Kinder zum Lernen zu motivieren ist nicht immer einfach. Oft sind Freunde und Hobbys wichtiger als der öde Lernstoff. Wir verraten Ihnen hier 8 Tipps, mit denen es dennoch klappt.

Inhaltsverzeichnis
Wie kann die Lernmotivation erhalten werden?
Fast alle Eltern wünschen sich, dass der Nachwuchs gerne zur Schule geht und mit Eifer und Begeisterung zuhört, was die Lehrer zu vermitteln haben. Leider sieht die Realität oft anders aus. Selbst Kinder, die mit viel Begeisterung ins Schulleben gestartet sind, durchleben in der Regel irgendwann eine Flaute. Hier gesellt sich bei den Kindern dann gerne auch die Aufschieberitis hinzu.
Besonders wenn es Misserfolge zu verkraften gibt, fehlt es vielen Kindern und Jugendlichen an Motivation und Energie, um am Ball zu bleiben. Es fällt ihnen schwer, aus eigenem Antrieb zu lernen und die Aussicht auf bessere Leistungen kann sie nicht wirklich locken.
Mithilfe ein paar einfacher Tipps und Verhaltensgrundregeln können Sie Ihrem Kind jedoch dabei helfen, das Tief zu überwinden und mehr Ehrgeiz zu entwickeln und es so zum Lernen ermuntern.
Kinder zum Lernen motivieren – 8 Tipps
Nahezu jedes Kind kommt mit einer großen Portion Neugier und Wissbegierde auf die Welt. Kinder möchten Kenntnisse lernen, ausprobieren und Wissen verinnerlichen. Die ersten Jahre der Kindesentwicklung sind durch ein solches Verhalten geprägt. Dies geschieht überwiegend aus innerem Antrieb. Besucht das Kind später die Schule, sehen sich über kurz oder lang alle Eltern mit dem Problem konfrontiert, dass die Lust am Lernen immer mal wieder nachlässt. Solange die schulischen Leistungen darunter nicht leiden, ist dies nicht weiter schlimm.
Bevor es aber zum drastischen Leistungsabfall kommt, der das Kind zusätzlich stresst, kann man mit ein wenig Mühe die Kinder wieder an das Lernen heranführen und ihre Motivation und Begeisterung wecken.
Tipp 1 – Anerkennung
Über Lob und Anerkennung freut sich jedes Kind. Es ist wichtig, dass Ihr Kind bei guten Leistungen Anerkennung erfährt. Das sollte nicht nur für das Endergebnis in Gestalt einer guten Zensur gelten, sondern auch für kleinere Schritte. Eine fehlerfreie Aufgabe, ein besonders schön geschriebener Text, allein gelöste Hausarbeiten – honorieren Sie die guten Eigenleistungen Ihres Kindes mit anerkennenden Worten.

Kommt Ihr Kind mit guten Noten nach Hause, darf es ruhig mehr Lob sein. Sie sollten aber immer betonen, dass die gute Leistung mit dem kontinuierlichen Üben zusammenhängt. So verknüpft Ihr Kind das gute Ergebnis mit engagierter Arbeit. Und wer wird nicht gern für seine Mühen belohnt? Lob spornt unheimlich an.
Tipp 2 – Kleine Belohnungen
Schon von klein auf können Sie kleine Belohnungen einführen, wenn Ihr Kind etwas toll gemeistert hat. Vielleicht war es bei einem Spielenachmittag mit der Familie besonders clever, vielleicht waren die Hausaufgaben besonders schnell und gut erledigt – kleine Erfolge können ruhig mit kleinen Aufmerksamkeiten belohnt werden.
Ein Schokoriegel, den Ihr Kind zur Belohnung für eine eigene Leistung erhalten hat, ist grundsätzlich wertvoller als eine Süßigkeit, die es umsonst gab, denn er ist für Ihr Kind eine extra Wertschätzung des eigenen Erfolgs.
Tipp 3 – Selbst lösen lassen
Wenn Sie Ihr Kind bei den Hausaufgaben oder beim Üben für eine Klassenarbeit unterstützen, vermeiden Sie es, zu früh einzugreifen. Lassen Sie es alleine nach Lösungswegen suchen.

