Kinder toben animieren

Kinder zu mehr Bewegung animieren – Diese Tipps klappen

Viel zu oft hocken Kinder vor der Spielkonsole, anstatt sich draußen auszutoben. Wir verraten Ihnen hier einige Tipps, wie Sie Ihre Kinder zu mehr Bewegung an der frischen Luft animieren können.

Kinder toben animieren
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Technischer Fortschritt und Bewegungsmangel

Die in den letzten Jahrzehnten stattgefundene rasante Entwicklung technischer Geräte bringt es mit sich, dass Kinder heutzutage viel Zeit vor Fernseher, Smartphone und Spielekonsole verbringen.

Viele von uns erinnern sich noch an eine Kindheit, in der es nicht einmal ein Telefon gab. Gespielt wurde, nachdem die Hausaufgaben erledigt waren, meist draußen. Verabredet wurde sich noch in der Schule oder durch spontane Besuche bei Freunden.

Keine Frage, Computer und Smartphone haben durchaus ihre Berechtigung. Sei es zum Lernen, Hausaufgaben erledigen oder um auf kurzen Wegen miteinander zu kommunizieren. Dennoch sorgt der ungeregelte Umgang mit den Medien dafür, dass sich der Nachwuchs viel zu selten zum Toben an die frische Luft begibt. Dabei ist Bewegung für die körperliche Entwicklung eines Kindes ausgesprochen wichtig! Tatsächlich leiden jetzt schon viele Kinder unter körperlichen Defiziten, was auf einen Mangel an Bewegung zurückzuführen ist. Unbeschwertes Rumtoben ist wichtig für die kindliche Entwicklung.





Doch wie lassen sich Kinder zu mehr Bewegung ermuntern? Dies ist sicherlich von Kind zu Kind unterschiedlich. Alter, Lebensumfeld, Interessen und die Persönlichkeit des Kindes spielen dabei eine wichtige Rolle. Die folgenden Tipps geben Ihnen jedoch wichtige Anhaltspunkte, die sich auf alle Kinder übertragen lassen.

Probieren Sie die folgenden Tipps aus

Tipp 1 – Vorbild sein

Kinder von aktiven Eltern sind in der Regel aktiver als ihre Altersgenossen, deren Eltern Bewegung kaum Beachtung schenken. Eltern, die sich allein oder mit der ganzen Familie sportlich betätigen und ihren Alltag aktiv gestalten, wirken zudem als gute Vorbilder. Sie achten einerseits mehr darauf, dass ihre Kinder nicht zu faulen Stubenhockern werden. Andererseits ist Aktivität für die Kinder schon von klein auf etwas völlig Normales.

Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran! Wenn Sie von Ihrem Kind verlangen, sich mehr zu bewegen, aber selbst am liebsten auf der Couch sitzen, wirken Sie unglaubwürdig.

Eltern Bewegung Kinder gemeinsam
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Lassen Sie das Auto stehen, fahren Sie Rad, unternehmen Sie Spaziergänge oder bieten Sie Ihren Kindern an, mit ihnen im Freien zu spielen! Die meisten Kinder nehmen diese Möglichkeiten gern wahr und bleiben nicht im Zimmer hocken, während Mama und Papa im Garten Federball spielen.

Tipp 2 – Spielerische Bewegung

Früh übt sich – das gilt auch in Sachen sportlicher Betätigung. Am besten ist es, wenn Sie Ihr Kind bereits im Kleinkindalter spielerisch an das Thema Bewegung heranführen. Zählen Sie mit ihm Treppenstufen, balancieren Sie auf Mauern und veranstalten Sie kleine Wettrennen.

Erledigen Sie zusammen mit Ihrem Kind den Einkauf und andere kleine Besorgungen auch mal zu Fuß oder mit dem Rad – auf diese Weise lernt Ihr Kind, dass Aktivität und Bewegung ganz selbstverständlich zum Alltag gehören.

Tipp 3 – Die richtige Art der Bewegung

Mehr Bewegung im Alltag ist ein sehr guter Anfang, aber vielleicht möchten Sie ja auch, dass Ihr Nachwuchs in seiner Freizeit Sport treibt – womöglich sehr zum Unmut Ihres Kindes. Die wenigsten Kinder sind von Natur aus Bewegungsmuffel. Vielleicht hat Ihr Kind einfach noch nicht die Art der Bewegung gefunden, die ihm Freude bereitet oder es hat im Sportunterricht bei den klassischen Lehrplansportarten die Erfahrung gemacht, kein Talent für Sport zu haben.

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was ihm Spaß machen könnte. Es geht nicht darum, aus Ihrem Sprössling einen Superathleten zu machen, sondern eine Sportart zu finden, an der es Freude hat. Vielleicht hat Ihre Tochter wenig mit Bodenturnen am Hut, entwickelt aber stattdessen überraschend eine Vorliebe für Kampfsport. Lassen Sie sich überraschen und Ihrem Kind freie Hand.


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Tipp 4 – Hartnäckige Fälle

Wenn Kinder und Jugendliche sich nur schwer zu mehr Bewegung motivieren lassen und sich lieber in ihren Zimmern aufhalten, stecken manchmal schwerwiegendere Gründe dahinter. Beleuchten Sie das Verhalten Ihres Kindes genauer.

Ist es wirklich nur ein etwas bequemer Fernseh- und Computerliebhaber, ansonsten aber völlig glücklich mit ausreichenden Sozialkontakten? Oder vergräbt es sich in den eigenen vier Wänden, weil es äußere Gründe dazu treiben, so zum Beispiel Schwierigkeiten mit Mitschülern? Ist Letzteres der Fall, müssen Sie dringend beim Kern des Problems ansetzen.

Tipp 5 – Sichere Bewegungsräume

Vielleicht haben Sie selbst in Ihrer Kindheit noch fast Ihre gesamte Freizeit draußen verbracht und sind ziemlich selbstständig in der Nachbarschaft herumgelaufen.

Viele Eltern haben heute Angst, ihre Kinder derart allein in die Welt hinaus zu entlassen, denn schließlich lauern zum Beispiel im Straßenverkehr viele Gefahren. Es ist aber trotzdem möglich, Ihrem Kind genügend Bewegung zu verschaffen. In jeder Großstadt gibt es Grünanlagen, Spiel- und Bolzplätze, die öffentlich nutzbar sind. Werden die Kinder älter, können sie diese meist auch gefahrlos alleine aufsuchen. Dass sie nicht mit Fremden mitgehen, sollte bis dahin natürlich geklärt sein.

Kinder draußen Spielplatz sicher
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Gehen Sie anfangs gemeinsam mit Ihrem Kind auf Entdeckungsreise. Ermutigen Sie es, Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen, denn nicht jedes Kind spielt gerne alleine. Oder nehmen Sie einfach direkt einen Spielkameraden für Ihren Sprössling mit! Größere Kinder können Sie zunächst begleiten und später auch beruhigt allein losziehen lassen.

Fazit

Mehr Bewegung macht Spaß, verbraucht Energie, lenkt von übermäßigem Essen ab und verhilft zu mehr Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Wenn Sie obige Tipps beherzigen, schaffen Sie es hoffentlich, Ihren kleinen Bewegungsmuffel zu einem aktiveren Alltag zu motivieren.

Stefanie

Steffi gehört zum Team von Tipps.net. Als berufstätige Mutter ist sie vor allem Expertin für Kindererziehung und Familienmanagement. Aber auch aus Ihrem Garten bringt sie viele gute Tipps mit.