Riester-Rente Vor- und Nachteile

Riester-Rente – Alle Vorteile und Nachteile im Vergleich

Es gibt neben der gesetzlichen Rentenversicherung  noch vier Varianten für die persönliche Altersversorgung. Eine davon ist die Riester-Rente, die nach wie vor mit einer gewissen Skepsis betrachtet wird. Für wen macht die Riester-Rente Sinn?

Riester-Rente Vor- und Nachteile
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Die Entwicklung der Riester-Rente

Keine Variante der privaten Altersvorsorge wurde seit ihrer Einführung so häufig in so kurzer Zeit abgeändert, wie die Riester-Rente. Im Laufe der Jahre wurde der Kreis der Berechtigten immer mehr erweitert. Die eigentliche Förderung wurde verbessert, und die Bezugsmöglichkeiten modifiziert. War zu Beginn nur die Anlage in eine Rentenversicherung möglich, so sind inzwischen alle populären Sparvarianten zugelassen.

Diese kontinuierlichen Verbesserungen führten dazu, dass die Riester-Rente, zu Beginn im Volksmund „für Menschen mit vielen Kindern, aber wenig Geld“ gedacht, inzwischen zu einer Vorsorge-Lösung für viele Arbeitnehmer wurde. Um zu entscheiden, ob die Riester-Rente individuell geeignet ist, hilft ein Blick auf die Vorteile und Nachteile.

Voraussetzung für die Förderung

Gefördert werden alle Arbeitnehmer, Beamte, Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und ALG-Bezieher. Darüber hinaus können nicht-berufstätige Ehepartner dieser Personenkreise Förderung beziehen, wenn sie über einen eigenen Vertrag mit Mindestbesparung verfügen.

Vorteile der Riester-Rente

  • Direkte Einzahlung der Förderung durch den Gesetzgeber. Die Förderung beträgt pro Jahr für Sparer und Ehepartner je 154 Euro, 180 Euro pro Jahr für Kinder, die vor dem 1.1.2008 und 300 Euro pro Jahr für Kinder, die nach dem 31.12.2007 geboren wurden.
  • Klar kalkulierbarer Sparbeitrag: Grundlage sind 4 Prozent des sozialversicherungspflichtigen Jahreseinkommens, maximal 2.100 Euro pro Jahr abzüglich der staatlichen Förderung.
  • Das Guthaben von Riester-Verträgen ist Hartz-IV- und pfändungssicher.
  • Übersteigt der Steuervorteil bei Geltendmachung der Beiträge als Sonderausgaben die Förderung, setzt das Finanzamt automatisch die günstigere Lösung für den Sparer an.
  • Durch die Steuerkomponente ist Riester eine attraktive Kapitalanlage auch für alleinstehende Besserverdiener.
  • Berufseinsteiger erhalten eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 300 Euro, wenn sie vor dem 25. Lebensjahr eine Riester-Rente beginnen.
  • Verwendung für Immobilienerwerb zur Eigennutzung ist möglich.
  • Teilkapitalisierung bis zu 30 Prozent bei Rentenbezug möglich.

Nachteile der Riester-Rente

  • Der Rentenbezug unterliegt in voller Höhe der Steuerpflicht.
  • Es ist kein Einschluss einer Berufsunfähigkeitsabsicherung möglich.
  • Die Zulage muss bei manchen Gesellschaften jedes Jahr neu beantragt werden. Geht das vergessen, verfällt der Anspruch.
  • Die Beitragshöhe muss jedes Jahr neu berechnet werden. Wer weniger einzahlt, als die vier Prozent abzüglich Förderung, hat nur anteiligen Anspruch auf die Förderung.
  • Wer mehr bezahlt, als er müsste, bekommt dennoch nur die Zulage auf seinen förderwürdigen Höchstbeitrag, verschenkt also Geld.
  • Bei Tod des Sparers während der Ansparzeit verfällt das Guthaben, wenn der Ehepartner keinen eigenen Vertrag hat, in den ein Übertrag stattfinden kann.
  • Die Kinderzulage gibt es nur für den Zeitraum des Kindergeldbezuges. Sparer sollten das bei der Förderkalkulation über die gesamte Laufzeit berücksichtigen.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.