Ausgabeaufschlag bei Fonds

Ausgabeaufschlag bei Fonds – 4 Tipps zum Kosten sparen

Die Geldanlage in Fonds erfreut sich bei Anlegern seit vielen Jahren großer Beliebtheit und das nicht nur in Deutschland. Bei den über 8.000 in Deutschland zugelassenen Fonds findet sich die ganze Bandbreite von Geldmarktfonds über Anlagen in sonstige festverzinsliche Wertpapiere, Standardaktien bis hin zu speziellen Marktsegmenten wie Technologie oder Länderauswahl.

Ausgabeaufschlag bei Fonds
© ijeab – stock.adobe.com

Bis zu sechs Prozent Ausgabeaufschlag

Die Anlage in Fonds hat für den Sparer den Vorteil, dass er sich im Grunde um nichts kümmern muss. Das Fondsmanagement übernimmt die Auswahl der einzelnen Wertpapiere und kauft und verkauft je nach Marktlage. Dafür verlangt jede Fondsgesellschaft eine Verwaltungsgebühr. Das Haar in der Suppe ist allerdings der Ausgabeaufschlag, der bei fast allen, auch bei vielen Geldmarktfonds, fällig wird. Der Ausgabeaufschlag variiert je nach Anlageschwerpunkt zwischen einem und bis zu sechs Prozent. Bei einem durchschnittlichen Aktienfonds  werden normalerweise fünf Prozent Ausgabeaufschlag einbehalten. Bei einer Anlage von 20.000 Euro werden faktisch nur 19.000 Euro angelegt, 1.000 Euro sind die Provision für den Vermittler oder die Bank.

Entscheidend ist, dass der Ausgabeaufschlag erst einmal durch eine Wertentwicklung kompensiert werden muss. Fonds, die ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden, haben höhere Verwaltungskosten. Der Anleger müsste also schon zum Zeitpunkt der Anlage wissen, wie lange er investiert bleiben möchte, um die günstigere Alternative zu wählen.

Geldmarktfonds werden häufig dazu benutzt, Gelder kurzfristig zu parken. Geldmarktfonds profitieren weniger von Kurssteigerungen. Hier liegt das Augenmerk auf der Ausschüttung. Zu Zeiten von niedrigen Zinsen wird es schwierig, bei einem kurzfristigen Investment einen möglichen Ausgabeaufschlag von einem Prozent zu kompensieren.





Möglichkeiten, den Renditekiller Ausgabeaufschlag zu umgehen

Tipp 1

Wenn Sie sich für einen bestimmten Fondstyp entschieden haben, vergleichen Sie ähnliche Fonds hinsichtlich der langfristigen Wertentwicklung und der Kosten.

Tipp 2

Sprechen Sie mit Ihrem Bankberater, wenn er Ihnen Fonds vorschlägt. Verhandeln Sie über den Ausgabeaufschlag. Machen Sie deutlich, dass es kostengünstige Alternativen gibt.

Tipp 3

Für den Fall, dass Sie kein weiteres Depot bei einem Online-Broker eröffnen möchten, prüfen Sie, ob der gewünschte Fonds an der Börse gehandelt wird. In Stuttgart trifft dies auf 100 Fonds, in Hamburg auf über 3.000 Fonds zu. Bei einem Erwerb über die Börse fällt kein Ausgabeaufschlag an. Geben Sie Ihrer Bank also einen Kaufauftrag über die Börse.

Berechnen Sie einmal, wie viel aus den 1.000 Euro aus dem obigen Beispiel bei einer Wertentwicklung von durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr nach fünf Jahren an Kapital geworden wäre. Diese Berechnung zeigt auf, dass der Erwerb ohne Ausgabeaufschlag für den Anleger sinnvoll ist.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.