Zukunftsangst nach der Schule

Zukunftsangst nach dem Schulabschluss – helfende Tipps

Der Schulabschluss rückt immer näher. Aber wie soll es danach weitergehen? Eltern können Ihren Kindern den Druck und die große Zukunftsangst nach der Schule nehmen.

Zukunftsangst nach dem Schulabschluss - helfende Tipps
Ausbildung? Studium? | © HNFOTO – stock.adobe.com

Erwartungshaltungen und Zukunftsvorstellungen

War es nicht erst gestern, als mein Kind mit schüchternem Blick, Zahnlücke und großer Schultüte in den Händen die Schule betrat? Das waren noch Zeiten. Hier mussten sich Eltern und Kinder lediglich entscheiden, welche Hefte, Bücher und Stifte gekauft werden müssen. Und da Kinder halt ihren eigenen kleinen Kopf haben, gab es hier einige Diskussionen und Tränen.
Mittlerweile sind ein paar Jahre ins Haus gezogen. Jetzt geht es nicht mehr darum, welches Design auf dem Hausaufgabenheft sein soll, sondern darum welche Zukunftsvorstellungen das Kind hat. Manche Eltern haben schon einen genauen Plan was das Beste für Ihr Kind ist. Das sie damit Ihr Kind aber zusätzlich unter Druck setzen, ist vielen Eltern nicht bewusst. Ich habe Ihnen hier einmal ein paar Tipps und Ratschläge zusammengestellt, wie Sie Ihrem Kind die Angst vor der großen bedeutsamen Zukunftsentscheidung nehmen können.

Wie geht es nach der Schule weiter?

Das ist die Frage aller Fragen. Während der vielen Schuljahre wurde sich vor allem auf eines konzentriert – auf das Lernen und möglichst gute Noten beim Schulabschluss zu erreichen. Damit waren die Ziele, die Sinn erzeugten, jahrelang klar. Ausbildungs- und Studiumsplätze sind schließlich knapp, also muss man mit guten Noten überzeugen. Schon allein das ist für die Kinder auf Dauer viel zu hoher Druck.
Dazu kommt jetzt vor dem großen Schulabschluss, dass sie sich für einen Weg entscheiden sollen, ohne große Praxiserfahrungen zu haben und zu wissen, wie es in der großen weiten Welt aussieht. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder eine immense Angst vor der Zukunft und dem Versagen haben. Außerdem müssen sich die Jugendlichen neu orientieren, denn zuvor war es das Lernen das Sinn machte, aber was ist es nun? Zukunftsangst nach dem Schulabschluss kann daher auch Ausdruck einer Sinnkrise sein. Jetzt heißt es für die Eltern den Kindern unter die Arme zu greifen und Sie zu unterstützen und nicht noch weiteren Druck auszuüben.


Ähnliche Themen:
» Studieren mit Stipendium – So wird Ausbildung finanzierbar
» Wohnen und studieren in Berlin – Hilfreiche Tipps für Studienanfänger
» Versicherung für Azubis – Diese 7 sind wichtig






Möglichkeiten nach Schulabschluss der mittleren Reife

Wenn Ihr Kind gerade den mittleren Bildungsabschluss, die sogenannte Mittlere Reife (in manchen Bundesländern auch MSA oder MBA genannt) erlangt hat und einen Notendurchschnitt von mindestens 3,0 vorweisen kann, hat es zwei Möglichkeiten:

  • Fachoberschulreife
  • Ausbildung

Fachoberschulreife

An der Fachoberschule (FOS) muss es sich erst einmal für einen bestimmten Bildungszweig entscheiden. Den richtigen Bildungszweig zu bestimmen, fällt den meisten Schülern jedoch nicht schwer. Ob die Interessen im Bereich Technik, Soziales oder Wirtschaft liegt, können die meisten Kinder schnell bestimmen.

Tipp 1: Freie Entscheidung

Lassen Sie Ihr Kind frei entscheiden. Natürlich wäre es schön, wenn Ihr Kind einmal in Ihre Fußstapfen treten könnte oder für Sie etwas „Sinnvolles“ lernt. Fakt ist aber, dass Ihr Kind sich wohlfühlen muss und Spaß an dem hat, was es erlernt. Überredungskünste und Sätze wie „Mensch überleg es dir doch nochmal“ sind daher eher kontraproduktiv.

 

Ausbildung

Wenn Ihr Kind erstmal die Nase voll hat von der Schule, kann es auch eine Ausbildung absolvieren. Innerhalb von 3 Jahren werden hier theoretische, aber auch praktische Kenntnisse vermittelt. Eine Ausbildung zu machen, bedeutet aber auch, sich sicher zu sein, was man einmal werden möchte. Hier hapert es ein bisschen?

