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Schwarzes Gemüse – 5 gesunde Sorten

Schwarzes Gemüse ist gesünder als seine farbenfrohen Vertreter. Welche 5 Gemüsesorten Sie in Ihrer Küche unbedingt einmal verwenden sollten, erfahren Sie hier.

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Haben Sie schon mal schwarzes Gemüse probiert? JPC-PROD/ stock.adobe.com

Gemüse muss nicht bunt und knackig aussehen, um gesund zu sein. Schwarzes Gemüse sieht zwar nicht ganz so appetitlich aus wie grüne, gelbe und rote Gemüsesorten, aber es produziert oftmals mehr wertvolle Inhaltsstoffe. Leider trug die wenig attraktive dunkle Färbung nicht allzu sehr zum Erfolg der Gemüsesorten bei, denn leuchtendes Rot und frisches Grün lässt sich nun einmal besser verkaufen.

Mit der Zeit verdrängten die neuen Züchtungen die alten, bis die schwarzen Sorten gänzlich aus der Küche verschwanden. Vor einigen Jahren haben engagierte Biobauern und Feinschmecker die Ursorten wiederentdeckt. Welche Sorten als sehr gesund gelten, erfahren Sie hier.

1. Schwarzer Mais – Black Aztek

Ursprung des schwarzen Mais

Ursprünglich stammt Mais aus Mittel- und Südamerika und wurde bereits vor Jahrhunderten von den indianischen Völkern als wertvolle Nahrungsquelle genutzt. Auch Bier wurde aus der stärkehaltigen Frucht gebraut. Die Sorte Black Aztek ist nur eine von vielen entstandenen Maissorten. Die dunklen Arten werden in Mittelamerika heute vorzugsweise aufgrund ihrer schnellen Reife angepflanzt.

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Mais gibt es in gelben, toten aber auch schwarzen Färbungen. © Ariane Citron/ stock.adobe.com

Anspruch des schwarzen Mais

Schwarzer Mais wird in der Anbaukultur etwa 1,80 Meter hoch und bei guten Bedingungen erreichen die Pflanzen die Höhe auch in unseren heimischen Gärten. Zwar kann der Black Aztek in den ersten Wachstumsphasen auch im Haus vorgezogen werden, doch um die großen schwarzen Kolben ernten zu können, benötigen die Wurzeln mehr Platz.





Schwarzen Mais anbauen

Die Aussaat in Kübeln erfolgt ab Mitte April, wobei die Samen zwei bis drei Zentimeter in den Boden gedrückt werden müssen. Im Freiland sollten Sie bis Anfang Mai warten, denn erst bei Temperaturen um die 20°C beginnen die Maiskörner zu keimen. Mais wird im Block gesät. Auf diese Weise sind die jungen Pflänzchen erstens gegen Wind und Wetter geschützt und zweitens werden sie schneller bestäubt. Der richtige Abstand zwischen den Pflanzen beträgt idealerweise 45 Zentimeter.

Mais blüht von Juli bis September. Mit der Ernte können Sie je nach Sommer Mitte September bis Anfang Oktober beginnen.

» Tipp: Die reifen, süßlich schmeckenden Maiskolben eignen sich zum Braten, Grillen oder Kochen.


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2. Schwarze Paprika – Purple Beauty

Sorten und Ansprüche der schwarzen Paprika

Schwarze Paprika gibt es in den Sorten Mavras und Purple Beauty. Die violette bis schwarze Färbung erhalten die süßen und vitaminreichen Schoten im unreifen Zustand. Die Früchte sind zunächst grün und werden durch die Sonneneinstrahlung schwarz, bis sie schließlich rot abreifen. Die robuste Purple Beauty ist sehr ertragreich und schmeckt angenehm mild.

Die kräftigen und buschigen Pflanzen werden etwa 60 Zentimeter hoch und sind allein durch ihren ungewöhnlich üppigen Fruchtstand ein ansehnlicher Hingucker. Für eine ertragreiche Ernte benötgt die schwarze Paprika viel Sonne und nährstoffreichen Boden.

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Schwarzer Paprika kann selber gezogen werden. © Eileen Kumpf/ stocka.dobe.com

Anbau der schwarzen Paprika

Die Purple Beauty wächst im Freien und im Gewächshaus. Sie können auch große Kübel auf den Balkon oder auf die Fensterbank stellen, in denen die Pflanzen ebenfalls gut gedeihen. Die Samen werden von März bis Anfang April fünf Millimeter in die Erde gedrückt und gut angefeuchtet. Die Saat benötigt eine Keimtemperatur von 18 bis 22°C. Bis sich die ersten grünen Triebe zeigen, kann es etwa 2 Wochen dauern.

Die größer blühenden Pflanzen sollten Sie alle zwei Wochen düngen. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet. Bis in den Frühsommer hinein bilden sich bei guter Pflege zahllose Blüten, aus denen anschließend Schoten wachsen. Ernten können Sie die schwarze Paprika von August bis Oktober.

