Holzfenster renovieren, hört sich sicherlich recht schwierig an. Ist es aber eigentlich gar nicht. Halten Sie sich am besten einfach an unsere Anleitung.
Fenster mit einem Rahmen aus Holz passen eigentlich zu jedem Einrichtungsstil und wirken wesentlich hübscher als Fenster mit einem Kunststoffrahmen. Allerdings sind sie nicht ganz so pflegeleicht und nach einigen Jahren sieht das Holz oftmals nicht mehr so schön aus. Auch wenn Sie Türen aus Holz haben, müssen Sie diese von Zeit zu Zeit renovieren, damit sie wieder gut aussehen. Was Sie dafür benötigen und wie Sie beim Renovieren vorgehen müssen, erklären wir Ihnen hier.
Inhaltsverzeichnis
Welcher Lack ist der richtige?
Bevor Sie mit der Renovierung beginnen, stellt sich erst einmal die Frage nach dem richtigen Lack. Grundsätzlich entsteht ein Problem, wenn Sie einen lösemittelhaltigen Lack verwenden, obwohl früher ein Wasserlack aufgetragen wurde. In diesem Fall würde das im Lack enthaltene Lösemittel den alten Lack angreifen und eventuell zum Ablösen von diesem führen.
Der umgekehrte Fall ist auch nicht optimal. Denn wenn Sie mit einem Wasserlack über einen alten Lack mit Lösemitteln streichen, können dunkle Flecken entstehen, was optisch nicht gerade toll aussieht. Auf jeden Fall muss der Lack blockfest sein, denn sonst kann es passieren, dass die Flügel am Rahmen festkleben sobald die Fenster geschlossen sind.
Eine Alternative zu Lacken sind Lasuren, bei denen die Renovierung auch nicht so aufwendig ist. Lasuren auf Wasserbasis sind allerdings nicht zu empfehlen, denn diese halten nicht sehr lange, sodass Sie nach kurzer Zeit einen erneuten Anstrich vornehmen müssen.
Tipp: Falls die Fenster oder Türen noch nicht allzu alt sind, können Sie sich eventuell beim Hersteller erkundigen, welcher Lack oder welche Lasur bei der Herstellung verwendet wurde. Dann ist es natürlich am besten, dieses Produkt zu verwenden. Oder der Hersteller empfiehlt Ihnen ein geeignetes Produkt für die Auffrischung des Holzes.
Welche Werkzeuge werden benötigt?
Zuerst müssen Sie ein paar Werkzeuge und Utensilien bereitlegen, denn es ist nicht nur damit getan, das Holz zu lackieren. Vor dem neuen Anstrich muss der alte Lack entfernt und das Fenster optimal auf die Lackierung vorbereitet werden, damit das Ergebnis nachher ordentlich ausfällt. Zur Renovierung werden die folgenden Werkzeuge benötigt:
» Klebeband
» Arbeitsböcke
» Stechbeitel
» Abdeckplane
» Elektroschleifer oder Schleifklotz
» Schleifpapier K60-80 K120-150
» Handschleifpapier K80-150
» Fensterlack
» Silikonspritze
» Silikonabzieher
» Wasser mit Spülmittel
Holzfenster renovieren – Schritt für Schritt Anleitung
» Schritt 1:
Bevor es losgehen kann, sollten Sie sich überlegen, ob Sie die Rahmen nur außen oder auch innen streichen möchten. Falls Sie nur außen streichen möchten, können Sie die Flügel im Rahmen lassen, ansonsten sollten Sie diese aushängen und auf Arbeitsböcke legen. Unter den Arbeitsböcken sollte eine Abdeckplane liegen, damit der Boden gut geschützt ist.
Am besten arbeiten Sie aufgrund der entstehenden Dämpfe im Außenbereich, im Innenbereich müssen Sie einen gut belüfteten Raum auswählen.
» Schritt 2:
Nun müssen Sie die Fenstergriffe und eventuell vorhandene Beschläge entfernen. Um das Glas beim Schleifen zu schützen, sollten Sie es unbedingt mit Klebeband abkleben, damit keine Kratzer entstehen.
» Schritt 3:
Wenn der Lack porös ist, können Sie ihn mit einem Spachtel oder einem Stechbeitel abschaben. Wenn das Silikon bereits porös oder schimmelig ist, sollten Sie es vorsichtig mit einem Tapetenmesser entfernen. In der Regel ist dies im unteren Bereich des Fensters notwendig. Falls es möglich ist, sollten Sie auch die Dichtung am Fensterfalz entfernen.
» Schritt 4:
Mit dem Schleifklotz oder dem Elektroschleifen müssen Sie nun den alten Lack an den stark verwitterten Stellen komplett abschleifen, bis das Holz zu sehen ist. Für diesen Schleifvorgang sollten Sie ein grobes Schleifpapier mit einer Körnung K60-K80 verwenden. Falls die Lackschicht sehr dick ist, können Sie auch K40 verwenden.
Die restlichen Flächen anschließend mit einem feineren Schleifpapier, am besten K120-K150, schleifen. Dabei auch noch einmal über die Stellen fahren, die Sie bereits mit dem groben Schleifpapier bearbeitet haben. Die Stellen, die mit dem Elektroschleifer nur schlecht zu erreichen sind, müssen Sie mit Handschleifpapier bearbeiten. Ein Schleifklotz kann hier die Arbeit enorm erleichtern.
» Schritt 5:
Da Alkydharzlack sehr lange zum Trocknen braucht, sollten Sie die Fenster nach den Vorarbeiten am besten wieder in den Rahmen einhängen.
» Schritt 6:
Nun geht es an das Lackieren der Fensterrahmen. Zuerst müssen Sie hierbei die Stellen streichen, an die Sie später nur schwer herankommen. Das sind vor allem die Stellen, die durch die Laibung der Mauer nur schwer zu erreichen sind, sowie die Bandseite.
Anschließend sollten Sie alle offenen Holzstellen mit dem Lack grundieren. Sie können natürlich auch den ganzen Fensterrahmen lackieren, aber auf die Stellen, auf denen sich kein intakter Lack mehr befindet, müssen Sie auf jeden Fall eine zusätzliche Schicht Lack auftragen.
Tipp: Eine schönere Oberfläche bekommen Sie, wenn Sie den Lack erst mit dem Pinsel auftragen und dann gleich noch einmal mit dem Lackroller darüber gehen.
» Schritt 7:
Nach der ersten Schicht Lack müssen Sie die Flächen mit einem Schleifpapier K150 nochmals abschleifen. Anschließend noch einmal das ganze Fenster lackieren. Es ist sogar empfehlenswert, noch eine zweite Schicht aufzutragen, sodass die Stellen mit dem blanken Holz am Schluss drei Schichten Lack haben.
Damit der Flügel nicht am Rahmen festklebt, müssen Sie das Fenster während der Trockenzeit kippen, oder besser noch offen stehen lassen.
» Schritt 8:
Nach dem Lackieren können Sie das Klebeband wieder entfernen. Zuletzt müssen Sie jetzt nur noch das entfernte Silikon erneuern und die Fenster putzen.
Das könnte Sie auch interessieren:
» Holztreppe renovieren – Schritt für Schritt Anleitung
» Holzmöbel auffrischen – 4 Tipps