Elektroauto an Ladesäule.

Elektroauto kaufen: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Anschaffung von Elektroautos scheint dank staatlicher Förderung sehr lukrativ zu sein. Welche Folgekosten ein E-Auto mit sich bringt und worauf es bei der Versicherung ankommt, lesen Sie hier.

Elektroauto an Ladesäule.
Elektroautos bringen auch Folgekosten mit sich. © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com

Wer sich ein Elektroauto kaufen möchte, sollte neben den Anschaffungskosten auch die Folgekosten für Versicherung, Steuern und Strom bedenken. Wir geben in diesem Artikel einen Überblick, mit welchen Kosten zu rechnen ist und worauf bei der Versicherung für Elektroautos geachtet werden sollte.

Laut dem Kraftfahrt Bundesamt wurden allein im Jahr 2020 insgesamt 194.163 Autos mit Elektroantrieb neu zugelassen. Mit Stand vom 31. Oktober 2021 gab es damit in Deutschland etwa 517.000 angemeldete Elektroautos, Tendenz steigend. Einerseits spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle bei Kaufentscheidungen, andererseits werden der Kauf oder das Leasing eines E-Autos beachtlich gefördert.

Zuschüsse für das Elektroauto

Da Elektroautos vergleichsweise immer noch recht teuer sind, möchte die Bundesregierung mithilfe des sogenannten Umweltbonus einen Kaufanreiz schaffen. Der Umweltbonus ist bei Neu- und Gebrauchtwagen unter anderem abhängig vom Kaufpreis, dem Jahr der Zulassung und der sogenannten Haltedauer.

So beträgt der Umweltbonus beispielsweise maximal 4.500 Euro für einen Neuwagen mit einem Nettokaufpreis bis 40.000 Euro. Die Mindesthaltedauer liegt bei 6 Monaten. Das bedeutet, dass der Zuschuss zurückgezahlt werden muss, wenn das Auto innerhalb von 6 Monaten wieder verkauft wird.





Im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets wurde der Zuschuss für den Kauf von Elektroautos auf 9.000 Euro erhöht. Der erhöhte Zuschuss kann allerdings nur bis Ende 2022 beantragt werden, ab 2023 gilt dann wieder der einfache Bonus. Zu beachten ist auch, dass der Förderantrag erst nach Zulassung des E-Autos beantragt werden kann.

Aktuelle Kaufpreise für Elektroautos

Im Folgenden eine kleine Übersicht über die aktuellen Kaufpreise:

• Kleinwagen ab 20.000 Euro,
• Mittelklassewagen 30.000 – 40.000 Euro,
• Oberklassewagen ab 65.000 Euro.

Welche Versicherung für Elektroautos?

Wie herkömmliche Pkws auch, müssen Elektroautos haftpflichtversichert sein, um am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen. Mit Teil- oder Vollkasko erhöhen Sie den Versicherungsschutz Ihres Autos vor allem im Falle eines selbst verschuldeten Unfalls. Die Versicherungstarife von Elektroautos sind nicht teurer als bei anderen Autos. Sie richten sich grundsätzlich ebenso nach den Typklassen, dem Schadensfreiheitsrabatt und dem Wohnort. Dennoch gibt es ein paar Besonderheiten in der Versicherung von E-Autos, die Sie wissen sollten.

Kabel im Elektroauto.
Kabelschäden sollten versichert sein. © patruflo / stock.adobe.com

» Versicherung des Akkus

Da die Anschaffungskosten für einen Akku je nach Automodell zwischen 10.000. und 20.000 Euro kosten, sollte der Akku eines Elektroautos unbedingt versichert sein. Je nach Versicherungsgesellschaft reicht der Versicherungsschutz von Ladeschäden am Akku bis hin zu mutwilliger Beschädigung oder gar Diebstahl des Akkus.

» Brandschäden versichern

Wenn auch selten, kommt es immer mal wieder vor, dass Elektroautos in Brand geraten. Brandschäden können entweder durch die Kasko- oder die Haftpflichtversicherung abgedeckt werden, je nach Auslöser und entstandenem Schaden.