Tipp 2: Interessen genau erkennen

Versuchen Sie durch gezielte Fragen, die Fähigkeiten und Neigungen Ihres Kindes herauszufinden. Informieren Sie sich zudem zusammen gezielt über die verschiedenen Anforderungen einzelner Berufe, die in Frage kommen. Die örtliche Agentur für Arbeit kann Sie hierbei unterstützen. Bei völliger Ratlosigkeit bietet es sich auch an, einen sogenannten Berufscheck durchzuführen. Solche Programme verraten nach einigen Fragen den Persönlichkeitstyp und dazu passende Berufsmöglichkeiten. Vielleicht ist ja da genau das richtige Angebot dabei.

» Hier Berufscheck durchführen

Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler
© Maridav – stock.adobe.com

Möglichkeiten nach dem Abitur

Während des Abiturs haben die Kinder einiges im Kopf. Die vielen Klausuren und Tests, die die Lehrkräfte natürlich noch genau zum Ende des Schuljahres schreiben müssen. Neben pauken, stellt sich aber auch bei Abiturienten die Frage „Was mache ich eigentlich nach der Schule?“

  • Studium
  • Ausbildung
  • Freiwilliges soziales Jahr

Studium

Der große Sinn des Abiturs war es einmal, anschließend ein Studium aufzunehmen. Aber was und wo überhaupt? Kinder, die aus kleineren Städten kommen, wollen erstmal in die große weite Welt hinaus. Am liebsten in eine der größeren Hauptstädte, wo man nebenbei noch viel erleben kann.

Tipp 3: Die Macht der Zeit

Natürlich ist es wichtig, so kurz vor dem Schulabschluss die Entscheidung etwas zügiger zu treffen. Geben Sie Ihrem Kind aber ausreichend Zeit, um sich entscheiden zu können. Um herauszufinden, was es einmal werden möchte. Falls neben der Berufswahl auch die örtliche Wahl eine schwere Entscheidung darstellt, packen Sie ein paar Sachen zusammen und schauen Sie sich die Orte gemeinsam an. Universitäten bieten auch oft einen Tag der offenen Tür an, wo sie gemeinsam schon mal hinein schnüffeln können.

Können Sie Ihrem Kind trotz allem keine große Hilfe sein, gibt es hier die Möglichkeit, sich professionell beraten zu lassen.

 

Ausbildung

Jugendliche, die nach dem Abitur finanziell auf eigenen Beinen stehen wollen, entscheiden sich gern für eine anschließende Ausbildung. Wenn sich aber auch hier die Frage stellt „Worauf soll ich mich eigentlich bewerben?“, dann wäre jetzt sicherlich der richtige Zeitpunkt den Berufscheck durchzuführen. Einfach die Fragen beantworten und nach kurzer Zeit erhält Ihr Kind eine beratende Berufsorientierung.

Freiwilliges Soziales Jahr

Nach dem Abitur haben viele Jugendliche erstmal die Nase voll vom Schulbank drücken. Sie wollen keine Bücher wälzen oder lange Aufsätze schreiben. Für solche Zwecke bietet sich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an. Hier hat ihr Kind Zeit sich selbst besser kennenzulernen und seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Tipp 4: Wünsche akzeptieren

Vielen Eltern ist das Freiwillige Soziale Jahr ein Dorn im Auge – irgendwie ein verschenktes Jahr. Akzeptieren Sie aber den Wunsch Ihres Kindes. Wer weiß, welche Wege Ihrem Kind nach diesem Jahr offen stehen. In diesem Jahr kann Ihr Kind prüfen, ob der gewählte Berufszweig auch wirklich etwas für ihn ist.
Das Freiwillige Soziale Jahr kann auch im Ausland durchgeführt werden. Neben der beruflichen Orientierung, lernt es dort zusätzlich eine neue Sprache und Kultur besser kennen. In vielen Berufen heutzutage sind Auslandserfahrungen sogar von Vorteil. Also warum diese Möglichkeit nicht nutzen?

» Hier mehr Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)

 

Fazit

Ob Ausbildung, Studium oder FSJ – Ihr Kind hat die Qual der Wahl. In jedem Fall sollte Ihr Sohn oder Ihre Tochter die Entscheidung selbst treffen, egal wie Sie sich zu dieser Entscheidung positionieren. Ihr Kind ist jetzt alt genug und muss anfangen, Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen und gegebenenfalls aus seinen Fehlern lernen.

Stefanie

Steffi gehört zum Team von Tipps.net. Als berufstätige Mutter ist sie vor allem Expertin für Kindererziehung und Familienmanagement. Aber auch aus Ihrem Garten bringt sie viele gute Tipps mit.