitte und Waschungen und das in jeder Preisklasse. Für Verbraucher sind die subjektiven Kaufkriterien grundsätzlich immer die Passform und die Optik. Oft hilft es aber auch, auf einen hohen Elastan-Anteil im Baumwollgewebe zu achten.
Unabhängig von Passform und Optik gibt es jedoch auch objektive Qualitätskriterien, die Ihnen beim Jeanskauf als Entscheidungsgrundlage dienen können. Der Preis einer Jeans sagt nämlich nicht immer etwas über Qualität aus. Da ist es ratsam, sich mit Qualitätsmerkmalen auszukennen. Und manche dieser Kriterien sind dabei auch noch leicht zu erkennen. Im Nachfolgenden einmal die wichtigsten Qualitätsmerkmale einer Jeans im Überblick.
Qualitätsmerkmale einer Jeans im Überblick
Qualitätsmerkmal Nr. 1 – Haltbarkeit
Das Kriterium der Haltbarkeit steht bei einer für den Durchschnittsgebrauch gedachten Jeans meist nicht an erster Stelle, es sei denn, sie muss besonders viel aushalten. Das ist meist nur bei Kleinkindern der Fall oder wenn man so genannte Worker-Jeans als Berufsbekleidung trägt. Sonst wünscht man sich ja lediglich, dass trotz Maschinenwäsche die Farbqualität und Stoffqualität erhalten bleiben.
Qualitätsmerkmal Nr. 2 – Verarbeitung
Nähte | Achten Sie auf den Verlauf der Nähte. Hochwertige Jeans haben durchgehend verlaufende, flache Nähte, die auch auf Links gut verarbeitet sind. Die Steppnähte verlaufen parallel zueinander und fransen nicht aus. Auch die Länge der Stiche sagt etwas über die Verarbeitung aus. Diese hängt nämlich mit der Belastbarkeit zusammen: Je kurzer die Stichnaht, desto mehr hält der Stoff aus. Gute Nähte sollten beim Waschen auch nicht aufbrechen oder sich verziehen. |
Knopflöcher/Nieten | Darüber hinaus sollten Sie einen Blick auf die Knopflöcher werfen, um zu prüfen, ob sie sauber verarbeitet sind. Bei hochwertigen Modellen sind zudem die Nieten flach gearbeitet und fallen nicht ab. |
Reißverschluss | Zuletzt sollten Sie noch den Reißverschluss unter die Lupe nehmen. Bei einer guten Jeans sollte dieser aus Metall sein. |
Qualitätsmerkmal Nr. 3 – Färbung
Achten Sie auch auf die Farbe der Jeans. Solange es sich nicht um gewollt unregelmäßige Farbverläufe handelt, sollte die Farbgebung durchgehend einheitlich sein.
Falls die Jeans nach dem ersten Waschen Farbe verliert oder gar auf Ihrer Haut abfärbt, ist das ein Zeichen für die schlechte Fixierung der Farbe im Stoff und eine geringe Abriebfestigkeit.
Qualitätsmerkmal Nr. 4 – Schadstoffbelastung
Es gibt bei der Veredlung Bearbeitungsarten für den Stone-Washed-Look oder den Used-Look, welche am leichtesten durch den Einsatz von Chemikalien erreicht werden. Oft handelt es sich hierbei um Schwermetalle, Kupfer, halogenorganische Verbindungen oder Formaldehyd. Sie sollten die Jeans vor dem ersten Tragen also unbedingt erst einmal waschen.
Ein Blick auf die Studien von Stiftung Warentest kann auch nicht schaden, obwohl in aktuellen Studien eine geringe Schadstoffbelastung getestet wurde und die Studien nicht erschöpfend sind. Zwar ist der Chemikalieneinsatz mit bloßem Auge nicht zu erkennen, sollten Sie aber einen chemischen Geruch vernehmen, ist das Gewebe extrem belastet.
Auch die Annahme, teure Marken würden ohne Chemikalien produzieren, erweist sich als Trugschluss. Daher kann das Preiskriterium genauso wenig eine Garantie liefern. Eine Entscheidungshilfe kann aber der Stempel des Zertifizierungssystems OEKO-TEX® Standard 100 liefern. Denn das ist ein Zeichen dafür, dass die Textilien auf Schadstoffe geprüft wurden. Leider ist dieses Prüfsiegel aber nicht auf allen Jeans zu finden.
Als positives Beispiel seien hier die guten Jeans unter: http://www.cecil.de/Women/Denim-Jeans/ genannt.
Fazit
Egal ob eine Jeans nun 10 Euro oder 100 Euro kostet – viele Qualitätskriterien, die mit der Passform und der Haltbarkeit zusammenhängen, sind mit bloßem Auge erkennbar. Was die Schadstoffbelastung angeht, ist das schwieriger. Ein erster Anhaltspunkt ist neben dem OEKO-TEX® Standard 100 die Ausrichtung des Labels. Öko-Labels produzieren meist nämlich nicht in China oder Bangladesh, nutzen biologisch angebaute Baumwolle und verzichten eher auf den Chemikalieneinsatz.
Für Verbraucher, denen soziale und ökologische Verantwortung wichtig ist, ist oft nicht nachvollziehbar, ob Unternehmen tatsächlich umweltbewusst produzieren. Kriterien hierfür sind:
- für die Produktion benutzte Wassermenge
- Chemikalieneinsatz bzw. Chemikalienentsorgung
- umweltfreundliche Waschtechniken
- Respekt des Biozertifikats Global Organic Textile Standard (GOTS)
Des Weiteren ist für Verbraucher auch nicht nachvollziehbar, ob die Unternehmen gute Arbeitsbedingungen und genügend Arbeiterschutz (Stiftung Warentest Artikel dazu hier) in ihren Produktionsstätten bieten (Sind sie Mitglied in der Fair Wear Foundation?). Auch hier gilt, dass bei Öko-Labels Arbeitsbedingungen besser und Umweltbewusstsein höher sind. Generell ist ihr Produktionsweg transparenter, was bei Mainstream-Unternehmen meist nicht der Fall ist. Solche Produkte sind jedoch nichts für extrem preisbewusste Verbraucher, für die ein günstiger Preis an erster Stelle steht.
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