private Krankenversicherung für Studenten

Private Krankenversicherung für Studenten – Ja oder Nein?

Der Wechsel, in eine private Krankenversicherung für Studenten will gut überlegt sein. Welche Vorteile und Nachteile zu erwarten sind, erfahren Sie hier.

Private Krankenversicherung für Studenten
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Gesetzlich oder privat versichert?

Die meisten Studenten sind im Rahmen der Familienversicherung über die gesetzliche Krankenversicherung geschützt. Mit Beginn des Studiums haben Studienanfänger aber die Möglichkeit, zu entscheiden, ob sie in eine private Krankenversicherung wechseln möchten.

Student und privat versichert

Auf den ersten Blick sprechen die Fakten klar für die private Krankenversicherung für Studenten. Es ist hinlänglich bekannt, dass Ärzte bei Privatpatienten umfangreicher behandeln als bei Kassenpatienten. Die privaten Versicherer tragen der Zielgruppe „Studenten“ durch spezielle Tarife Rechnung, die eine private Behandlung bei reduzierten Beiträgen ermöglichen. Die Versicherungsdauer für diese speziellen Tarife gilt für 14 Semester oder bis zum 30. Lebensjahr. Was passiert aber, wenn diese Fristen überschritten werden oder das Studium ohne eine sofort anschließende Berufstätigkeit abgebrochen wird?

PKV-Vorteile werden am Ende zum Nachteil

Ein gesetzlich krankenversicherter Student wird im Falle eines Studienabbruchs ohne sofortigen Einstieg in das Arbeitsleben mit rund 130 Euro Monatsbeitrag weiter versichert. Für privat versicherte Studenten wird es in diesem Moment jedoch richtig teuer. Der Vertrag wird zu normalen Konditionen fortgeführt, die trotz frühen Eintrittsalters leicht bei 250 Euro im Monat liegen können. Dieser Fall kann aber auch eintreten, wenn nicht sofort im Anschluss der Eintritt in das Arbeitsleben erfolgt.





Den Beitrag durch eine Erhöhung des Selbstbehaltes zu reduzieren, ist auch ein zweischneidiges Schwert. Im Leistungsfall verbleiben die entsprechenden Kosten nämlich bei dem Versicherten.

Krankenkassenbeitrag für Studenten günstiger durch Beihilfe

Kinder von Beihilfeberechtigten profitieren auch als Studenten von den günstigen Beihilfesätzen. Der Nachteil ist, dass der Beihilfeanspruch für Studenten mit dem 25. Lebensjahr endet. Dann greift der ganz normale Monatsbeitrag, der wiederum sehr wahrscheinlich höher ist, als der Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung für Studenten. Ein Wechsel in die Ersatzkasse ist nicht möglich, da auch hier die anfängliche Befreiung für das gesamte Studium gilt.

Wer während des Studiums und für die erste Zeit danach bezüglich der Krankenkassenbeiträge auf der sicheren Seite sein möchte, ist gut damit beraten, sich in einer Ersatzkasse zu versichern. Private Zusatzleistungen, zum Beispiel für Zahnersatz, können recht günstig zusätzlich abgeschlossen werden.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.