Mann verwaltet seine Finanzen.

Finanzen effektiv verwalten und sparen – so gelingt’s

Wer seine Finanzen im Blick hat, kann sein Geld sparen und vermehren. Welche Strategien dabei helfen, lesen Sie in diesem Artikel.

Mann verwaltet seine Finanzen.
Private Finanzen mit einem Haushaltsbuch verwalten. © lovelyday12 / stock.adobe.com

Nicht nur in Zeiten steigender Lebensmittelpreise und hoher Inflation ist es ratsam, einen Überblick über die monatlichen Ausgaben zu haben. Grundsätzlich kann nur derjenige seine Finanzen effektiv verwalten und vermehren, der um das Verhältnis seiner Einnahmen und Ausgaben weiß.

Während recht viele Menschen aus dem Bauch heraus so ungefähr schätzen können, wie hoch ihre monatlichen Ausgaben sind, wissen tatsächlich nur die wenigsten exakt um ihre Ausgabensituation. So mögen die gefühlten Ausgaben zwar halbwegs stimmen, gut planen und sparen lässt sich aber aus dem Bauch heraus dann eben doch nicht.

Haushaltsbuch führen

Das Haushaltsbuch stellt die einfachste Möglichkeit dar, die monatliche Einnahmen-und Ausgabensituation zu erfassen. Dabei werden alle Einnahmen und Ausgaben systematisch notiert und am Ende des Monats zusammengerechnet.

Die Führung eines Haushaltsbuches kostet ein bisschen Disziplin, da jede Ausgabe erfasst werden muss. Nur so lässt sich am Monatsende eine saubere Bilanz ziehen. Das bedeutet, je mehr Einnahmen und Ausgaben stattfinden, desto höher ist der Aufwand. Wer täglich einkaufen geht, sollte die Einkäufe am besten jeden Abend notieren. Ansonsten kann es schnell passieren, dass Belege verloren gehen oder durcheinandergeraten und so die monatliche Auswertung erschwert oder auch verfälscht wird.





Haushaltsbücher kann man im Handel kaufen oder aber auf Vordrucke im Internet zurückgreifen. Natürlich spricht auch nichts dagegen, mit Stift und Papier oder am Rechner selber eine Einnahmen-Ausgaben-Tabelle anzulegen.

Die Ausgaben können anschießend verschiedenen Kategorien zugeordnet werden. So sieht man auf den ersten Blick, wie viel Geld für Lebensmittel, Zeitschriften, Drogeriewaren etc. ausgegeben wurde. Sparpotenzial lässt sich so auch hervorragend ausloten.

Übrigens sind Konsum und Rentenvorsorge die Hauptmotive zum Geldsparen. Später erst werden Anschaffung von Wohneigentum und Kapitalanlage als Gründe genannt.

Nicht wenige Menschen sind nach den ersten Monaten Haushaltsbuch führen erstaunt, welche Summen für Kleinigkeiten jeden Monat anfallen.

Finanzsoftware

Automatische Kontoabbuchungen für Miete, Nebenkosten und Kredit sind heutzutage üblich. Einkäufe im Laden oder im Internet werden mit Karte bezahlt, immer öfter auch kleinere Summen. Doch die wenigsten Menschen werten am Monatsende aus, wofür das Geld vom Konto eigentlich ausgegeben wurde.

In solchen Fällen kann eine gute Finanzsoftware helfen, einen Überblick zu gewinnen.
Ähnlich einem Haushaltsbuch erfasst die Software Einnahmen und Ausgaben und ordnet sie bestimmten Kategorien zu. Je nach Funktionsumfang der Software kann man sich monatlich oder auch quartalsweise Auswertungen anzeigen lassen.

Haushaltsbuch und Finanzsoftware ergänzen sich hervorragend, besonders wenn regelmäßig mit Karte und Bargeld bezahlt wird.

Clever sparen

Mit den oben genannten Möglichkeiten bekommt man einen guten Überblick über die persönlichen Finanzströme, automatisch gespart hat man damit aber noch nicht. Aktiv werden heißt das Stichwort.
Um für überraschende Anschaffungen Geld zur Verfügung zu haben oder um regelmäßig zu sparen, haben sich die drei folgenden Tipps bewährt.

Geld regelmäßig beiseitelegen

Viele Menschen nehmen sich vor zu sparen. Wenn denn am Monatsende noch Geld übrig ist. Schlauer ist es jedoch, jeden Monat zu einem festen Zeitpunkt Geld zu entnehmen und dieses beiseitezulegen. Am einfachsten funktioniert das, wenn eine Überweisung per Dauerauftrag ausgeführt wird und das Geld auf einem Tagesgeldkonto geparkt wird. Die meisten Banken bieten inzwischen kostenlose Tagesgeldkonten als Ergänzung zum herkömmlichen Girokonto an. So kommen keine weiteren Bankgebühren hinzu.

