Rosen erfreuen uns während der gesamten Gartensaison mit ihrer wunderbaren Blütenpracht, sind relativ unempfindlich und bringen je nach Sorte laufend neue Blüten hervor. Damit sie optimale Wachstumsbedingungen haben, sind Schnittmaßnahmen unabdingbar. Viele Hobbygärtner fürchten jedoch, dabei etwas falsch zu machen. Aber Rosen beschneiden ist keine Kunst, wenn Sie einige Grundregeln beachten.
Inhaltsverzeichnis
Warum Rosen beschneiden
Mancher Hobbygärtner fragt sich, warum man überhaupt Rosen beschneiden soll: Rosen blühen immer an den neuen Trieben, deren Wüchsigkeit und Blühwilligkeit Sie durch den Rückschnitt fördern.
Der richtige Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist das zeitige Frühjahr kurz nach dem ersten Austrieb und wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Es gibt dabei unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich je nach Wuchsform richten. Im Herbst wird nur wenig bis gar nicht geschnitten. Es empfiehlt sich nur solche Triebe etwas einzukürzen, die zu lang geraten sind. Würden Sie alle Triebe jetzt zu sehr zurückschneiden, dann könnten die Rosen im Winter bei starkem Frost völlig erfrieren.
Werkzeuge zum Rosen beschneiden
Für den Rosenschnitt benötigen Sie eine Rosenschere sowie eine Astschere für die dickeren Stiele, am besten auch Handschuhe zum Schutz vor Dornen. Das Werkzeug sollte von guter Qualität und stets gut geschärft sein. Wird der Schnitt nämlich mit einer stumpfen Schere ausgeführt, werden die Stiele eher gequetscht als geschnitten, außerdem werden die Ränder fransig. Dies ermöglicht Krankheitserregern und Pilzen leichtes Eindringen.
Rosen beschneiden – So wird’s gemacht
- 1. Sie müssen die Rosen immer oberhalb eines Auges schneiden. Das sind die winzigen Knospenansätze an den Stielen. Achten Sie dabei unbedingt, dass der Schnitt etwa 0,5 cm oberhalb des Auges angesetzt und leicht schräg ausgeführt wird. Dadurch kann auftreffendes Regenwasser leicht abfließen und keine Fäulnis verursachen.
- 2. Schneiden Sie nicht zu schräg und nicht zu nah am Auge, da die Rose sonst austrocknet.
- 3. Am besten wählen Sie stets solche Augen, die nach außen weisen, weil dann der Neuaustrieb auch nach außen wächst. So werden unerwünschte Verzweigungen ins Innere des Rosenstrauchs vermieden.
- 4. Für alle Rosensorten gilt, dass zunächst alle schwachen, vertrockneten und erfrorenen Zweige bis ins frische Holz zurückgeschnitten werden. Frisches Holz erkennen Sie am weißen Inneren. Bei kranken oder vertrockneten Trieben ist das Innere braun.
- Tipp: Eine Faustregel gibt es: Je mehr Sie zurückschneiden, desto länger und kräftiger ist der Neuaustrieb, daher lässt man dickere Triebe etwas länger und schneidet dünnere und schwächere Triebe etwas stärker zurück.
Beet- und Edelrosen
Entfernen Sie zunächst die überalterten Triebe. Das sind alle Zweige, die älter als 3-4 Jahre sind. 5 junge Triebe können Sie stehen lassen. Diese schneiden Sie dann auf etwa ein Drittel bis ein Viertel der normalen Wuchshöhe zurück.
Strauchrosen
Strauch- oder Parkrosen zeichnen sich durch eine etwas höhere und buschigere Wuchsform als Beet- oder Edelrosen aus. Sie werden nicht so stark beschnitten. Es genügt, überalterte und zu dicht stehende Zweige zu entfernen. Stärkere Triebe werden nur ganz leicht eingekürzt, schwache Triebe können auf etwa 3-4 Augen zurückgeschnitten werden.
Kletterrosen
Hier entfernen Sie zunächst abgestorbenes Holz und quertreibende Zweige. Kletterrosen blühen an den Seitentrieben der einjährigen Zweige, daher bindet man die Neuaustriebe am besten bogenförmig an. Sie bilden dann blühende Seitentriebe. Schnittmaßnahmen beschränken sich auf das Entfernen zu schwacher Triebe oder gelegentlich das Entfernen zu alter Triebe, um einen Neuaustrieb zu erreichen.
Stammrosen
Hier kommt es vor allem auf einen harmonischen Kronenaufbau an. Stammrosen werden ähnlich zurückgeschnitten wie Beetrosen, zusätzlich kann der Austrieb nochmals nach Erscheinen des 3. Blattes eingekürzt werden, um eine buschige Krone zu erreichen. Trauerrosen, die ja von Kletterrosen abstammen, werden nicht so stark zurückgeschnitten.
Tipp: Entfernen Sie bei allen Rosen die verwelkten Blüten. Dabei setzen Sie den Schnitt am besten direkt unter dem zweiten Blatt nach der Blüte an. So werden Sie den ganzen Sommer lang mit üppigem neuen Blütenflor belohnt, sofern die Sorte nicht einmaltragend ist.