Sie sind klein, rot und können erheblichen Schaden anrichten: Spinnmilben. Woran Sie die Schädlinge erkennen und wie Sie sie bekämpfen können, erkläre ich Ihnen hier.
Spinnweben sind wirklich eine ekelhafte Angelegenheit. Aber wir machen sie schnell weg und gut ist. Aber wenn sich Spinnweben auf einer Pflanze breit machen, dann hat das einen anderen Grund. Eigentlich sehen wir Sie mit dem bloßen Auge fast gar nicht, aber sie sind da. Die Spinnmilben. Und sie saugen unsere schönen Pflanzen einfach aus bis sie irgendwann so geschwächt sind, dass sie eingehen.
Dieses Phänomen tritt häufig im Herbst oder Winter auf, wenn die Heizungen eingeschaltet sind. Die Zimmerpflanzen bekommen während der kalten Jahreszeit viel weniger Sonnenlicht und wenn dann noch trockene Heizungsluft dazu kommt, dann ist das eine fatale Kombination. Besonders stark betroffen sind vor allem die Pflanzen, die auf dem Fensterbrett direkt über der Heizung stehen.
Inhaltsverzeichnis
Woran erkennt man einen Befall mit Spinnmilben?
Es gibt nicht nur eine Art von Spinnmilben, deswegen sind die Schadbilder auch etwas unterschiedlich. Doch am weitesten verbreitet ist die Gemeine Spinnmilbe und ihre Anwesenheit erkennen Sie an den feinen Gespinsten, die sich um die Pflanzenteile legen.
Alle anderen Spinnmilben-Arten, die an Zimmerpflanzen zu finden sind, bilden keine Gespinste. Dazu zählen zum Beispiel die Kakteen-Spinnmilbe, die Gewächshaus-Spinnmilbe oder auch die Orchideen-Spinnmilbe. Bei diesen Spinnmilben zeigt sich ein Befall durch viele helle, feine Sprenkel auf den Oberflächen der Blätter. Diese Muster entstehen dadurch, dass die winzigen Tierchen ihr Saugorgan wie einen Stachel in die Blätter stechen, sodass sie den Saft aussaugen können. Wenn die Pflanze sehr stark von Spinnmilben befallen ist, dann trocknen die Blätter sogar komplett aus.
Sind manche Pflanzen besonders anfällig für Spinnmilben?
Diese Schädlinge können theoretisch an jeder Zimmerpflanze vorkommen, doch besonders beliebt sind:
» Gummibaum
» Fuchsien
» Efeu
» Schönmalven
» Primeln
» Hibiskus
» Alpenrosen
Allerdings können Sie Ihre Pflanzen effektiv vor einen Befall schützen und die kleinen Tierchen auch ganz einfach bekämpfen. Das möchte Ich Ihnen nachfolgend einmal etwas genauer erklären.
Spinnmilbenbefall vorbeugen
» Tipp 1 – Luftfeuchtigkeit erhöhen
Da die lästigen Schädlinge warme Temperaturen und trockene Luft bevorzugen, sollten Sie im Herbst und Winter für mehr Feuchtigkeit in den Wohnräumen sorgen. So könnten Sie Ihre Pflanzen zum Beispiel regelmäßig mit etwas Wasser besprühen. Außerdem können Sie breite Teller unter die Töpfe stellen, und dort immer ein wenig Wasser drin stehen lassen.
» Tipp 2 – umtopfen
Es hat sich auch gezeigt, dass viele Pflanzen durch zu viel Dünger anfälliger für Spinnmilben werden (Lesetipp: Pflanzen düngen – So machen Sie es richtig). Sollte dies der Fall sein, dann sollten Sie die Pflanze aus dem Pflanzgefäß nehmen und etwas Sand unter die Blumenerde mischen.
Der Effekt: Der durchlässige Boden sorgt dafür, dass sich die Nährstoffe aus dem Dünger nicht so gut halten.
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Spinnmilben bekämpfen
» Tipp 3 – Pflanze abduschen
Wenn die Pflanze nur ganz leicht befallen ist, dann können Sie sie auch in der Badewanne mit einem etwas härteren Strahl abspritzen. Um zu verhindern, dass die Erde dabei total durchnässt wird, sollten Sie einfach eine Plastiktüte von unten über den Blumentopf stülpen und ihn oben zubinden.
Mit einer durchsichtigen Tüte müssen Sie anschließend die Krone der Pflanze umhüllen und die Krone auf diese Weise für eine ganze Woche so unter Verschluss lassen. Während dieser Zeit die Pflanze ganz normal mit Wasser versorgen.
» Tipp 4 – Neemöl nutzen
Eine weitere Möglichkeit, die Schädlinge chemiefrei zu bekämpfen, ist der Einsatz von Neemöl. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Öl, das aus den Samen des Niembaumes gewonnen wird. Einfach mehrmals aufsprühen. Wichtig: Machen Sie zwischen den Anwendungen immer eine Woche Pause.
➥ Bayer Bio-Schädlingsfrei Neem
» Tipp 5 – Raubmilben einsetzen
Sie können Spinnmilben auch mit anderen Milben, nämlich den sogenannten Raubmilben, bekämpfen. Dies ist allerdings nur im Wintergarten oder im Gewächshaus zu empfehlen. Bestellen können Sie Raubmilben normalerweise in jedem guten Gartenfachhandel. Es handelt sich dabei um Nützlinge, die Sie nur auf die von Spinnmilben befallenen Pflanzen setzen müssen und schon erledigen sie ihre Arbeit. Sie saugen nämlich die Schädlinge und gleichzeitig auch deren Eier aus. Wenn die Raubmilben ausreichend Nahrung zur Verfügung haben, vermehren sie sich und haben bald die Überhand.
» Tipp 6 – Sud selber herstellen
Sie können auch einen Sud aus Zwiebeln und Knoblauch kochen oder eine Brühe aus Brennesseln oder Ackerschachtelhalm ansetzen. Dazu einfach 1 Kilogramm Brennnesselblätter, Zwiebeln oder Ackerschachtelhalm klein schneiden, in etwa 10 Liter Wasser geben und in einem verschlossenen Behälter etwa eine Woche ziehen lassen.
Mit dieser Flüssigkeit müssen Sie die Pflanzenteile dann einmal am Tag abwischen. Nach etwa einer Woche sollte sich dann eine Wirkung zeigen.
» Tipp 7 – chemisches Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen
Spinnmilben sind nicht ganz einfach loszuwerden und in vielen Fällen werden sie mit der Zeit auch gegen einige Mittel resistent. Sie sollten also nicht zu viel ausprobieren bevor Sie zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln greifen, denn das kostet oft nur unnötig Zeit und Nerven.
Im Handel finden Sie eine große Auswahl an speziellen Mitteln, deren Wirkstoffe meistens über die Wurzeln der Pflanze oder manchmal auch über die Blätter aufgenommen werden. Die Spinnmilben kommen dann mit den Giftstoffen in Berührung und sterben in der Folge ab. Empfehlenswerte Mittel sind zum Beispiel:
➥ Protect Garden Zierpflanzenspray Lizetan
➥ NEUDORFF Spruzit Schädlingsfrei
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