Auf diese Weise sammeln sich Rücklagen an, von denen dann beispielsweise Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten gekauft werden können. Oder ein allgemeines Finanzpolster geschaffen werden kann, das sich durch kluge Investition weiter vermehrt. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich, den Shop von Haufe zu besuchen. Dort gibt es jede Menge Fachliteratur und Ratgeber zu privaten Anlagemöglichkeiten, die sowohl einen ersten Einblick in das Thema geben, aber auch eine tiefergehende Auseinandersetzung damit ermöglichen.

Zusätzlich kann Geld, das nicht ausgegeben wurde und tatsächlich übrig ist, am Ende des Monats ebenfalls auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden. Denn Geld, was nicht auf dem Girokonto verbleibt und somit nicht sofort verfügbar ist, wird in der Regel nicht so schnell ausgegeben.

Tipp
Tipp: Besonders wenn Kinder mit im Haushalt leben, hat es sich bewährt, für jedes Kind monatlich Geld zurückzulegen. Von diesen Rücklagen können dann größere Posten wie Schuhe, Bekleidung, Geschenke aber auch Schulmateralien gekauft werden. So wird die Haushaltskasse nicht unvorbereitet auf einen Schlag belastet.

Mit einem Budget arbeiten

Besonders dann, wenn immer wieder vor Ort gekauft und bar bezahlt wird, lohnt es sich, mit Budgets zu kalkulieren.

Anhand der bisherigen Ausgaben, die die Auswertung des Haushaltsbuches oder der Finanzsoftware ergibt, lässt sich das monatliche Budget für die jeweiligen Unternehmungen planen. Wichtig ist, dass im Vorfeld klar umrissen wird, wofür das Budget gedacht ist.

So kann die Kategorie „Einkäufe“ im weitesten Sinne Lebensmittel, Zeitschriften, Kleidung und Schuhen umfassen. Je enger aber die Kategorie gefasst ist, desto genauer lässt sich mit einem Budget arbeiten und letztlich sparen. Denn Lebensmitteleinkäufe beispielsweise fallen mindestens wöchentlich an, Schuheinkäufe hingegen wesentlich seltener.

Das Arbeiten mit Budgets macht natürlich nur dann Sinn, wenn ein aufgebrauchtes Budget akzeptiert wird und Gelder nicht hin- und hergeschoben werden. Genau darin liegt aber auch die Chance zu hinterfragen, ob beispielsweise ein erneuter Restaurantbesuch trotz aufgebrauchtem Budget notwendig ist oder nicht.

Finanzielle Inventur

Mann mit Versicherungsordnern.
Doppelversicherungen sollten gekündigt werden. © Marco2811 / stock.adobe.com

Einmal jährlich sollte sich jeder die Zeit nehmen und eine tiefergehende Auswertung seiner Finanzströme vornehmen.
Dabei werden nicht nur Einnahmen und Ausgaben miteinander abgeglichen, vielmehr wird geschaut, ob und wo Einsparpotenzial vorhanden ist. Mögliche Punkte können sein:

  • Zeitungsabos, die man zwar immer noch zugestellt bekommt, aber schon länger nicht mehr liest,
  • Versicherungen, die abgeschlossen wurden, die aber nicht mehr gebraucht werden,
  • Versicherungen, die doppelt vorhanden sind,
  • Vereinsgebühren, obwohl man am Verein schon länger nicht mehr interessiert ist.

Es ist durchaus legitim, solche Mitgliedschaft oder Doppelversicherungen zu kündigen und das Geld anderweitig zu verwenden.

Wer auf die so frei werdenden Gelder erst einmal nicht angewiesen ist, könnte diese ebenfalls mittels Dauerauftrag auf das Tagesgeld transferieren oder aber einen bestehenden Dauerauftrag damit aufstocken.

Fazit

Mit ein wenig Disziplin und vor allem einem guten Plan lässt sich schnell Ordnung in die Haushaltskasse bringen. Ein genauer Überblick über die Einnahmen und Ausgaben ermöglicht es, Gelder zielgenau einzusetzen, Rücklagen zu bilden oder auch Gelder gewinnbringend anzulegen.

Anja

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie auf dem Land. Langjährige Erfahrungen in gesunder Ernährung & Fitness, Managen von Haushalt & Finanzen sowie ein achtsamer Umgang innerhalb der Familie sind mir dabei wichtig und fließen in meine Arbeit bei Tipps.net mit ein.