Ihr Kind beißt?

Ihr Kind beißt? – Unsere Tipps für Gegenmaßnahmen

Immer wieder kommt es vor, dass sich Kinder beim Spielen beißen. Die Eltern des gebissenen Kindes sind natürlich verärgert und wütend. Die Eltern des jungen Übeltäters können sich meist nicht erklären, warum ausgerechnet ihr Kind beißt. Um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, müssen Sie die Gründe verstehen und versuchen, dem Kind in der Situation zu helfen. Aus Bösartigkeit beißt nämlich kaum ein Kind.

Ihr Kind beißt?
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Ausdruck von Gefühlen

Gerade kleine Kinder können ihre Gefühle noch schwer ausdrücken. Entweder können Sie eh kaum bis gar nicht sprechen oder ihnen fehlt einfach noch der nötige Wortschatz. Doch Kinder haben bereits eine ausgeprägte innere Erlebniswelt. Für diese haben aber gerade Kleinkinder keine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten, deswegen werden besonders 2- und 3-Jährige schnell aggressiv und versuchen so, sich auszudrücken. Gerade in dieser Lebensphase kann es vorkommen, dass Ihr Kind beißt, weil es sich von anderen Kindern bedrängt fühlt oder ihm jemand ein Spielzeug weggenommen hat, dass es als sein Eigentum ansieht. Es kann natürlich auch passieren, dass die Großmutter gebissen wird, die das Kind liebevoll in die Wange kneift. Kinder mögen das nicht.

Wenn Ihr Kind aus dem Grund beißt, sich nicht anders ausdrücken zu können, dann sollten Sie Rücksicht auf Ihr Kind nehmen und probieren die Empfindungen und die Verhaltensweise Ihres Kindes nachzuvollziehen. Versuchen Sie Ihrem Kind in einem klärenden Gespräch zu verdeutlichen, dass man so etwas nicht macht.

Ausdruck von Überforderung

Es kann auch sein, dass Ihr Kind beißt, weil es von der Situation überfordert ist. Gerade bei jungen Kindern kann es in der Krabbelgruppe oder im Kindergarten zu solchen Beißattacken kommen.  Ihr Kind ist neu in der Gruppe und kennt die Menschen der ungewohnten Umgebung noch nicht. Da Kindern noch das räumliche Vorstellungsvermögen fehlt, fühlen sie sich von allen Seiten bedrängt und wollen sich einfach nur Raum verschaffen.





Gewöhnungszeit

Wenn der Biss zu Beginn einer solchen Situation passiert ist, sollten Sie die Einführung langsamer angehen und dem Kind Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Anpassungsstörung

Bei älteren Kindern, etwa nach der Einschulung, könnte das Verhalten auf eine psychische Ursache hindeuten, die gerade ab einem gewissen Alter geklärt werden muss. Vermutlich fühlt sich Ihr Kind auch jetzt bedrängt. Die richtige Anlaufstelle könnte hier ein Kinderpsychologe sein.

Klärende Gespräche sind wichtig

Wenn Ihr Kind ein anderes gebissen haben sollte, versuchen Sie mit Ihrem Sprössling zu sprechen und die Situation zu erklären. Sie können auch nach den Gründen fragen, sollten aber nicht enttäuscht oder wütend sein, wenn die Kleinen ihn nicht benennen können. Jetzt sind Sie gefordert. Versuchen Sie die Gründe selbst aus dem Verhalten Ihresd Kindes zu erschließen.

Angemessenes Verhalten vorgeben

Machen Sie Ihrem Kind in einem Gespräch begreiflich, wie es sich in Zukunft in einer solch brenzligen Situation richtig verhalten sollte. Wichtig ist dabei ein ruhiger Ton und die Fähigkeit dem Kind zuzuhören und seine Sicht der Dinge zu erfahren, sofern tatsächlich mehr dahintersteckt.

Grenzen abstecken

Bei einem kleinen Kind können Sie ziemlich sicher davon ausgehen, dass es sich einfach wehren oder wissen wollten, ob es sich so was erlauben kann, den Freund zu beißen.
Wenn Ihr Kind schon älter ist und noch immer beißt, sollten Sie intensiver nach den Gründen forschen und notfalls auch ein Kinderarzt zum Gespräch hinzuziehen, um das Verhalten Ihres Kindes zu normalisieren.

Fazit

Wenn Ihr Kind beißt, dann ist das oftmals eine Ausdrucksform des inneren Erlebens des Kindes. Wenn Sie verstehen, was ihr Kind im Innern durchlebt, können Sie diesem ungewünschten Verhalten ein Ende setzen.

Stefanie

Steffi gehört zum Team von Tipps.net. Als berufstätige Mutter ist sie vor allem Expertin für Kindererziehung und Familienmanagement. Aber auch aus Ihrem Garten bringt sie viele gute Tipps mit.