3. Schwarze Kichererbsen – Black Kabuli

Anwendung der schwarzen Kichererbse

Die schwarze Kichererbse Black Kabuli wird häufig in der orientalischen Küche verwendet. Auch hierzulande findet das schwarze Gemüse eine wachsende Zahl von Anhängern. Schwarze Kichererbsen sind eine sehr nährstoffreiche Delikatesse, weil sie über viel Eiweiß und Vitamine verfügen. Das feine nussige Aroma macht jedes Gericht, besonders  aber Falafel und Hummus, zu einem exotischen Genuss.

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Schwarze Kichererbsen sind noch recht unbekannt. © katrinshine/ stock.adobe.com

Ansprüche der schwarzen Kichererbse

Die Black Kabuli schmeckt nicht nur, sie ist auch als üppig blühende Pflanze schön anzusehen. Die einjährige buschige Staude wird etwa 50 Zentimeter hoch und bekommt kleine, symmetrisch angeordnete Blätter. Auch die schwarze Kichererbse benötigt einen sonnigen Platz. Die zierlichen Blüten sind violett, wobei die kleinen Schoten ein bis zwei Kerne beinhalten.

Schwarze Kichererbse anbauen

Ende April beginnen Sie mit der Aussaat. Ein kalkhaltiger Schotterboden oder sandiger Lehm eignen sich für das Wachstum der Black Kabuli am besten. Wichtig sind vor allem viel Sonne und Wärme. Die Pflanze kann dabei durchaus ein paar Tage Trockenheit aushalten. Bereits im Sommer ist die Black Kabuli schon für die Ernte bereit.

» Tipp: Legen Sie die Kichererbsen für die weitere Verarbeitung und längere Haltbarkeit zum Trocknen aus.

4. Schwarzer Rettich

Ursprung und Inhaltsstoffe des schwarzen Rettichs

Die violett blühende Pflanze heißt auch Schwarzer Winter-Rettich oder Langer schwarzer Pariser Rettich und wurde bereits vor über 2000 Jahren von den Ägyptern geschätzt. Schwarzer Rettich wurde hierzulande lange Zeit nicht mehr angebaut, bis er vor einigen Jahren durch das Engagement von Bio-Bauern eine Renaissance erfuhr. Die schwarze Wurzel kann rund oder länglich sein und erreicht dann eine Länge von bis zu 25 Zentimetern.

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Schwarzen Rettich gibt es in rund oder lang. © Brent Hofacker/ stock.adobe.com

Die Wurzeln des Schwarzen Rettichs enthalten mehr wertvolle, aseptisch wirkende Inhaltsstoffe als die des Weißen Rettichs. Die Mengen an Allylsenföl, Glukoraphain, Raphanol und Senfölglykosid machen die schwarze Knolle zudem viel schärfer und geben Bakterien und Pilzen keine Chance. Vor 200 Jahren diente der Schwarze Rettich als Mittel gegen Skorbut, da er viel Vitamin C beinhaltet.

Anbau des schwarzen Rettichs

Da die Wurzeln für die Haltung auf dem Balkon oder auf der Fensterbank zu groß werden, ist nur die Zucht im Garten möglich. Die Pflanze keimt erst bei einer Temperatur von 15°C bis 18°C, beginnen Sie mit der Aussaat also erst im Juli. Ein Reihenabstand von 30 Zentimetern ist dabei optimal. Während der viermonatigen Wachstumsphase sollte der Schwarze Rettich gut gegossen werden.

5. Schwarze Möhren – Purple Haze

Ursprung der schwarzen Möhre

Schwarze Möhren sind im Gegensatz zu ihren orangefarbenen Schwestern die eigentliche Urform der Karotte und wurden in den letzten Jahren für Garten und Küche wieder entdeckt. Die Purple Haze zeichnet sich durch ihre charakteristische schwarz-violette Streifenzeichnung aus. Die aus dem vorderen Orient stammende widerstandsfähige Wurzel hat einen intensiven Geschmack und macht durch die gesunden Inhaltsstoffe wie Carotin, Lycopin, Flavonoiden und Phenolsäure auch noch fit. Genau mit diesen bioaktiven Substanzen schützt sich die schwarze Möhre in der Natur selbst gegen Schädlinge und Pilze.

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Die dunkelvioletten Möhren ‚Purple Haze‘. © Angela Staenicke/ stock.adobe.com

Anbau und Voraussetzungen der schwarzen Möhre

Die Purple Haze wird im Freiland gesät und benötigt zum Wachsen tief gelockerte, nährstoffreiche Erde. Wer keinen Garten besitzt, kann auch hohe Kübel mit einem großen Umfang verwenden. Die Pflanzen sollten an einem sonnigen Ort ihren Platz finden.

Die Aussaat erfolgt von Februar bis Anfang Juli. Hinsichtlich der Keimtemperatur ist die Pflanze recht unempfindlich. Bereits 5°C reichen aus, um die ersten Triebe zu entwickeln. Ideal wären aber 20°C. Die Samen werden in Abständen von fünf Zentimetern in die Erde gegeben und leicht angedrückt. Zu Beginn sollten die Keime immer gut feucht gehalten werden. Nach 10 bis 20 Tagen erscheinen die ersten kleinen Blättchen, die sich nach einem halben Jahr zu einer stattlichen Pflanze entwickeln.