Bildung von Vermoegen

Vermögensbildung – 3 Tipps mit Rendite speziell für Kleinsparer

Um kleine Spareinlagen zu vergrößern, müssen Sie weder Finanzexperte noch Krösus sein. Einfache Anlagetricks im Alltag ermöglichen das Auskommen im Alter.

Bildung von Vermoegen
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Es ist die alte Krux mit dem Sparen – wer viel hat, kann viel sparen, wer wenig hat, dem fällt es schwer, den einen oder anderen Euro auf die Seite zu legen. Dennoch gibt es auch für Bezieher geringerer Einkommen durchaus Wege, das finanzielle Polster, gerade im Hinblick auf die Notwendigkeit eine zusätzliche privaten Altersversorgung, aufzubauen. Ich zeige Ihnen, welche Wege das sind und vor allem, welche Anlagen auch sicher sind. Dem Lockruf der Anbieter für den Handel mit binären Optionen im Internet, mit kleinem Einsatz gigantische Gewinne zu erzielen, sollten Sie jedoch nicht erliegen – hohe Renditen preisen die Risiken mit ein.

Tipp 1: Erst tilgen, dann sparen

Auf diese einfache Formel kann man den Einstieg in den Vermögensaufbau bringen. Zinsen kosten mehr Geld, als mit einer Spareinlage erzielt werden kann. Vor diesem Hintergrund sollten Sie sich zuerst einmal, so schnell es geht, von ihren Verbindlichkeiten trennen. (Tipps zum Schuldenabbau finden Sie bei simplify.de) Ein Dispo mit zwölf Prozent Zinsen im Jahr verschlingt das Sechsfache dessen, was Sie mit einem guten Tagesgeld erwirtschaften können.

… apropos Tagesgeld

Lassen Sie sich nicht von den Unkenrufen entmutigen, sparen sei sinnlos, da die Inflation die Zinsen auffrisst. Es ist unstrittig, in der Breite bieten die Banken vor Ort keine attraktiven Angebote. Mit ein wenig Recherche im Internet finden Sie jedoch immer noch Renditen, welche durchaus bemerkenswert sind. Darüber hinaus bieten Ihnen Tagesgelder die Sicherheit, dass sie immer und jederzeit wissen, wie hoch Ihr Guthaben ist und dass Sie bei Bedarf auch darüber verfügen können. Tagesgeld ist der ideale Einstieg, um ohne staatliche Förderung die Vermögensbildung anzukurbeln. Mehr Infos zu den Vorteilen eines Tagesgeldkontos (kostenlose Kontoführung, Zinsgarantie) gibt es hier.






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Tipp 2: Vermögenswirksame Leistungen nicht verschenken

Millionen von Arbeitnehmern verschenken jedes Jahr Millionen von Euro. Als Arbeitnehmer haben Sie den Anspruch, im Rahmen der vermögenswirksamen Leistungen bis zu 40 Euro im Monat zu sparen. Nicht jeder Arbeitgeber beteiligt sich daran – muss er auch nicht. Dennoch steht Ihnen als Sparer die Arbeitnehmersparzulage zu. Diese wird auf Einzahlungen in einen Bausparvertrag oder einen Investmentfonds gewährt. Voraussetzung für die Arbeitnehmersparzulage in Höhe von 20 Prozent bei Fonds ist, dass das zu versteuernde Einkommen bei Alleinstehenden 20.000 Euro und bei Verheirateten 40.000 Euro im Jahr nicht übersteigt. Bausparverträge werden mit 9 Prozent pro Jahr gefördert. Die Einkommensvoraussetzungen liegen hier bei 17.900 Euro zu verteuerndem Einkommen bei Alleinstehenden und bei 35.800 Euro bei Verheirateten.

Extratipp: Wer seine VL mit seiner Altersversorgung kombinieren möchte, findet hier die Anleitung dazu, wie man das am cleversten gestaltet.

VWL vor Hartz IV sichern

Sollte Ihr Arbeitsplatz unter Umständen „wackelig“ sein, vereinbaren Sie mit dem Vertragspartner, dass eine Verfügung nicht vor Ablauf der Vertragsdauer möglich sein darf. Auf diese Art wird der Vertrag „Hartz-IV-sicher“.

Während Bausparen die sicherere Variante ist (nach sieben Jahren können Sie mit 3.000 Euro Leistung rechnet), sind Fonds rentierlicher. Dabei müssen Sie aber berücksichtigen, dass Fonds Börsenschwankungen unterworfen sind (Gründe dafür auf wiwo.de nachlesen), und mit Fälligkeit des Vertrages ein Verkauf der Fondsanteile nicht unbedingt gegeben, sondern noch ein wenig Geduld gefordert ist.

Die Anlage in Fonds können Sie noch weiter optimieren. Wählen Sie Investmentanteile des Typs „0“ – diese haben zwar leicht höhere Verwaltungskosten, werden aber ohne Ausgabeaufschlag ausgegeben, eine Variante, welche sich über die Dauer eines VL-Sparplans durchaus rechnet.

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Tipp 3: Nicht schon wieder die Riester-Rente?

Doch – lassen Sie sich diese Form der privaten Altersversorgung nicht schlecht reden! Sie werden eine private Lösung benötigen, um im Ruhestand den Lebensstandard zu halten, den Sie gewohnt sind. Trotz der immer wieder aufkommenden Kritik, die Riester-Rente lohnt sich wirklich! Eine unverbindliche Musterrechnung wird Sie überzeugen.

Der Staat gewährt Ihnen 154 Euro Zulage pro Jahr für Ihren Eigenbeitrag und 185 Euro pro Kind. Die Einzahlung beträgt vier Prozent des sozialversicherungspflichtigen Vorjahresbruttoeinkommens, maximal 2.100 Euro abzüglich der Förderung. Nicht-berufstätige Ehepartner erhalten die volle Förderung bei der Zahlung des Mindestbeitrages von 60 Euro pro Jahr.

Wichtig: Der Vertrieb rechnet gerne die vier Prozent als Eigenbeitrag und lässt unter den Tisch fallen, dass die staatliche Förderung mitzählt – diese Variante erhöht die provisionspflichtige Beitragssumme!

Sicher gibt es noch mehr Wege, mit dem Vermögensaufbau zu beginnen, die Bausparprämie wäre eine weitere Variante, jedoch ist diese abhängig vom Verwendungszweck. VL und Tagesgeld lassen Ihnen jedoch die Freiheit, über Ihr Guthaben selbst zu entscheiden.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.