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Neurodermitis im Winter – Tipps zur Hautpflege an kalten Tagen

Drinnen trockene Heizungsluft, draußen Kälte: Ist der Winter gekommen, leiden Neu­ro­der­mi­ti­ker am meisten. Tipps für gesunde Hautpflege im Winter.

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Juckende Haut braucht im Winter gute Pflege. © Astrid Gast / stock.adobe.com

Während sich vor allem die lieben Kleinen über den Winter freuen, weil sie Schlitten fahren und Schneemänner bauen können, steigt bei Menschen mit Neurodermitis die Angst. Sie wissen schließlich genau, dass ihre Erkrankung im Winter viel schlimmer wird und die Leidenskurve somit steigt. Dieses Phänomen ist zwar schon lange bekannt, aber erst seit einige Jahren verstehen die Ärzte, warum das so ist.

Vor allem die warme Heizungsluft in den Innenräumen und die dicke Winterkleidung machen den Hauterkrankten besonders zu schaffen, denn ihre ohnehin fettarme Haut wird dadurch noch trockener. Kommt dann zusätzlich noch das Schwitzen dazu, reizt dies obendrein noch die befallenen Hautstellen. Die richtige Hautpflege ist deshalb vor allem im Winter das A und O, um die Beschwerden zu lindern.

Was ist Neurodermitis überhaupt?

Unter Neurodermitis versteht man eine chronische, juckende und entzündliche Hautkrankheit, bei der die Haut nicht ausreichend Fett und Wasser enthält. Es bilden sich nässende Ekzeme und besonders in Armbeugen, Kniekehlen, Hals und Gesicht kommt es zu starkem Juckreiz. Laut dem Universitätsklinikum Heidelberg (siehe hier) sind etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder und etwa drei Prozent der Erwachsenen in Deutschland betroffen. Besonders Säuglinge und Kleinkinder leiden sehr.

Auch wenn die Hälfte aller Neurodermitis-Patienten im Laufe der Pubertät weniger Symptome verspürt, bleibt ihre Haut doch lebenslang empfindlich und pflegeintensiv. Eine intensive Pflege der Haut ist dabei vor allem im Winter das A und O, um die Beschwerden zu lindern. Meine Tipps sollen Ihnen dabei helfen, diese in den Griff zu bekommen.





5 Tipps für die richtige Hautpflege im Winter

» Tipp 1 – Cremes mit Urea benutzen

Haben Sie Neurodermitis, sollten Sie sich regelmäßig mit Cremes und Lotionen eincremen, die Urea enthalten. Im Winter müssen Sie dies nun noch häufiger machen, um Feuchtigkeit besser speichern zu können und so den Schmerz zu lindern.

Meine Lesetipps:

Auf der Seite neurodermitis-hautwissen.de finden Sie Informationen und zahlreiche Produkte, die besonders gut für die Hautpflege bei Neurodermitis sind. Auch Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen, werden hier fündig.

Lesen Sie zudem hier, warum zum Beispiel mit Urea (Harnstoff) angereicherte Cremes am besten für Neurodermitiker sind.

» Tipp 2 – atmungsaktive Kleidung tragen

Wenn Sie lange Kleidung tragen, dann sollte sie luftig und atmungsaktiv sein. Baumwolle, Seide und schweißtransportierende Stoffe sind zum Beispiel empfehlenswert. Wolle dagegen nicht, da dieser Stoff häufig Juckreiz auslöst.

Kleiden Sie sich zudem am besten im so genannten Zwiebellook. Durch den Wechsel zwischen kalt und warm bekommen wir schneller Schweißausbrüche, was für Neurodermitiker und ihrer gereizten Haut sehr qualvoll sein kann. Tragen Sie nun aber mehrere dünne Kleidungsschichten übereinander, können Sie sich schneller an die Temperatur anpassen und so Schweißausbrüche verhindern.

Mein Lesetipp:

Für alle, die unter Neurodermitis leiden, und im Winter gerne Ski fahren, hier noch ein Lesetipp: Skibekleidung in Schichten tragen – So hält Ihr Skioutfit richtig warm.


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» Tipp 3 – Bäder mit rückfettenden Substanzen

Die tägliche Körperreinigung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, denn abgestorbene Hautpartikel und angesiedelte Mikroben (Kleinstlebewesen wie Bakterien und Pilze) müssen entfernt werden. Bäder mit rückfettenden Substanzen sind dabei im Winter besonders zu empfehlen, jedoch nicht öfter als ein- bis zweimal in der Woche. Noch besser ist lauwarmes Duschen. Dann sollten Sie allerdings auch nur rückfettende Produkte zur Hautreinigung verwenden. Nach jedem Waschen dann reichlich Lotion auftragen.

» Tipp 4 – Viel trinken

Auch von innen können Sie Ihren Körper behandeln, zum Beispiel indem Sie als Erwachsener rund 1,5 Liter am Tag trinken. Kinder entsprechend ihrem Alter weniger. Man sagt, dass:

  • Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren mindestens 700 Milliliter
  • Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren knapp einen Liter
  • ältere Kinder etwa 1,2 Liter

täglich zu sich nehmen sollten. Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees sowie Saftschorlen sind dabei natürlich am besten.

» Tipp 5 – Richtig heizen & Luftfeuchtigkeit erhöhen

Zudem ist es auch wichtig, dass Sie die Räume, in denen Sie sich aufhalten, nicht überheizen. Sicherlich möchten Sie es im Winter schön warm haben, aber richtiges Heizen und auch regelmäßiges Stoßlüften für etwa 10 Minuten sind wichtig, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Obendrein sollten Sie am besten auch einen Luftbefeuchter aufstellen. Alternativ dazu können Sie auch eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen.

Mein Lesetipp:

Auf der Internetseite der Energieberatung der Verbraucherzentralen (Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.) habe ich diese sehr informative Broschüre zum Thema „Richtig heizen und lüften“ gefunden.

Fazit

Wenn Sie konsequent darauf achten, was Ihnen bzw. Ihrem Kind gut tut und was nicht, werden Sie auch im Winter Spaß am Schneemannbauen oder Skifahren haben können. Aber ein Geheimrezept habe ich noch für Sie:

Wenn die Sonne scheint – nichts wie raus! Viele Neurodermitiker empfinden das Licht als angenehm und schmerzlindernd. Und unserem Gemüt tut Sonnenschein ohnehin gut, denn trifft die Sonne auf unseren Körper, produziert er Vitamin D. Und dieses ist ja auch als Glückshormon bekannt.

Mandy

Mandy gehört zum Team von Tipps.net und strotzt nur so vor Kreativität. In den Bereichen Mediengestaltung, Fotografieren aber auch Haushalt und Garten gibt sie ihr Wissen am liebsten weiter.