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Hashimoto Thyreoiditis – Entzündung der Schilddrüse bleibt oft unerkannt

Die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis ist eine Entzündung der Schilddrüse, die mit Tabletten gut therapiert werden kann. Heilbar ist sie allerdings nicht.

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Wenn die Schilddrüse Probleme macht. © Axel Kock / stock.adobe.com

Etwa 24 Prozent der 35 bis 44jährigen gaben bei einer Forsaumfrage an, dass sie in den letzten 12 Monaten nicht beim Arzt waren. Das sind meiner Meinung nach erschreckend viele. Jetzt kann man nur hoffen, dass diese Menschen völlig beschwerdefrei sind und deshalb lange keine Praxis von innen gesehen haben. Das Problem ist nur, dass nicht jede Krankheit auch deutliche Symptome zeigt. Ein regelmäßiger Checkup ist daher unbedingt anzuraten.

Insbesondere die Schilddrüse wird dabei oft vernachlässigt bzw. mögliche Anzeichen einer Krankheit dem kleinen Organ unterhalb des Kehlkopfes gar nicht zugeordnet. Fakt ist aber, dass die Schilddrüse großen Einfluss auf unseren Stoffwechsel, den Kreislauf und die Psyche hat. Am bekanntesten sind sicher die Schildrüsenüber- und die Schilddrüsenunterfunktion. Weniger geläufig ist aber die Hashimoto Thyreoiditis, eine Entzündung der Schilddrüse, die oft zu spät erkannt wird.

Was genau ist Hashimoto Thyreoiditis?

Der ungewöhnliche Name der Erkrankung stammt vom japanischen Arzt Hakaru Hashimoto. Der Mediziner stellte die lymphomatöse Veränderung der Schilddrüse 1912 das erste Mal fest.

Die Autoimmunerkrankung beeinflusst unser Immunsystem. Das daraus gestörte Abwehrsystem schädigt letztendlich das Gewebe der Schilddrüse. Die Folge ist eine erworbene Schilddrüsenunterfunktion, so berichtet der Netdoktor. Insbesondere die T-Lymphozyten sind schuld, dass sich die Entzündung der Schilddrüse entwickelt und chronisch werden kann. Charakteristisch für eine Autoimmunerkrankung ist, dass der Körper sich plötzlich selbst angreift. Das gesunde Gewebe der Schilddrüse wird also attackiert.





Wer ist betroffen und wo liegen die Ursachen?

Die Ursachen sind leider bis heute noch relativ unbekannt. Bekannt ist allerdings, dass die Schilddrüsenentzündung genetische Hintergründe hat. Ist jemand an Hashimoto Thyreoiditis erkrankt, kann man davon ausgehen, dass es ein Verwandter schon vor ihm war. Eine reine Vererbung wurde aber bislang nicht nachgewiesen.

➩ Frauen häufiger betroffen

Die Erkrankung trifft sowohl Männer als auch Frauen. Allerdings wird Hashimoto Thyreoiditis bei Frauen deutlich häufiger festgestellt. Auch wenn das Haupterkrankungsalter zwischen 30 und 50 Jahren liegt, so ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Beginn der Wechseljahre und dem Ausbruch der Erkrankung festzustellen.

Hashimoto Thyreoiditis – Symptome der Autoimmunerkrankung

Das Problem der Schilddrüsenentzündung ist, dass sie schlecht erkannt wird. Das liegt einfach daran, dass es lange Zeit zu fast keinen Beschwerden kommt. In den meisten Fällen verkleinert sich die Schilddrüse (atrophene Hashimoto Thyreoiditis), dies geschieht allerdings sehr langsam. Bei der nicht so häufigen Form, der hypertrophenen Hashimoto Thyreoiditis, tritt der umgekehrte Fall ein und die Schilddrüse wird größer. Dann entsteht der als Kropf bekannte Struma. Dies ist schon mal ein äußeres Symptom, welches sowohl für den Patienten als auch für den Arzt sichtbar ist. Hinzu kommen eventuell Schluckbeschwerden und ein Gefühl der Beklommenheit rund um den Hals.

