Kostenloses Girokonto Auswahl

Kostenloses Girokonto – 5 Fragen und Antworten zur Auswahl

Wer heute für die Kontoführung seines Girokontos noch Geld bezahlt, ist selbst Schuld – sollte man meinen. Bei den klassischen, gebührenpflichtigen Konten liegen die Kosten für die Bankkunden zwischen 60 Euro und 200 Euro im Jahr. Ein Vergleich und ein eventueller Wechsel sparen so dem Privathaushalt schnell einige Euro ein.

Auch wenn ein kostenloses Girokonto verlockend klingt, sollten Sie bei der Auswahl einiges beachten | © blende11.photo / stock.adobe.com

Kostenlose Girokonten gibt es inzwischen in großer Auswahl und zahlreichen Facetten. Im Idealfall verdient Ihr Girokonto sogar noch Geld für Sie. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie kostenlos ist ein gebührenfreies Girokonto eigentlich? Es gibt bei den angebotenen Varianten spürbare Unterschiede. Die fünf wichtigsten Auswahlkriterien haben wir hier für Sie aufgelistet.

5 Merkmale zur Auswahl des Girokontos

1. Wie hoch ist der Überziehungszins?

Ein wesentlicher Aspekt, der bei der Nutzung eines Girokontos zu berücksichtigen ist, sind die Überziehungszinsen, auch Dispozinsen genannt. Sie fallen an, wenn das Konto über das vorhandene Guthaben hinaus in Anspruch genommen wird, also in den negativen Bereich rutscht. Obwohl das Konto kostenlos ist, können diese Zinsen recht hoch sein. Daher ist es wichtig, das Konto möglichst nicht zu überziehen oder eine Überziehung nur kurzfristig in Anspruch zu nehmen.

Die aktuelle Bandbreite reicht von 7,9% bis zu 13,99% für eine genehmigte Kontoüberziehung. Bei einer Kontoüberziehung von durchschnittlich 10 Tagen im Monat mit 1.000 Euro macht die Differenz pro Jahr 20,03 Euro aus. Wer aus Erfahrung weiß, dass er zu Kontoüberziehungen neigt, ist also besser beraten, nach einer Bank mit niedrigen Dispozinsen als nach einer Bank mit Guthabenverzinsung Ausschau zu halten.

2. Entstehen Kosten für die Kreditkarte?

Ein Leben ohne Plastikgeld ist heute nicht mehr vorstellbar. Sei es, um an einem Geldautomaten den Bargeldbedarf zu decken, sei es, um im Laden mit EC-Karte oder Kreditkarte zu bezahlen. Die EC-Karte wird Ihnen in der Regel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bei Kreditkarten ist das nicht überall der Fall. Die Bandbreite für die Jahresgebühr für eine Kreditkarte liegt zwischen 0 Euro und 40 Euro.





Auch wenn die Kreditkarte selbst kostenlos ist, können Kosten anfallen. Dazu zählen zum Beispiel Zinsen für nicht ausgeglichene Kreditkartenschulden am Ende des Abrechnungszeitraums oder Gebühren für das Abheben von Bargeld. Daher ist es wichtig, die Bedingungen der Kreditkarte genau zu prüfen und sie verantwortungsbewusst zu nutzen.

3. Kann ich kostenlos Geld abheben?

Für diejenigen, die häufig Bargeld am Automaten holen, aber in ländlichen Regionen leben, ist ein weiteres Entscheidungskriterium, ob und wo sie (weltweit) kostenlos Geld abheben können, oder beispielsweise nur innerhalb der CASH-Group. Hier sind die großen Privatbanken zusammengeschlossen, die aber gegenüber den Sparkassen mit 25.000 Geldautomaten bundesweit nur 7.000 Automaten zur Verfügung stellen. Gerade in außerstädtischen Regionen sind diese nur schwer zu finden.

Die Kosten für Abhebungen außerhalb des Gironetzes der eigenen Bank richten sich nach dem Betrag, den Sie abheben. In der Regel sind es zwischen 2 und 4 Prozent der Auszahlungssumme.

4. Muss ich einen Mindestgeldeingang haben?

Der Kostenseite eines kostenlosen Girokontos steht natürlich die Ertragsseite und der Dispo-Position das Guthaben gegenüber. Einige kostenlose Girokonten sind nur dann kostenlos, wenn monatliche Mindestzahlungseingänge erfolgen. In der Regel verlangen diese Banken mindestens 700,- EUR. Wird der Mindestgeldeingang unterschritten, fallen Gebühren an.

5. Wie hoch ist der Guthabenzins?

Wer als Bankkunde in der Position ist, immer ein Guthaben auf dem Girokonto zu unterhalten, orientiert sich bei der Auswahl des geeigneten Anbieters natürlich weniger am Dispo-Zinssatz, sondern daran, ob eine Verzinsung des Guthabens erfolgt. Der aktuelle Guthabenzins beträgt in der Spitze 3,35 %, ist aber natürlich, ebenso, wie Dispo-Zinsen variabel.

Die intelligenteste Lösung zur Auswahl des besten Girokontos ist ein Girokonto-Vergleich. Aufgrund Ihrer individuellen Kontoführung, unter Berücksichtigung von Überziehungen oder Guthabenhaltung, erhalten Sie hier die Vorschläge für das für Sie am besten geeignete kostenlose Girokonto.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.