Schlafapnoe

Schlafapnoe – Symptome und Behandlung

Bei einer Schlafapnoe kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern, die gefährlich für das Herz-Kreislauf-System sind. Eine Atemmaske kann helfen.

Schlafapnoe
Betroffene merken die Atemaussetzer selbst oft gar nicht | © Rafael Ben-Ari / stock.adobe.com
Schlafapnoe ist ein sehr ernstes Krankheitsbild, das verschiedene Stadien mit unterschiedlichen Symptomen umfassen kann. Wer unter Schlafapnoe leidet, hat unregelmäßige Atemaussetzer während des Schlafs. Dadurch wird nicht nur die Qualität des Schlafs, sondern auch die Gesundheit beeinflusst. Für diejenigen, die behandelt werden müssen, gibt es verschiedene Erfolgsraten, je nachdem, welche Form der Schlafapnoe vorliegt.

Was passiert bei einer Schlafapnoe?

Der Begriff Apnoe kommt aus dem Griechischen und bedeutet Windstille. Die Atemaussetzer entstehen, weil die Lunge für mehrere Sekunden nicht mit Luft versorgt wird. Unser Gehirn reagiert in diesem Fall und wir werden wach. Meist erfolgt dann ein tiefes Einatmen und Betroffene schlafen wieder ein. Dieses Stocken des Atems dauert mindestens 10 Sekunden, oftmals auch länger und tritt viele Male pro Nacht auf.

Symptome bei Schlafapnoe

Durch die Apnoe ist der Schlafrhythmus extrem gestört. Betroffene bemerken die Atemaussetzer selbst nur bedingt, größtenteils ist es der Partner, der die nächtliche Störung wahrnimmt. Häufigster Grund dafür ist Schnarchen.

Weitere Symptome, die sich aus dem Schlafapnoe-Syndrom ergeben:





  • Müdigkeit am Tag
  • Unkonzentriertheit
  • schwer atmende Geräusche
  • Schwierigkeiten beim Ein- und Ausatmen
  • nächtliches Schwitzen
  • Gereiztheit
  • Kopfschmerzen nach dem Aufwachen

Risikofaktoren und Folgekrankheiten

Schlafapnoe Ursachen
Übergewicht und Alkoholkonsum sind die Hauptursachen für Schlafapnoe | ©Yakobchuk Olena/stock.adobe.com
Generell kann gesagt werden, dass Schlafapnoe nicht geschlechterspezifisch auftritt. Betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen. Bei letzteren tritt Schlafapnoe häufig in den Wechseljahren auf. Auch eine erblich veranlagte Erschlaffung der Rachenmuskulatur kann die Ursache für die Apnoe sein.

➔ Risikofaktoren für Schlafapnoe

Ungesunder Lebenswandel ist einer der Hauptrisikofaktoren für die nächtlichen Atemaussetzer.

  • Übergewicht bzw. Adipositas
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Rauchen

Aber auch bestimmte körperliche Besonderheiten, wie verengte Atemwege, vergrößerte Mandeln oder Polypen in der Nase, können die Ursache für Schlafapnoe sein.

➔ Folgeerkrankungen durch Schlafapnoe

Allein die Tatsache, dass der nächtliche Schlaf durch die Atemaussetzer permanent gestört wird, führt zu einem allgemeinen Unwohlsein am Tage. Apnoiker sind häufig müde, wodurch sich die Unfallgefahr erhöht.

Außerdem steht der Körper bei einem Aussetzer des Atems ständig unter „Spannung“. Das Gehirn sendet eine Art Notsignal, wodurch die Herzfrequenz steigt und Bluthochdruck die Folge sein kann.

Durch die nächtlichen Apnoen sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, was wiederum schädlich für das Herz-Kreislaufsystem ist. Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod oder auch Schlaganfall können die Folge sein.

Formen der Schlafapnoe

Schlafapnoe Atmung
© corbacserdar / stock.adobe.com
Mediziner unterscheiden hauptsächlich zwei Formen der Schlafapnoe, jede für sich mit charakteristischen Merkmalen.

➔ Die obstruktive Schlafapnoe (OSA)

Die häufigste Form, die obstruktive Schlafapnoe, liegt vor, wenn die Atemwege verengt sind. Die Muskulatur erschlafft und die Atemwege werden blockiert. Hier kommt es zum typischen, lauten Schnarchen und dem Aussetzen der Atmung.

➔ Die zentrale Schlafapnoe

Bei der zentralen Schlafapnoe liegt die Ursache im Gehirn. Dieses sendet quasi kurzzeitig keine Signale an die Atemmuskeln, sodass es auch hier zu Atemaussetzern kommt. Infolgedessen sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, das Gehirn schlägt Alarm und die Atmung setzt wieder ein.

In einzelnen Fällen treten auch beide Formen der Apnoe auf, man spricht dann von gemischter Schlafapnoe.

Diagnose und Behandlung

Bei Verdacht auf Schlafapnoe sollten Sie sich unbedingt einem Arzt vorstellen. Dieser wird eine Anamnesebefragung durchführen und Sie eventuell zur Untersuchung in ein Schlaflabor überweisen. Hier werden unter anderem die Hirnströme, der Herzrhythmus und der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen und erfasst. Anhand der Auswertung kann festgestellt werden, ob eine Schlafapnoe vorliegt oder nicht.

➔ Mithilfe des Patienten erforderlich

Eine leichte Apnoe kann mitunter durch eine Bisschiene im Unterkiefer reguliert werden. Vor allem sollte der Apnoiker aber selbst mithelfen, die Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Dazu muss der komplette Lebensstil überdacht werden. Versuchen Sie abzunehmen und verzichten Sie auf Alkohol, vor allem vor dem Schlafengehen.

➔ Schlafapnoe behandeln mit Atemmaske

Schlafapnoe Atemmaske
Kontinuierlicher Atemwegsdruck durch CPAP Therapie | © sbw19 / stock.adobe.com
Eine obstruktive Schlafapnoe wird fast immer mit einer Atemmaske therapiert, die an ein spezielles Gerät angeschlossen ist. Mediziner sprechen hier von der Atemwegsüberdrucktherapie (CPAP – conitinuous positive airway pressure), bei der durch leichten Überdruck Luft in die Nase geblasen wird. Dadurch wird verhindert, dass die Atemwege zusammen fallen und es zu den gefährlichen Atemaussetzern kommt. Schlafen mit einer CPAP-Maske ist für Apnoiker anfangs ungewohnt. Nach wenigen Nächten kommen die meisten aber gut damit zurecht, sodass auch Reisen mit Schlafapnoe problemlos möglich ist und die Lebensqualität nicht negativ beeinträchtigt wird.

➔ Operation bei Schlafapnoe

In Einzelfällen kann auch ein operativer Eingriff bei Schlafapnoe helfen, wieder gesund zu atmen. Dazu muss aber genau geklärt werden, ob körperliche Veränderungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich vorliegen, die für die Schlafapnoe verantwortlich sind. Bei Übergewichtigen kann zum Beispiel die Entfernung von Fettgewebe im Rachenbereich oder die Verkleinerung des Gaumenzäpfchens helfen, extremes Schnarchen zu lindern – wodurch dann auch die Atemaussetzer weniger werden oder ganz verschwinden.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.