Mit Fonds Vermögen aufbauen

In 8 Schritten mit Fonds erfolgreich Vermögen aufbauen

Geldanleger gehen eher auf Nummer sicher, wenn sie ihr Erspartes effektiv anlegen wollen. Wie Sie mit Fonds erfolgreichen Vermögensaufbau betreiben, erfahren Sie hier.

Mit Fonds Vermögen aufbauen
Langfristiges Wachstum ermöglichen: Mit Fonds Vermögen strategisch aufbauen | © Wasan / stock.adobe.com

Viele Sparer investieren ihr Vermögen in festverzinsliche Anlagen. Sparbriefe, Tagesgelder oder Anleihen stehen hier im Vordergrund. Feste Zinsen bedeuten für sie auch Sicherheit. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen besteht die größte Sicherheit aber darin, dass das Vermögen durch die Inflation langsam aber sicher aufgezehrt wird. Die Renditen werden, häufig vom Anleger unerkannt, negativ. Anstelle von Zugewinnen sind es die tatsächlichen Verluste, die nach Inflation und Steuern zu Buche schlagen.

Auf der anderen Seite verzeichnen die Börsen gerade in einer Niedrigzinsphase gute Gewinne. Dies belegt auch die Tatsache, dass der Deutsche Aktienindex Dax im Herbst 2013 erstmalig die 9000er-Marke überschritten hat. Nicht jeder Sparer möchte sich aber auf die Suche nach geeigneten Aktien machen. Offene Investmentfonds bieten diesen Anlegern eine echte Lösung. Damit der Anlageerfolg aber auch nachhaltig bleibt, sollten Sie einige Punkte beachten.

  1. In Deutschland sind über 10.000 offene Investmentfonds zum Handel zugelassen. Diese decken alle denkbaren Anlagebereiche ab. Erstes Auswahlkriterium ist Ihr persönliches Sicherheitsbedürfnis. Große Fonds, welche in klassische Standardwerte investieren, sind weniger volatil. Das bedeutet, dass Kursschwankungen, sei es nach oben oder nach unten, weniger deutlich ausfallen.
  2. Offene Investmentfonds werden in verschiedenen Ausprägungen angeboten. Neben Aktienfonds existieren noch Rentenfonds, also mit Schwerpunkt Anleihen und Geldmarktfonds. Letztgenannte bieten aber nur eine marginale Rendite, die häufig von den Kosten übertroffen wird.
  3. Neben den Standardwerten finden Sie am Markt aber auch Fonds, die regional ausgerichtet sind, oder nur in bestimmte Branchen investieren. Je enger die Auswahl gesetzt ist, umso anfälliger ist das Investment. Überlegen Sie also zu Beginn, wie hoch ihre Risikobereitschaft ist. Geldmarktfonds sind für den Vermögensaufbau ungeeignet. Rentenfonds bieten langfristig einen soliden Wertzuwachs. Mischfonds kombinieren die Anlage in Aktien mit einer Anlage in Rentenpapiere.
  4. Erfolgreiche Vermögensbildung bedeutet, eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. Die Nettorendite basiert jedoch auch darauf, dass Kosten und Steuern berücksichtigt werden müssen. An den Steuern können Sie nichts ändern, auf die Kosten haben Sie aber Einfluss. Banken vor Ort und Finanzberater sind daran interessiert, Fonds zu verkaufen, weil sie am Ausgabeaufschlag partizipieren. Aktienfonds kosten beim Kauf in der Regel fünf Prozent des Anlagebetrages, Renten- und Mischfonds drei Prozent. Mit dem Erwerb eines Anteils starten Sie theoretisch erst einmal mit einem Minus. Das muss aber nicht sein. Zum einen können Sie Fondsanteile über die Börse Hamburg ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Zum anderen bieten viele Direktbanken Anteile ganz ohne oder mit stark reduziertem Agio an. Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu reduzieren, ist die Anlage in sogenannte Indexfonds. Diese werde nicht aktiv gemanagt, sondern bilden einen Aktienindex nach. Da neben dem Agio auch Managementgebühren anfallen, sind Indexfonds die grundsätzlich günstigere Alternative aufgrund des fehlenden Managements.
  5. Nachdem Sie sich über Ihre Risikoneigung bewusst geworden sind, und definiert haben, in welchem Anlagesegment Sie aktiv werden möchten, steht nun die Auswahl der geeigneten Fonds. Im Internet finden sich viele Vergleiche, welche die besten Fonds innerhalb der jeweiligen Marktsegmente vorstellen. Maßgeblich ist dabei die Renditeermittlung nach dem BVI-Faktor. Jeder Fonds unterscheidet sich in der Kostenquote vom anderen. Nur den Wertzuwachs zugrunde zu legen, würde das Bild verfälschen. Ähnlich dem effektiven Jahreszins bei Darlehen macht die Rendite nach BVI (Bundesverband deutscher Investmentgesellschaften) Fonds untereinander vergleichbar. Bei der Fondsauswahl sollte jedoch auch die Größe des Fonds eine Rolle spielen. Je mehr Volumen ein Fonds vorweisen kann, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder vom Markt verschwindet. Ab einem Fondsvolumen von 50 Million aufwärts können Einsteiger unbesorgt investieren. Eine Größenordnung von unter 20 Millionen ist mit größter Skepsis zu sehen. Hilfreich ist auch ein Blick auf die sogenannte TER, die „total expense ratio“. Diese gibt die Gesamtkosten des Fonds an. Als Faustformel gilt, dass die TER bei einem Aktienfonds maximal zwei Prozent, bei einem Rentenfonds maximal ein Prozent betragen sollte.
  6. Um Fondsanteile zu erwerben, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Auch in diesem Fall gilt, dass die Banken und Sparkassen vor Ort im Vergleich zu ihren Mitbewerbern im Internet recht hohe Gebühren verlangen. Die Nettorendite liegt demzufolge höher, wenn Sie keine oder nur niedrige Depotgebühren bezahlen müssen. Direktbanken bieten zudem fast alle Fondsgesellschaften an, während Filialbanken und Sparkassen vorwiegend die Anteile der hauseigenen Kapitalanlagegesellschaft verkaufen wollen.
  7. Die Auswahl des besten Fonds ist keine Verbindung auf Lebenszeit. Es heißt zwar „hin und her macht Taschen leer“, soll heißen, Fonds sollten nicht dauernd ausgetauscht werden. Auf der anderen Seite ist es aber notwendig, gelegentlich einmal die Positionen im Depot zu überprüfen, gegebenenfalls auch Gewinne zu realisieren und den entsprechenden Fonds gegen einen anderen auszutauschen. Gleiches gilt natürlich, wenn die Anteile nicht mehr den Erwartungen entsprechen.
  8. Monatliche Fondssparpläne bieten einen ganz besonderen Charme. Die Anteile unterliegen börsentäglichen Wertschwankungen. Wer jeden Monat einen festen Betrag spart, erwirbt einmal mehr, einmal weniger Anteile. Nach einigen Jahren führt dieser Effekt, der Durchschnittskosteneffekt (Cost Average), dazu, dass eine höhere Wertsteigerung stattfindet, als wenn Sie jeden Monat eine bestimmte Anteilszahl erwerben. 

Die Kombination aus richtigem Fonds und günstiger Verwaltung, sowie kostenreduziertem Erwerb ist gerade bei niedrigen Zinsen ein hervorragendes Instrument zum Vermögensaufbau.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.