» Kabelschäden

Auch Elektroautos sind nicht vor Marderbissen geschützt. Daher ist es ratsam, dass Schäden an im Auto verbauten Kabeln in der Versicherung enthalten sind. Ebenso sollten Schäden am Ladekabel versichert sein, da es auch hier vorkommen kann, dass beispielsweise Kurzschlüsse diese unbrauchbar machen und hohe Reparaturkosten nach sich ziehen.

» Absicherung der Ladestation

Immer mehr Besitzer von E-Autos lassen sich daheim spezielle Ladestationen für ihr Auto installieren. Bei Ladevorgängen kann es zu Kurzschlüssen kommen, die mitunter Brände auslösen können. Hier ist ausreichender Versicherungsschutz unabdingbar.

Der langjährige KFZ-Versicherer Admiral Direkt bietet auf seiner Internetseite einen ausführlichen Ratgeber an, der umfassend zum Versicherungsschutz für Elektroautos informiert. Dort wird genau aufgezeigt, welche Optionen in der Versicherung enthalten sein sollten und Sie erfahren, wie sich die Versicherungssumme für ein Elektroauto zusammensetzt. Bei Bedarf können Sie sich auch ein unverbindliches Angebot zur Kfz-Versicherung erstellen lassen.

Kfz-Steuer für E-Autos

Grundsätzlich unterliegen auch Elektroautos der KFZ-Steuerpflicht. Aktuell gilt aber eine Steuerbefreiung von zehn Jahren nach Erstzulassung des Autos. Im Anschluss an die steuerfreie Zeit richtet sich die Kfz-Steuer nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Wagens. Je leichter das Fahrzeug, desto günstiger fällt die Steuer aus.

Stromkosten vorher mit einberechnen.
Die Stromkosten vorher mit einberechnen. © vegefox.com / stock.adobe.com

Stromkosten

Elektroautos werden gerne damit beworben, dass sie nicht mit Kraftstoff wie Benzin oder Diesel betankt werden müssen und dadurch günstiger im Unterhalt sind. Ob dem wirklich so ist, muss jeder für sich selbst vergleichen. Da E-Autos aber mit Strom aufgeladen werden und dieser auch bezahlt werden muss, sind laufende Kosten vorprogrammiert. Umsonst fährt sich das Elektroauto nach dem Kauf also nicht.

Doch mit welchen Stromkosten muss gerechnet werden? Pauschale Aussagen diesbezüglich sind nicht möglich. Stattdessen sind die Kosten unter anderem vom Strompreis je kWh und vom Verbrauch des Autos abhängig. Öffentliche Stromtankstellen sind manchmal günstiger, als wenn das Auto daheim über Nacht aufgeladen wird. Zumal die Aufladung über eine normale Haushaltssteckdose mit 12 bis 14 Stunden am längsten dauert. Wobei sich die Preise an öffentlichen Tankstellen auch an der Ladedauer orientieren. So müssen für Schnellladestationen oft höhere Preise bezahlt werden.

» Beispielberechnung

  • Mit einem durchschnittlichen Strompreis von 0,30 €/kWh und bei einem Stromverbrauch von 15 kWh/100 km würden 100 Kilometer 4,50 Euro kosten. Eine jährliche Fahrleistung von 25.000 Kilometern verbraucht so 3.750 kWh und kostet 1.125 Euro.
  • Bei 0,40 €/kWh und gleichem Stromverbrauch des Autos würden die 100 Kilometer genau 6 Euro kosten und 25.000 Kilometer jährlich schlagen mit 1.500 Euro zu Buche.

Fazit

Ob ein Elektroauto tatsächlich günstiger fährt als ein herkömmlicher Benziner oder Diesel, ist von vielen Faktoren abhängig. So sollten trotz Förderung und Zuschüsse die Folgekosten, vor allem die Stromkosten, nicht außer Acht gelassen werden, damit es hinterher kein böses Erwachen gibt.

Anja

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie auf dem Land. Langjährige Erfahrungen in gesunder Ernährung & Fitness, Managen von Haushalt & Finanzen sowie ein achtsamer Umgang innerhalb der Familie sind mir dabei wichtig und fließen in meine Arbeit bei Tipps.net mit ein.