MIST statt BRIC

MIST statt BRIC – warum Sie in diese Schwellenländer investieren sollten

In Schwellenländern Geld anzulegen, war schon immer eine kluge Entscheidung. Allerdings haben sich die Prioritäten in den vergangenen Jahren geändert.

Das Investieren in MIST-Staaten kann eine lohnende Option sein | © m.mphoto / stock.adobe.com

BRIC war seit Mitte der 1990er Jahre das Zauberwort, gerade für Investmentfondsanleger. Kaum ein Depot mit Risikoklasse vier, das keinen BRIC-Fonds enthielt. Für diejenigen Leser, die mit der Materie nicht ganz so vertraut sind: BRIC, was war das noch gleich?

BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und China, vier Länder mit schnell wachsenden Volkswirtschaften. Der Begriff wurde erstmals 2001 vom damaligen Vorsitzenden von Goldman Sachs Asset Management, Jim O’Neill, geprägt.

Bedeutung von BRIC im globalen Kontext

BRIC-Länder haben in den letzten Jahrzehnten ein hohes Maß an Wirtschaftswachstum und Entwicklung erlebt. Sie haben sich zu entscheidenden Akteuren auf der globalen Bühne entwickelt, insbesondere in Bezug auf ihr Potenzial, die etablierten Wirtschaften des Westens herauszufordern.

MIST statt BRIC

Fondsmanager und Anleger sind daher dabei, sich neu zu orientieren. MIST statt BRIC lautet die Parole für die kommenden Jahre. Wer verbirgt sich aber hinter MIST?





Namentlich handelt es sich dabei um Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei. Sieht man die Börsen als Indikatoren für eine künftige Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaft, so scheint in diesen vier Ländern wirklich Potenzial vorhanden zu sein.

  • Südkoreas Automobilindustrie macht sich auf dem Weltmarkt breit, ganz abgesehen von der dortigen IT-Branche. Smartphones von Samsung sind die ernsthaftesten Konkurrenten zum iPhone, und Kia wird auch in Deutschland als Automarke immer populärer.
  • Ebenfalls durch den Automobilsektor macht Mexiko von sich reden.
  • Indonesiens Wirtschaftswachstum ist weniger durch Export als vielmehr durch massiv steigende Konsum- und Investitionsausgaben im Inland geprägt.
  • Die Türkei, seit jeher unscheinbar im Schatten der Europäischen Union angesiedelt, strotzt vor wirtschaftlichem Selbstbewusstsein. Der Bausektor ist hier neben dem Tourismus der treibende Motor.

Die Erwartungen der Finanzmarktanalysten gehen so weit, dass die MIST-Staaten an Brasilien und Russland vorbeiziehen werden.

Wie können Sie in MIST-Staaten investieren?

Es wäre müßig, sich einzelne Aktientitel der jeweiligen Länder auszuwählen. Die Alternative dazu sind Länderfonds, die ausschließlich in dem jeweiligen Land investiert sind. Das Fondsmanagement, häufig mit Personal aus der entsprechenden Region besetzt, kennt die lokalen Gegebenheiten und auch die Mentalitäten, welche nicht ohne Wirkung auf die Volkswirtschaft sind.

Neben einzelnen Länderfonds bieten sich auch sogenannte MIST-Fonds an, welche Aktien aus allen vier Ländern in einem Fonds bündeln. Dazu kommt noch die Möglichkeit, in Indexfonds der jeweiligen Staaten zu investieren. Diese bilden den nationalen Börsenindex ab, Anleger profitieren direkt von der Entwicklung des Index und haben den Vorteil, dass diese Fonds als passive Fonds deutlich günstiger sind, als ein aktiv gemanagter Fonds.

Warum in MIST-Staaten investieren?

Wirtschaftliche Dynamik

Die MIST-Staaten zeichnen sich durch ihr starkes wirtschaftliches Wachstum aus, das weit über dem Durchschnitt der entwickelten Länder liegt.

Bevölkerungsstruktur

Die MIST-Staaten haben eine relativ junge Bevölkerung und eine wachsende Mittelschicht, was sie zu attraktiven Märkten für Konsumgüter und Dienstleistungen macht.

Risiken der Investition in MIST-Staaten

Politische Risiken

Wie in jedem Schwellenland gibt es politische Risiken, einschließlich Instabilität und mangelnder Transparenz.

Wirtschaftliche Risiken

Es gibt auch wirtschaftliche Risiken, wie z. B. Inflation, Währungsschwankungen und begrenzte Liquidität.

Fazit

Informieren Sie sich über die spezifischen Märkte und die zur Verfügung stehenden Anlageinstrumente. Machen Sie eine sorgfältige Risikobewertung und investieren Sie auf der Grundlage Ihrer finanziellen Ziele und Risikotoleranz.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.