Verwackelt, dunkel, unscharf – Unterwasserfotos zu machen, ist schon eine Kunst für sich. Mit meinen Tipps gelingen sie Ihnen sogar mit einer einfachen Kompaktkamera.
Exotische Fische, Korallen, Seepferdchen – diese auf einem Foto festzuhalten, ist wohl der Traum eines jeden Tauchers. Viele meinen, dass es nur den Profis gelingt, perfekte Unterwasseraufnahmen zu machen, aber das ist so gar nicht richtig. Das Einzige, was Sie dazu brauchen, ist ein wenig Grundwissen und eine halbwegs vernünftige Kamera. Eine Kompaktkamera reicht dabei zum Beispiel schon vollkommen aus, um gute Unterwasserfotos zu machen.
Im ersten Moment mögen Sie vielleicht meinen, dass sich das viel zu einfach anhört, aber glauben Sie mir – es ist auch einfach. Beherzigen Sie bei Ihrem nächsten Schnorchel- oder Tauchgang einfach meine Tipps und schon müssen Sie sich nicht mehr über verwackelte und zu dunkle Aufnahmen ärgern.
Inhaltsverzeichnis
Tipps für gute Unterwasseraufnahmen
» Tipp 1 – Kamera mit Zubehör ausrüsten
Um mit Ihrer Kompaktkamera gute Unterwasserfotos machen zu können, benötigen Sie das passende Zubehör. Die Rede ist von einem sogenannten Unterwassergehäuse, das Sie so ziemlich zu jeder Kompaktkamera dazukaufen oder aber nachbestellen können. Die Tasten sind trotz des Gehäuses noch bedienbar und ihre Kamera ist optimal geschützt.
Alternativ dazu, können Sie sich auch eine durchsichtige und wasserdichte Kunststoffhülle für Ihre Kamera kaufen. Empfehlen kann ich Ihnen zum Beispiel das DiCAPac WP-One (hier erhältlich). Aber Achtung: Solche Hüllen sind nicht für tiefe Tauchgänge gedachten. In der Regel sind sie bis zu zehn Meter Wassertiefe 100 Prozent wasserdicht.
» Tipp 2 – Tarierung perfektionieren
Unter der Tarierung versteht man das Herstellen von Gleichgewicht. Wenn Sie perfekte Unterwasserfotos machen möchten, dann müssen Sie das unbedingt beherrschen. Stellen Sie also sicher, dass Sie die richtige Menge an Bleielementen bei sich führen. Erst wenn Sie Ihre Tarierung perfektioniert haben, können Sie auch scharfe Unterwasseraufnahmen machen.
Am besten perfektionieren Sie das Halten des Gleichgewichtes schon vor dem Tauch- bzw. Schnorchelurlaub im Schwimmbad. So verschwenden Sie im Urlaub keine Zeit damit und müssen sich auch nicht mit unschönen Aufnahmen herumärgern.
Hier deshalb auch mein Lesetipp: Richtig tarieren – Schweben in der 3. Dimension.
» Tipp 3 – Passendes Motivprogramm auswählen
Die Lichtbrechung sorgt bei Unterwasseraufnahmen dafür, dass der Anteil des langwelligen Lichtes, sprich also des roten Lichtes, sinkt. Je tiefer Sie also tauchen, desto mehr verschwinden die Rot-, Orange- und Gelbtöne auf Ihren Fotos. Sie werden im Endeffekt stark blaustichig. Es ist daher immer am besten, wenn Sie mit den Motiv- bzw. Kreativprogrammen Ihrer Kamera arbeiten, um Aufnahmen in einer richtig guten Qualität zu bekommen. Diese Programme wählen nämlich automatisch die besten Einstellungen für Ihre Aufnahmen unter Wasser aus und sorgen für scharfe Bilder.
Wenn Ihre Kompaktkamera über ein Motivprogramm namens “Unterwasser” verfügt, dann sollten Sie auf jeden Fall dieses auswählen. Besitzt Ihre Kamera dieses Programm nicht, dann müssen Sie selber ein passendes Programm auswählen. Für flache Gewässer bis maximal zehn Metern Tiefe ist zum Beispiel das Programm “Tageslicht” am besten geeignet. Für tiefere Aufnahmen unter Wasser ist hingegen das Kreativprogramm “bewölkter Himmel” passender.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Ebook: Einführung in die Unterwasserfotografie.
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» Tipp 4 – die richtige Kameraposition wählen
Sicherlich ist es schwer, Fotos von bewegten Objekten zu machen. Versuchen Sie aber immer auf Augenhöhe mit den Tieren zu bleiben oder leicht darunter. Ein absolutes No-Go sind hingegen Aufnahmen von oben nach unten oder von hinten fotografiert.
Verhalten Sie sich also ganz ruhig und machen Sie keine hektischen Bewegungen. Wenn Sie etwas Geduld haben, dann werden die Unterwasserlebewesen schon etwas näher kommen und Sie können perfekte Aufnahmen auf Augenhöhe machen.
» Tipp 5 – Point and shoot
Warten Sie nicht zu lange auf das perfekte Motiv. Suchen Sie sich lieber eine grobe Szene aus und drücken Sie ab. Es nützt nichts, wenn Sie einen besonderen Bildausschnitt auswählen, denn eh Sie diesen richtig fokussiert haben, kann der Fisch schon wieder weg sein. Nahaufnahmen sind also unter Wasser schwer zu realisieren.
Wählen Sie lieber einen relativ großen Bildausschnitt aus und bearbeiten Sie diesen später am Computer nach. Wenn Sie also einen Fisch fotografieren möchten, dann zoomen Sie nicht zu nahe heran. Schneiden Sie das Bild später lieber am PC zurecht.
» Tipp 6 – Serienbildfunktion nutzen
Da Fische ja bekanntlich nicht gerade langsame Tierchen sind, sollten Sie ab und zu mal die Serienbildfunktion Ihrer Kompaktkamera nutzen. So steigern Sie die Chance den perfekten Moment zu erwischen. Zwar werden hierbei einige weniger schöne und verwackelte Fotos bei herumkommen, aber darunter wird sich sicherlich auch immer ein Schnappschuss finden, der perfekt ist.
Nutzen Sie diese Funktion am besten auch immer, wenn ein Fisch direkt auf Sie zu schwimmt. Sie werden begeistert sein, was für tolle Aufnahmen dabei herumkommen.