Riester als betriebliche Altersversorgung

Riester als betriebliche Altersvorsorge – Das sollten Sie beachten!

Kann man Riester und betriebliche Altersversorgung miteinander kombinieren? Und wenn ja, welche Vorteile bzw. Nachteile bringt es für den Anleger? Alle Antworten hier.

Riester als betriebliche Altersversorgung
Lohnt sich Riester als betriebliche Altersvorsorge? | © insta_photos / stock.adobe.com

Es ist unstrittig, Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung müssen zusätzliche Vorsorge betreiben. Ansonsten wird sich der jetzige Lebensstandard nicht halten lassen. Nicht umsonst weist die gesetzliche Rentenversicherung auf den Rentenbescheiden auf diesen Umstand hin.

Möglichkeiten zur privaten Vorsorge gibt es reichlich, private Lösungen, betriebliche Altersversorgung, Riester-Rente oder Rürup, um nur die Beispiele aus dem Versicherungsbereich zu nennen. Dass die betriebliche Altersversorgung hoch rentierlich ist, ist weitgehend bekannt. Wie sieht es aber aus, wenn man Riester und bAV miteinander kombiniert? Wird dies zu einem Turbo für die Altersversorgung?

Die Rolle der Riester-Rente in der Altersvorsorge

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Rentenversicherung in Deutschland, die es Arbeitnehmern ermöglicht, zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung für das Alter vorzusorgen.

Bedingungen für die Riester-Rente

Um in den Genuss der Vorteile der Riester-Rente zu kommen, gibt es einige Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Unter anderem muss man pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung sein und regelmäßige Beiträge leisten.





Unterschiedliche Finanzierungsmodelle

Grundsätzlich muss zwischen der Finanzierung der beiden Modelle unterschieden werden. Während Riester aus dem Netto bezahlt wird, und eine direkte, konkrete Förderung erhält, wird die arbeitnehmer-finanzierte Firmenrente aus dem Brutto bezahlt. Dies hat gänzlich andere Auswirkungen während der Ansparzeit.

➔ Riester-Förderung

    Für Riester wird eine maximale Förderung gezahlt, unabhängig vom Einkommen. Jedoch muss der Jahresbeitrag vier Prozent des sozialversicherungspflichtigen Einkommens des Vorjahres, maximal 2.100 Euro, betragen.

    ➔ Betriebliche Altersvorsorge

      Bei der Gehaltsumwandlung in der betrieblichen Altersversorgung können Arbeitnehmer im Rahmen einer Direktversicherung oder Pensionskasse bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze anlegen. Dieser Beitrag wird jedoch aus dem Bruttoeinkommen finanziert und schmälert somit das steuerpflichtige und sozialversicherungspflichtige Einkommen.

      Ein Rechenbeispiel

      Ein alleinstehender Arbeitnehmer, der 20.000 Euro verdient, muss für die volle Riesterförderung 800 Euro abzüglich 154 Euro Zulage jährlich ansparen. Legt der gleiche Arbeitnehmer den um die Zulage bereinigten Beitrag in einer Direktversicherung an, beträgt die Einsparung für Lohnsteuer und Sozialabgaben fast 300 Euro, nahezu das Doppelte. Während bei steigendem Einkommen die Riesterförderung zunächst einmal gleich bleibt (abhängig von der Günstigerprüfung durch das Finanzamt), steigt die Rendite bei der Betriebsrente mit zunehmendem Einkommen. Grund dafür ist die Steuerprogression.

      Kombiniert dieser Arbeitnehmer nun Riester und bAV, geschieht folgendes:
      Die Beiträge für die Riester-Rente müssen aus dem Netto entrichtet werden, speisen zwar eine betriebliche Altersversorgung, es wird aber dennoch nur die entsprechende Förderung bezahlt. Diese Variante bringt also rein gar nichts, um es ganz deutlich zu formulieren. Der einzige Vorteil läge darin, dass auf die Riester-Rente keine Beiträge für die Krankenversicherung anfallen, wie es bei der Rentenleistung aus der bAV der Fall ist.

      Wie Sie einen echten Turbo für Ihre Altersversorgung bekommen, erfahren Sie in diesem Artikel.

      Uwe Rabolt

      Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
      Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
      Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.