LTE-Buchstaben als neuer Mobilfunkstandard.

Long Term Evolution – 5 Tipps für den LTE Tarifvergleich

Mit 100 Mbit/s durch das Internet surfen – das soll über ein sogenanntes LTE Netz nun möglich sein. Hier 5 Tipps, was Sie bei einem LTE Tarifvergleich alles beachten sollten.

LTE-Buchstaben als neuer Mobilfunkstandard.
Der neue LTE-Standard im Mobilfunk. © fotogestoeber / stock.adobe.com

LTE – Long Term Evolution

LTE (Long Term Evolution) oder frei übersetzt Langfristige Entwicklung steht für die vierte Generation (4G) des Mobilfunks und verspricht die flächendeckende Versorgung Deutschlands mit schnellem Breitbandempfang. Wer bis dato nicht das Glück hatte, in einer Großstadt oder einem Ballungszentrum zu wohnen und einen DSL-Anschluss sein Eigen zu nennen, kann auf dem Land jetzt auf das LTE-Netz zurückgreifen, per Funk telefonieren und mit Höchstgeschwindigkeit surfen. Wie sich LTE bewährt, wird sich zeigen, und wie schnell Sie wirklich im Internet unterwegs sein können, hängt vom Vertrag ab. Worauf Sie bei LTE-Verträgen achten sollten, lesen Sie hier.

Wie funktioniert LTE?

Im Mai 2010 hatte die Bundesnetzagentur frei gewordene Frequenzen versteigert, die bis dahin von Fernsehsendern genutzt wurden. Durch die Umstellung vom analogen auf den digitalen Empfang wurden auf diese Weise hauptsächlich Frequenzen im 800 MHz-Bereich und 2,6 GHz-Bereich frei. Die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 sicherten sich die 800 MHz-Bereiche und einige 2,6 GHz-Frequenzen, während E-Plus zunächst abwartete und sich später für noch freie 2,6 GHz Frequenzen entschied. LTE hat dabei nichts mit UMTS und HSDPA zu tun, weshalb die bisherigen Mobilfunkstandorte entsprechend aufgerüstet werden müssen. Doch bis die Technologie ausgereift ist, dauert es noch eine Weile, zumal die Entwicklung kompatibler Handys noch hinterherhinkt. In einigen Großstädten starteten die Telekom und Vodafone Mitte 2011 die ersten Versuche mit LTE Surfsticks (siehe mobile-surfstick.de).

5 Tipps für den LTE-Tarifvergleich

Tipp 1 – Verfügbarkeit testen

LTE wird zunächst ausschließlich in ländlichen Gebieten ausgebaut und angeboten. Deshalb können Sie sich auch nicht anmelden, wenn Sie im Einzugsbereich von Ballungsgebieten wohnen, denn dort haben Sie DSL-Empfang. Das bedeutet aber noch keine 100-prozentige Garantie, dass Sie LTE auch nutzen können, wenn Sie auf dem Land wohnen, denn noch sind nicht alle Standorte ausgebaut. Die Verfügbarkeit können Sie jeweils auf den Seiten der Provider Vodafone, Telekom und O2 testen.

Tipp 2 – Downloadgeschwindigkeiten vergleichen

Was in der Theorie möglich ist, zeigt sich noch längst nicht in der Praxis. Die Werbung lockt zwar mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s, doch wenn Sie die Konditionen einmal vergleichen, werden Sie feststellen, dass Sie mit LTE stellenweise noch langsamer sind als mit UMTS/HSDPA. Mit Stand vom Juli 2011 bietet die Telekom im LTE-Bereich lediglich eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 3.000 Kbit/s also 3 MBit/s an, O2 gewährleistet mit LTE immerhin eine Datenübertragungsrate von 7,2 MBit/s, während Vodafone vier verschiedene Tarife mit jeweils 3,6 MBit/s, 7,2 MBit/s, 21,6 MBit/ und 50 MBit/s zur Auswahl stellt. Grund für die von der Theorie abweichenden Übertragungsgeschwindigkeiten ist die Tatsache, dass Sie 100 MBit/s nur dann erreichen, wenn Sie unmittelbar neben dem Sendemast wohnen und Sie der einzige Nutzer im jeweiligen Netz sind. Niedrige Geschwindigkeiten sind angesichts vieler Nutzer also bei LTE natürlich genauso Realität wie bei UMTS/HSDPA auch.





Tipp 3 – Kosten für die Hardware und Anschlussgebühren vergleichen

Wenn Sie LTE zu Hause nutzen möchten, sind Sie wie bei DSL auf einen gesonderten Router angewiesen, der im Lieferumfang enthalten ist. Vodafone bietet eine LTE-Startprämie, wonach alle Kunden, die bis zum 31.07.2011 einen LTE-Vertrag abschließen, den Aufpreis für die Hardware und den monatlichen Basispreis für die ersten drei Monate gutgeschrieben bekommen. Bei der Telekom haben Sie die Wahl zwischen Kauf (129,99 Euro) oder monatlicher Miete von 4,95 Euro. O2 berechnet für den Router einmalig 49,90 Euro. Ebenso schlagen natürlich die Anschlusskosten zu Buche. Bei Vodafone wird die Monatspauschale nach gewisser Zeit einfach erhöht, die Telekom erhebt einen einmaligen Bereitstellungspreis von 59,95 Euro und bei O2 bezahlen Sie für den Anschluss 49,90 Euro.

Tipp 4 – Monatstarife vergleichen

Wenn Sie die monatlichen Tarife vergleichen, sollten Sie nicht nur auf die Datenübertragungsrate achten, sondern auch die Angebote dahingehend prüfen, ab welchem verbrauchten Datenvolumen Ihr Empfang gedrosselt wird. Die Staffelpreise von Vodafone beginnen beispielsweise mit einem monatlichen Frühbuchertarif von 29,99 Euro und einem Inklusivvolumen von 5 GB, wobei der Monatsbetrag später erhöht wird. Bei der Telekom bezahlen Sie im Monat grundsätzlich 39,95 Euro, wobei Ihnen ein Datenvolumen von 3 GB zur Verfügung steht. O2 verlangt im ersten halben Jahr 29,90 Euro pro Monat, danach 39,90 Euro, bietet dafür aber 10 GB Datentransfer. Bei allen Anbietern surfen Sie nach dem vertraglich festgelegten Verbrauch wesentlich langsamer – nämlich bei 384 Kbit/s (UMTS Geschwindigkeit).

Tipp 5 – Erst mal abwarten

Egal welchen Anbieter Sie bevorzugen: Sie verpflichten sich auf jeden Fall für mindestens zwei Jahre. Da der LTE-Ausbau in den nächsten Monaten rasant voranschreiten wird, steigt der Konkurrenzdruck und die Angebote werden sicher attraktiver. Bevor Sie sich für LTE entscheiden, warten Sie noch ein paar Wochen und die großen Testläufe ab. Die Erfahrung zeigt, dass sich im Laufe der ersten Zeit auch die Hardware und somit der Empfang verbessert. Sämtliche Preise und weitere Konditionen finden Sie auf den Seiten der bekannten Provider:

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.