privat oder gesetzlich krankenversichern

Privat oder gesetzlich krankenversichern? – Tipps für Selbständige

Die Krankenversicherung gehört wohl zu den wichtigsten Versicherungen, die es gibt. Sie dient dazu Ihre Gesundheit wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Im Gegensatz zu den meisten Arbeitnehmern in Deutschland haben Selbständige die Wahl, ob sie sich privat oder gesetzlich krankenversichern wollen. Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengestellt, die Sie in Ihrer Entscheidung unterstützen sollen.

privat oder gesetzlich krankenversichern
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Größeres Leistungsspektrum bei der privaten Krankenversicherung

Besonders junge Selbständige haben die Möglichkeit, sich bei einer privaten Krankenversicherung zu extrem niedrigen Prämien zu versichern. Bereits ein erster Leistungsvergleich zeigt, dass die privaten Gesellschaften ein größeres Leistungsspektrum bieten. Es entspricht auch durchaus der Wahrheit, dass man als Privatpatient schneller den gewünschten Arzttermin bekommt.

Individuelle Pakete zusammenstellen

Die Tarife sind nicht vereinheitlicht, sondern bieten Ihnen eine große Auswahl, um ein individuelles Paket zu schnüren. Besonders die Leistungen für Zahnersatz liegen deutlich über den Zuschüssen der g

esetzlichen Krankenversicherung.





Beitragsberechnung

Im Gegensatz zur Ersatzkasse bemisst sich der Beitrag nicht nach dem Einkommen, sondern nach den gewünschten Leistungen, dem Eintrittsalter und dem Geschlecht.

Hört sich alles sehr positiv an. Und doch sollten Sie Ihre Entscheidung nicht leichtfertig treffen und die folgenden Dinge bei der Entscheidungsfindung beachten.

  • Bei den Ersatzkassen findet die Beitragserhöhung  zum einen durch ein Heraufsetzen der Beitragsbemessungsgrenze statt, zum anderen durch den Gesetzgeber. Wer im Jahr unter 40.000 Euro verdient, ist im ersten Fall nicht betroffen.
  • Die privaten Krankenversicherer überprüfen jährlich die Kostenquote für jeden einzelnen Tarif. Beitragsanpassungen können bei ungünstigem Kostenverlauf durchaus die 20 Prozentmarke erreichen.
  • Auch wenn der Beitrag für den Krankentagegeldtarif mit Erreichen des Rentenalters entfällt, können die Beiträge im Alter deutlich über der gesetzlichen Krankenversicherung der Rentner liegen.
  • In den Ersatzkassen sind alle nichterwerbstätigen Familienmitglieder, Ehepartner und Kinder, über die Familienversicherung beitragsfrei mitversichert.
  • Die private Krankenversicherung berechnet den Beitrag für jedes einzelne Familienmitglied.

Wenn Sie als junger Mensch Ihre Lebensplanung noch nicht abgeschlossen haben und zu einem späteren Zeitpunkt eine Familie gründen möchte, sollten Sie aufpassen, dass Sie nicht in eine Kostenspirale gelangen. Eine spätere Aufnahme in eine Ersatzkasse ist nur möglich, wenn eine Versicherungspflicht besteht. Diese tritt allerdings nur ein, wenn eine abhängige Beschäftigung unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze ausgeübt wird.

Eine Alternative als Extra-Tipp

Wenn Sie noch vor der Wahl zwischen einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung stehen, aber noch nicht wissen, wie Ihre Zukunftsplanung aussieht, gibt es noch eine Alternative. Die Absicherung einer privaten Krankenzusatzversicherung für bestimmte Teilbereiche wertet die Leistungen der Ersatzkassen auf, ohne eine für die Zukunft unumkehrbare Entscheidung zu treffen.

Fazit

Bevor Sie sich für eine Krankenversicherung entscheiden, ob nun gesetzlich oder privat, ist es besonders wichtig mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Lassen Sie sich also bitte mehrere Angebote vorlegen! Meine Tipps sind die Gesellschaften DKV und HanseMerkur, beides Spezialisten für Krankenversicherungen.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.