Erst wenn Ihr Nachwuchs nicht mehr weiterkommt oder gar anfängt zu trödeln, sollten Sie helfen. Vergessen Sie dabei aber nicht, die bisherige Arbeit Ihres Kindes zu würdigen. Auf diese Weise fühlt sich Ihr Kind nicht entmutigt, weil es die Aufgabe nicht allein bewältigen konnte. Im Gegenteil erfährt es dadurch, dass auch Teilschritte auf dem Weg zum Erfolg äußerst wichtig sind.
Tipp 4 – Ungewöhnliche Lösungen
Vielleicht löst Ihr Kind seine Aufgaben nicht nach Schema F, sondern entwickelt kreative Wege, um ans Ziel zu kommen. Dies sollten Sie nicht unterbinden, sondern vielmehr den Einfallsreichtum Ihres Kindes loben.
Tipp 5 – Der Inhalt zählt
Ihr Kind hat alle Aufgaben gut gelöst, aber leider lässt die ordentliche Handschrift noch sehr zu wünschen übrig? Kritisieren Sie nicht unnötig die Form der Aufgaben, denn das kann sehr demotivierend wirken. Loben Sie Ihr Kind für seine fehlerfreien Hausaufgaben und vernachlässigen Sie die Optik für den Moment. Sie haben noch genügend Zeit, zu einem anderen Zeitpunkt mit Ihrem Kind an Schrift und Form zu arbeiten.
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Tipp 6 – Individuelle Betrachtung
Vergleichen Sie Ihren Sprössling in Bezug auf seine Leistungen nicht mit anderen Kindern. Auf diese Weise würden Sie nur unnötig Druck aufbauen. Kinder in einer Klassenstufe haben unterschiedliche Stärken und lernen zudem unterschiedlich schnell. Während Ihr Kind vielleicht schon zügiger liest als seine Klassenkameraden, hängt es in puncto Rechnen möglicherweise noch etwas hinterher. Machen Sie sich und Ihrem Kind bewusst, dass dies völlig normal und nicht dramatisch ist.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass einem Menschen manche Bereiche eher liegen als andere. Dies bedeutet aber nicht, dass man in diesen Bereichen nicht auch erfolgreich sein kann. Mit etwas mehr Arbeit kann Ihr Kind auch hier zum Ziel kommen.
» Achtung
Bring Ihr Kind stets gute Noten nach Hause und langweilt sich in der Schule? Dann ist das eventuell ein Zeichen dafür, dass Ihr Kind hochbegabt ist. Wichtig zu wissen ist, dass hochbegabte Kinder eine besondere Förderung brauchen.
Tipp 7 – Mit Misserfolgen umgehen
So gut wie jedes Kind wird irgendwann mit einer schlechten Note oder einem schlechten Zeugnis konfrontiert. Ein Riesendonnerwetter seitens der Eltern oder Vergleiche mit den Erfolgen der Eltern, der Geschwister oder der Schulkameraden sind hier kontraproduktiv und absolut fehl am Platz. Halten Sie auch bei Misserfolgen zu Ihrem Kind.

Gehen Sie stattdessen mit Ihrem Kind gemeinsam das Zeugnis beziehungsweise die Arbeit durch und analysieren Sie, worin die Schwierigkeiten liegen. Sie können auch vorherige Noten zum Vergleich heranziehen, denn oft ist hieran eine Entwicklung zu erkennen.
Geben Sie Ihrem Kind auf jeden Fall immer das Gefühl, dass Sie mit ihm in einem Boot sitzen und dass Sie fest an eine baldige Verbesserung glauben.
Tipp 8 – Maßnahmen ergreifen
Sollte sich herausstellen, dass Ihr Kind in einem Fach tatsächlich den Anschluss verloren hat und auch Hilfe Ihrerseits nichts daran ändern kann, ist es vielleicht an der Zeit, über Nachhilfe nachzudenken. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass dies keine Strafe ist, sondern es vielmehr darum geht, dass der sprichwörtliche Knoten platzt und der Weg zu neuen Erfolgserlebnissen wieder frei wird.
Fazit
Um Kinder zum Lernen zu motivieren, ist es lernpsychologisch wichtig, dass das Kind nicht unter Druck gesetzt wird. Dies ist in den meisten Fällen für das Kind eine zusätzliche emotionale Belastung und demotiviert noch mehr. Motivationsfördernd ist dagegen, eine aktive und verurteilungsfreie Auseinandersetzung mit der derzeitigen Lernsituation des Kindes. Lesen Sie hier einige Hinweise nochmal nach.