Forward-Darlehen Zinsen absichern

Mit dem Forward-Darlehen Zinsen absichern – So geht’s!

Wer sich günstige Zinsen zur Baufinanzierung langfristig sichern will, sollte zur Anschlussfinanzierung auf ein Forward Darlehen zurück greifen. Wie es funktioniert, lesen Sie hier.

Forward-Darlehen Zinsen absichern
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Besitzer von Eigentumswohnungen oder Häusern, die schon seit längerer Zeit finanziert sind, kennen das Schreiben der Bank kurz vor Ablauf der Zinsbindung. Die Eigentümer werden darauf aufmerksam gemacht, dass die Zinsfestschreibung für das aktuelle Darlehen ausläuft. Darüber hinaus erhalten sie ein Angebot für ein neues Darlehen. Wer als gutgläubiger Kunde jetzt blind unterschreibt, verschenkt unter Umständen viel Geld. Auch bei der aktuellen Niedrigzinsphase gibt es deutliche Unterschiede im Zinsniveau der Kreditinstitute.

Besser beraten ist, wer als Kreditnehmer rechtzeitig vor Fälligkeit nach dem günstigsten Angebot Ausschau hält. Leicht lassen sich so tausende von Euro einsparen. Wer bei den Zinsen auf Nummer sicher gehen möchte, schließt bereits vor Ende der Zinsfestschreibung ein Forward-Darlehen ab – die Zinsversicherung.

Forward-Darlehen – was ist das eigentlich?

Unter einem Forward-Darlehen versteht man die Absicherung künftiger Zinsen zu dem bei Antragstellung geltenden Zinsniveau. Bauherren oder Erwerber einer Immobilie, deren Darlehen erst in beispielsweise zwei Jahren ausläuft und die Befürchtungen haben, dass der Zins dann deutlich über dem aktuellen Zinsniveau liegt, können sich den heutigen niedrigen Zinssatz für ein künftiges Darlehen sichern.





Was kostet mich das Forward Darlehen?

Diese Zinssicherung kostet allerdings Geld. Der Mehraufwand beträgt je nach Bank zwischen 0,01 und 0,04 Prozent pro Jahr. Die Kosten für diese Absicherung sind umso höher, je weiter das neue Darlehen in der Ferne liegt. Eine Absicherung für den Zeitraum von drei Monaten wäre zwar preiswert, allerdings stellt sich die Frage, ob Bauzinsen in so kurzer Zeit so entscheidend ansteigen.

Kann ich das Forward Darlehen kündigen?

Nun ist ein Forward-Darlehen ein gutes Geschäft, wenn man als Kreditnehmer weiß, dass die Zinsen bei Ablauf des aktuellen Darlehens deutlich über den heutigen Zinsen liegen werden. Ein schlechter Deal wäre es,  würden die Zinsen weiterhin auf dem niedrigen Niveau verharren oder gar noch weiter sinken. Für den Darlehensnehmer bedeutet dies nämlich, dass er den Kredit dennoch aufnehmen muss.
Tipp: Der Baufinanzierungsspezialist Dr. Klein & Co AG ist Erfinder des Forward-Darlehen (Angebote hier).

Ein Forward-Darlehen ist kein Optionsgeschäft, sondern ein verbindlicher Kreditvertrag, der mit Vertragsbeginn auch bedient werden muss. Eine einseitige Kündigung des Kreditnehmers ist nicht ohne weiteres möglich, sondern käme der Kündigung eines laufenden Kredites mit allen Konsequenzen gleich.

Kein Forward Darlehen – und nun?

Wurde auf ein Forward-Darlehen verzichtet, ist es ratsam, über einen Darlehensvergleich die günstigsten Anbieter auszuwählen und gegebenenfalls die Bank zu wechseln. Bei einem Wechsel sollten allerdings die anfallenden Kosten für Grundschuldlöschung und Neubestellung in die Kalkulation mit einbezogen werden.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.