Geldmarktfonds oder Tagesgeld

Geldmarktfonds oder Tagesgeld – 4 Tipps zur Entscheidung

Geldmarktfonds sollten sich bei unsicheren Börsenzeiten eigentlich als gewinnbringender Parkplatz für Ihr Erspartes auszeichnen. Banken und Vermittler sehen Geldmarktfonds bei konservativen oder vorsichtigen Anlegern als Alternative zu Tagesgeld oder Sparbuch. Hintergrund sind die kurzfristigen Erträge für die Anbieter, die aus dem Ausgabeaufschlag resultieren.

Geldmarktfonds oder Tagesgeld
Treffen Sie Ihre Entscheidung erst, wenn Sie die Unterschiede kennen | © NINENII / stock.adobe.com

Geldmarktfonds und Tagesgeld stellen zwei gängige Anlageoptionen dar. Sie sind beliebt bei Investoren, die nach Sicherheit und Liquidität in ihren Investitionen suchen. Doch welche ist die bessere Wahl?

Was sind Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds sind Investmentfonds, die in kurzfristige Schuldtitel investieren. Sie bieten eine attraktive Mischung aus Sicherheit, Rendite und Liquidität. Im Vergleich zu Tagesgeldkonten sind Geldmarktfonds jedoch komplexer in der Handhabung und können ein höheres Risiko aufweisen.

Die Ausgabeaufschläge sind bei Geldmarktfonds zwar moderat und bewegen sich, wenn sie erhoben werden, in der Regel zwischen 0,5 und 2 Prozent. Es sind aber Kosten, welche die Rendite drücken.

Als Anleger wünschen Sie sich neben einer relativ soliden Ausschüttung  auch eine leichte aber stetige Wertentwicklung. Geldmarktfonds sollten eigentlich in der Gesamtrendite, Ausschüttung und Wertsteigerung bereinigt um die Kosten, attraktiver als Tagesgeld oder ein Termingeld sein. Es sind aber genau die Kosten, Depotverwaltung und ein immer noch verbreiteter Ausgabeaufschlag, die dazu führen, dass der Anleger  beim Verkauf der Anteile in der Summe nicht mehr auf dem Konto hat, sondern weniger.





Die Tagesgeldoption

Ein Tagesgeldkonto ist eine Art von Bankkonto, das eine höhere Verzinsung als ein normales Girokonto bietet. Es ist eine flexible Anlageoption, da das Geld täglich verfügbar ist.

Vergleich Geldmarktfond und Tagesgeld

Beim Vergleich von Geldmarktfonds und Tagesgeld sollte man die Risiken, die Rendite und die Verfügbarkeit des Geldes berücksichtigen. Geldmarktfonds können eine höhere Rendite bieten, aber auch ein höheres Risiko. Tagesgeldkonten sind weniger riskant, bieten aber möglicherweise eine geringere Rendite.

Risiko

Geldmarktfonds weisen im Allgemeinen ein höheres Risiko auf als Tagesgeld, da sie in verschiedene Arten von kurzfristigen Schuldtiteln investieren. Diese können Schwankungen auf dem Markt unterliegen, die zu Verlusten führen können. Auf der anderen Seite ist das Geld auf einem Tagesgeldkonto von Marktschwankungen weitgehend unberührt, was es zu einer sichereren Anlageoption macht.

Rendite

Geldmarktfonds können im Vergleich zu Tagesgeldkonten eine höhere Rendite erzielen. Das ist auf die verschiedenen Anlageprodukte zurückzuführen, in die sie investieren. Tagesgeldkonten haben im Vergleich dazu eine fixe Verzinsung, die in der Regel niedriger ist.

Liquidität

Bei Tagesgeldkonten kann das Geld jederzeit abgehoben werden, wodurch Sie liquide bleiben. Geldmarktfonds hingegen können zwar täglich gekauft und verkauft werden, jedoch können Handelszeiten und Bearbeitungszeiten die Verfügbarkeit des Geldes verzögern.

Komplexität

Geldmarktfonds sind komplexer in der Handhabung. Man muss die verschiedenen Anlageprodukte verstehen, in die der Fonds investiert. Tagesgeldkonten sind hingegen einfach zu verstehen und zu handhaben.

Letztlich hängt die Wahl zwischen Geldmarktfonds und Tagesgeld von den individuellen Anlagezielen, der Risikobereitschaft und den persönlichen Vorlieben ab. Es ist wichtig, beide Optionen zu verstehen und zu berücksichtigen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Welche Entscheidung treffen?

Geldmarktfonds oder Tagesgeld
Wie hoch ist Ihre Risikobereitschaft? | © DDRockstar / stock.adobe.com

Die Wahl zwischen Geldmarktfonds und Tagesgeld hängt von Ihren persönlichen Zielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Wenn Sie eine höhere Rendite bei erhöhtem Risiko suchen, können Geldmarktfonds die bessere Wahl sein. Wenn Sie jedoch nach Sicherheit und täglicher Verfügbarkeit suchen, könnte ein Tagesgeldkonto besser geeignet sein.

Tipp 1

Auch Geldmarktfonds sind mit Kosten belegt, die den Ertrag schmälern. Geldmarktzinsen entsprechen in etwa den Zinsen, die Wertpapiere in einem Geldmarktfonds erwirtschaften.

Tipp 2

Geldmarktfonds sind Wertpapiere. Wie alle Wertpapiere unterliegen sie Kursschwankungen. Sie müssen damit rechnen, dass Sie am Tag des Verkaufs der Anteile weniger erhalten, als Sie ursprünglich angelegt haben.

Tipp 3

Tages- oder Termingelder sind bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau für Banken Mittel, um neue Kunden zu gewinnen. Die Konditionen liegen für Neukunden über dem Marktniveau. Im Internet finden Sie zahlreiche Vergleiche für Tagesgeldkonditionen.

Tipp 4

Für den Fall, dass Ihr Bankberater oder Ihr Vermittler Ihnen einen „absolut sicheren“ Geldmarktfonds anbietet, der eine überdurchschnittliche Rendite verspricht, lassen Sie im Beratungsprotokoll festhalten, dass es sich um einen reinen Geldmarktfonds handelt. Lassen Sie sich auch bestätigen, dass die Renditeermittlung nach der BVI-Methode erfolgt.

Wenn Sie jedoch mit einer kurzfristigen Anlage auf der absolut sicheren Seite sein möchten, nutzen Sie die Angebote der Banken für Neukunden.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.