➩ Woran erkennen Sie eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion?

Schilddrüsenüberfunktion SymptomeSchilddrüsenunterfunktion Symptome
❑ leicht erhöhte Blutdruckwerte❑ Müdigkeit
❑ rasender Puls❑ Gewichtszunahme
❑ Schwitzen❑ Frieren
❑ Verfärbungen der Haut❑ Lustlosigkeit
❑ Lichtempfindlichkeit❑ Muskelschmerzen
❑ brüchige Fingernägel / Haarausfall❑ trockene Haut
❑ Gewichtsabnahme❑ niedriger Puls
❑ Zittern❑ Heiserkeit
❑ Muskelschmerzen❑ Menstruationsstörungen
❑ Durchfall❑ spröde Haare / Haarausfall
❑ verstärktes Hungergefühl❑ sehr niedriger Blutdruck
❑ Menstruationsstörungen❑ Potenzprobleme
❑ Potenzschwäche❑ Verstopfung
❑ Nervosität❑ geschwollene Augen
❑ Schlafstörungen❑ Konzentrationslosigkeit

Keine Angst, Sie werden nicht alle Symptome gleichzeitig spüren. Bei mehreren zutreffenden Anzeichen sollten Sie aber auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.

Hashimoto Thyreoiditis Diagnose – Wie geht der Arzt vor?

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Ultraschal lzur Diagnose. © Alexander Raths / stock.adobe.com

Sind Sie erst einmal beim Arzt und der Verdacht auf Hashimoto Thyreoiditis verhärtet sich, wird der Mediziner eine Reihe von Untersuchungen vornehmen. Frauen, die sich bereits in den Wechseljahren befinden, sollten darauf besonders drängen, da die Beschwerden bei Hashimoto Thyreoiditis und dem Klimakterium ähnlich sind. Dadurch wird die Krankheit bei dieser Personengruppe häufig zu spät entdeckt.


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➩ Schritt 1 – Blutuntersuchung auf Antikörper

Das Hauptproblem bei Hashimoto-Thyreoiditis sind die Antikörper. Sie wirken gegen das Schilddrüsenenzym, sodass keine Hormone mehr produziert werden. Aber auch ein bestimmtes Schilddrüseneiweiß kann der Auslöser sein. Um dem auf den Grund zu gehen, wird der Patient auf TPO-Antikörper und TG-Antikörper getestet. Allerdings kann es auch sein, dass gar keine Antikörper vorhanden sind oder nur einer der beiden.

TIPP:
Während einer Schwangerschaft, sollten die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden, um Schäden für das Ungeborene auszuschließen.

➩ Schritt 2 – Cholesterin- und TSH-Wert

Das TSH, also Thyreoidea stimulierende Hormon, ist in der Schilddrüse für die Hormonproduktion zuständig. Stellt der Arzt zu niedrige oder zu hohe TSH-Werte fest, kann er von einer Störung der Schilddrüse ausgehen. Eine Unter- oder Überfunktion ist die Folge. Auch die Leberwerte und das Cholesterin werden gemessen. Erhöhte Werte in beiden Bereichen stehen fast immer im Zusammenhang mit der Hashimoto Schilddrüsenentzündung.

➩ Schritt 3 – Schilddrüsenuntersuchung mittels Ultraschall

Um optische Veränderungen der Schilddrüse festzustellen, wird eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen. Hierbei kann der Arzt Veränderungen des Schilddrüsenaufbaus und auch Veränderungen der Schilddrüsengröße erkennen.

Frau Dr. med. Elke Seebach zum Thema Hashimoto Thyreoiditis

Therapie bei Hashimoto Thyreoiditis

Um den fehlenden Hormonmangel bei Hashimoto-Thyreoiditis auszugleichen, werden fast immer Hormontabletten verschrieben. Begonnen wird in der Regel mit einer leichten Dosierung, die, solange gesteigert wird, bis der Patient optimal eingestellt ist. Die eigentliche Autoimmunerkrankung wird dadurch aber leider nicht gestoppt. Die Einnahme der Medikamente muss daher fast immer ein Leben lang erfolgen.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.