Er ist weiß, mehlig und obendrein noch sehr schädlich für Rosen: der Mehltau. Wie Sie den Befall vorbeugen und ihn bekämpfen können, verraten meine 8 Tipps.
Bei Rosen kommt der Mehltau relativ häufig vor, dabei muss man immer zwischen dem Echten und dem Falschen Mehltau unterscheiden. Beim Echten Mehltau handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die sehr hartnäckig sein kann. Man bezeichnet sie oft auch als “Schönwetterpilz”, denn er entsteht in der Regel bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von über 20 Grad.
Wenn es länger trocken ist, dann reifen die Blätter und Triebe der Rosen nicht richtig aus, sodass der Pilz leichtes Spiel hat.
Inhaltsverzeichnis
Woran erkennt man einen Befall mit Echtem Mehltau?
Es ist überhaupt nicht schwer, einen Befall der Rosen mit dem Echten Mehltau zu erkennen. Auf der Oberseite der Blätter ist anfangs ein weißer Belag zu erkennen, der etwas mehlig erscheint, daher auch der Name Mehltau. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verfärbt sich der Belag ins Bräunliche, später sind dann auch die Knospen und Blüten befallen, bis letztendlich die Blätter absterben. Im Unterschied zum Echten Mehltau tritt der Falsche Mehltau an der Unterseite der Blätter auf.
Mehltaubefall vorbeugen
» Tipp 1 – Mehltauresistente Rosen kaufen
Damit die Rosen am besten erst gar nicht vom Echten Mehltau befallen werden, sollten Sie ein paar vorbeugende Maßnahmen treffen. So sollten Sie z. B. schon beim Kauf zu Sorten tendieren, die als besonders resistent gegenüber Mehltau gekennzeichnet sind. Die sogenannte ADR-Auszeichnung ist zum Beispiel ein gutes Kennzeichen dafür. Sie wird nämlich nur Rosensorten verliehen, die gegenüber den gängigen Krankheiten besonders widerstandsfähig sind. Obendrein müssen die Pflanzen auch kräftig sein und dürfen keine abgestorbenen Triebe oder gelbe Blätter aufweisen.
» Tipp 2 – Rosen richtig pflanzen
Sollten die Rosen empfindlicher sein, dann sollten Sie sie am besten in nährstoffreiche Erde pflanzen, die Sie dann gleichmäßig feucht halten. Zudem sollten Sie die Rosenstöcke niemals zu dicht aneinander pflanzen, denn das kann die Entstehung von Pilzerkrankungen begünstigen. Als Standort empfiehlt es sich, einen möglichst luftigen Platz in der Sonne zu wählen, denn so trocknen die Pflanzen nach dem Regen schnell ab und der Pilz kann keinen geeigneten Nährboden finden. (Lesetipp: Rosen im Topf – So werden sie gepflegt)
» Tipp 3 – Rosen richtig bewässern
Achten Sie beim Bewässern darauf, dass Sie die Pflanzen nicht mit Wasser benetzen, sondern immer nur die Erde gießen. Wässern sollten Sie grundsätzlich auch immer nur am Morgen, damit alles bis zum Abend richtig schön abtrocknen kann. Bleiben die Blätter nämlich etwas feucht, hat der Mehltau leichtes Spiel und kann sich ganz schnell ausbreiten.
» Tipp 4 – Rosen regelmäßig auslichten
Lichten Sie Ihre Rosen regelmäßig aus. Das ist sehr wichtig, denn ein dichter, kompakter Wuchs ist ideal für die Ausbreitung des Mehltaus, da die Blätter wesentlich langsamer abtrocknen. Hierbei sollten Sie zunächst alle alten Triebe und vielleicht sogar schon abgestorbenen Triebe abschneiden und dann noch alle Zweige entfernen, die über Kreuz wachsen.
» Tipp 5 – Rosen richtig düngen
Ihre Rosen sollten Sie immer mit einem speziellen Dünger versorgen. Sie dürfen nämlich nicht zu schnell wachsen, sondern sollen eher feste Blätter ausbilden. Zwischen Frühjahr und Herbst hat sich zudem auch das Spritzen von Acherschachtelhalm-Brühe bewährt, denn das stärkt die Blätter der Rosen, sodass sie weniger für einen Befall mit Mehltau anfällig sind.
» Tipp 6 – Verblühtes umgehend entfernen
Verblühtes sollten Sie immer umgehend entfernen. Die Entsorgung sollte dann aber nicht über den Kompost, sondern über den Hausmüll erfolgen. Denn befindet sich an den Blättern Mehltau, dann könnte er sich auf dem Kompost ausbreiten. Düngen Sie dann Ihre Pflanzen damit, dann kann er sich wieder prima im Beet ausbreiten. Zudem sollten Sie auch immer gleich die herabgefallenen Blätter mit entfernen und entsorgen.
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Mehltau bekämpfen
» Tipp 7 – Kupfer- bzw. schwefelhaltiges Präparat einsetzen
Nicht immer zeigen vorbeugende Maßnahmen den gewünschten Erfolg. In solch einem Fall müssen Sie möglichst schnell handeln, um eine Ausbreitung der Pilzinfektion zu verhindern. Den Falschen Mehltau bekämpfen Sie am besten mit einem kupferhaltigen Präparat (beispielsweise mit NEUDORFF Cueva AF Rosen-Pilzfrei), während beim Echten Mehltau schwefelhaltige Produkte (wie z. B. Naturen Bio Netzschwefel) aus dem Gartencenter angesagt sind. Bereits befallene Pflanzenteile werden immer entfernt und über den Hausmüll entsorgt.
» Tipp 8 – Hausmittel gegen Mehltau einsetzen
➡ Milch-Wasser-Spritzmittel
Sie können aber auch mit Hausmitteln gegen den Mehltau vorgehen. In Australien haben Forscher festgestellt, dass Milch bestimmte Mikroorganismen enthält, die gegen den Pilz wirksam sind. Das Gleiche gilt für das darin enthaltene Natriumphosphat, welches die Pflanze stärkt. Mischen Sie also etwas Milch mit Wasser im Verhältnis 1:9 und besprühen Sie Ihre Rosen zweimal in der Woche damit.
➡ Wasser-Öl-Spüli-Spritzmittel
Es gibt auch noch eine anderes Spritzmittel gegen Mehltau, das Sie selbst herstellen können. Mischen Sie einfach fünf Liter Wasser mit drei Päckchen Backpulver, 50 Millilitern Rapsöl und einigen Spritzern Spülmittel.
Das Rapsöl enthält Lecithin, dass auch in Pflanzenschutz- und Abwehrmitteln eingesetzt wird. Mit dieser Mischung können Sie die Rosen dann alle 10 bis 14 Tage besprühen.
➡ Brennnesselsud
Für die Herstellung einfach ein Kilogramm Brennnesseln kleinschneiden und in ein Gefäß mit zehn Litern Wasser geben. Verschließen, jeden Tag umrühren und zwei Wochen ziehen lassen. Wenn keine Bläschen mehr aufsteigen, können Sie die Jauche zum Besprühen nehmen.
➡ Knoblauchsud
100 Gramm Knoblauchzehen kleinhacken und mit drei Liter kochendem Wasser übergießen. Nach etwa 30 Minuten können Sie den Sud dann filtern. Anschließend können Sie Ihre Rosen mit dem Sud besprühen.